Just one more drink~ [Ereri]

PoV. Eren

Müde und genervt trottete ich mit meiner Tasche in der Hand durch die Stadt.

Heute früh hatte Erwin mich geweckt und meinte, ich würde die nächsten Tage bei einem alten Freund von ihm verbringen müssen, da er im Außendienst war.

Na super.
Jetzt musste ich eine ganze Woche bei einem Fremden wohnen.

Eigentlich hatte mein Verantwortlicher vorgehabt, mich selber dorthin zu bringen, doch dann musste er schon früher los.

Was gibt es besseres als 7 Uhr morgens bei einem Fremden zu klingeln?

Ich seufzte und warf mir die Tasche über die Schulter.

Nur noch die Straße hoch, dann müsste ich da sein.

Nummer 21...
23...
25...
Ah da. Nummer 27.

Ich musterte das Haus misstrauisch.
Es war einfach gehalten.
Hell gestrichen, ordentlich und ohne viel Schnickschnack. Ein typisches Streber Haus.

Mit schweren Schritten begab ich mich zur Tür und ließ meinen Finger über der Klingel schweben.
Sollte ich?
Naja, ich muss.

Also klingelte ich.

Während ich wartete malte ich mir aus, was mich da wohl erwartete.
Vielleicht ein alter Mann, dem dauernd sein Gebiss rausfällt.
Oder ein Typ mit Alkoholproblem.
Oder ein vollkommen strenger Spießer.

Ich verzog mein Gesicht und genau in dem Moment öffnete sich die Tür.

Dadurch, dass ich meinen Blick auf den Boden geheftet hatte, sah ich zuerst nur die Stiefel, die dieser Mann trug.

Mein Blick wanderte immer weiter nach oben.
Über eine schlanke Figur hin zu einer gut definierten Brust, die man durch das enge Hemd gut erkennen konnte und letztendlich fiel mein Blick auf das Gesicht des Mannes.

Sofort wich ich überrascht zurück.

Das war doch der Typ aus der Bar!

"Wo ist Erwin?", fragte er, ich glaube sein Name war Levi.
Oder Lewis? Ach, keine Ahnung.

"Der, uhm, musste schon früher weg als gedacht.", murmelte ich während ich den Mann vor mir weiter musterte.

Gut aussehen tat er ja, ein alter Sack war er auch nicht und nach einem Alkoholiker sah er auch nicht aus. Mehr wie ein junger Griesgram.

Der Griesgram schnaubte. "Super. Na los, komm rein, Balg."
Er trat zur Seite und ließ mich eintreten, wobei ich die ganze Zeit seine kalten grauen Augen auf mir spürte.

Drinnen im Flur war es sehr einfach und hell gehalten. Alles schien seinen festen Platz zu haben und es wirkte allgemein sehr ordentlich.

"Schuhe aus.", murrte Levi hinter mir, worauf ich mich kurz zu ihm umdrehte.

"Wird's bald?"

Ich nickte schnell und zog meine Schuhe aus, die ich neben ein weiteres Paar Schuhe an die Wand stellte.

Er beäugte mein Handeln argwöhnisch und stupste mit seiner Stiefelspitze meine Schuhe an, damit sie gerade standen.

Kurz herrschte Stille, doch dann fing ich wieder an zu sprechen.

"Uhm.. Wo soll ich meine Tasche abstellen?", fragte ich, denn so langsam wurde sie unangenehm zu tragen. Nicht schwer, aber unangenehm.

"Komm mit.", meinte er nur knapp und ging die Treppe, die am Ende des Flures war, nach oben.

Seufzend folgte ich ihm.
Die nächste Woche wird echt interessant...