Kapitel 9

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Meine Mutter hatte mich gebeten daheim zu bleiben aber daheim in seinem Bett vor sich hin zu heueln bringt auch nichts. Also ging ich, noch bevor die Schule begann, in das Cafe. Dad konnte nicht da er früher raus musste. Im Cafe bestellte ich mir wiedermal einen Kakao und einen Schockomuffin. Ich schrieb noch etwas für die Schule auf, als sich plötzlich Joel vor mir setzte. Ich merkte überhaupt nicht wie er reingekommen war.

"Hey. Wie gehts dir?"

Ich erschrack mich zuerst und schaute ihn fragwürdig an.

"Wieso interessiert dich das? Hast mich letztens doch angeschrien."

"Ich weis, tut mir leid. Ich bin einfach fertig. Ich und... Alison verstanden uns wirklich gut."

"Hm, ich weis. Ich verstehs."

"Von Eli was? Sie weis ja mehr über mich als ich selbst."

Ich wollte lächeln, was mir aber nicht gelang.

"Verzeih. Hannah, sie werden sie finden."

"Ich will einfach wissen, wer sowas macht und wieso. Was hat Eli schon gemacht?"

"Vielleicht ist es einfach irgendwer der Mädchen entführt, die ihm gefallen. Oder sie ist weggelaufen, es kann alles sein."

"Ich habe Angst."

"Das brauchst du nicht. Hey, ich glaub es wäre wirklich schön wenn wir uns mal treffen. Es muss nicht in dem Zeitraum sein, aber ich würde dich ablenken können."

"Okay."

"Du kannst zu mir kommen wenn du willst. Wohn ja nicht weit."

"Ja gut."

Wir redeten noch etwas und gingen dann gemeinsam zur Schule. Joel half mir wirklich sehr. Ich war nicht mehr so deprimiert. Jedesmal machte er Witze die zum totlachen waren. Aber, auch wenn es ein großer Spaß war, hatte ich Eli im Hinterkopf. Man sollte sich nicht amüsieren während jemand verschwunden ist.

Die ersten zwei Stunden hatten wir den Schauspielkurs. Die Lehrerin ezählte darüber, dass Hintergrundmusik auch sehr wichtig ist in der Schauspielerei. Sie fragte, ob jemand von uns ein Instrument spielte. Ich wollte nicht aufzeigen, weil ich irgendwie zu schüchtern war. Aber so schlau wie Joel ist sagte er:

"Hannah spielt Klavier und das wundervoll."

"Sei ruhig.", flüsterte ich zu Joel.

"Oh Hannah du spielst Klavier? Kannst du uns was vorspielen?"

"Naja, wissen sie.."

"Natürlich kann sie.", sagte Joel zwischen drin.

Ich stand einfach auf und ging zum Klavier. Interessierte doch keinen. Wieder spielte ich 'River Flows in You'. Diesmal dachte ich nur an Eli. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen, wie nie jemand anderes zuvor. Sie war meine beste Freundin.

"Gut machst du das. Ich habe eine Idee. Während Hannah das Lied spielt, spielt irgendwer von euch eine Szene. Welches Thema soll es haben?"

"Drama!", rufte jemand aus der zweiten Reihe raus.

"Nein, Romatik!", rief Joel danach raus.

"Ja, Romantik. Joel komm hoch auf die Bühne."

Er hupfte auf, schaute zu mir her und lächelte.

"Such dir einen Partner aus."

"Ahm, Emely."

Emely war ein braunhaarigs Mädchen von der man kannte, dass sie Joel mag, Joel war aber nicht interessiert. Sie stand mit einem großen Lächeln auf und stellte sich auf die Bühne.

"So, improviesiert jetzt einfach."

Joel drehte sich zu ihr rüber und nahm ihre Hände. Ich fing an zu spielen.

"Hör zu Melissa. Ich muss gehn, ich habe keine andere Wahl."

"Aber du darfst nicht gehn John. Was soll ich nur ohne dich tun?"

"Leb einfach dein Leben. Genieße es, denn das Leben vergeht wie im Flug. Es kann so schnell passieren."

"Du musst das nicht tun!"

"Doch, das ist mein Schicksal..."

Und dann tat Joel etwas, was niemand erwartet hätte. Nicht die Lehrerin, nicht die Klasse, nicht Emely und erst recht nicht ich. Er küsste sie. Ich hörte auf zu spielen. Danach hörte auch er auf und lächelte sie an.

"Okay, das war sehr gut von euch. Setzt euch wieder. Hannah du kannst auch wieder auf dein Platz. Danke."

Ich wollte mich grad setzen als sich Emely einfach auf mein Platz setzte, neben Joel.

"Dort vorn ist auch noch Platz.", sagte sie mit einem aroganten Gesichtsausdruck."

"Mrs.Spencer, darf ich auf Toilette?" Sie nickte. Doch statt auf Toilette zu gehn, ging ich einfach nach Hause.

Bad KnifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt