Es beginnt...

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Aria

Ich wachte auf. Einzelne Sonnenstrahlen bahnten sich den Weg durch meine weißen Gardinen.
Ich drehte mich zu meinem Wecker um.
6:45 stand dort mit leuchtender Schrift.
Nach kurzen Murren hatte ich mich dann doch aus meinem warmen Bett gequält und kramte mir Anziehsachen aus dem Schrank.
Als ich dann endlich passende Sachen hatte, ging ich ins Bad. Es dauerte ca 10 Minuten bis ich fertig war und schenkte mir zum Schluss noch ein Lächeln im Spiegel bevor ich nach unten lief zum Frühstück.
"Mum? Dad?" Rief ich einmal durchs ganze Haus. Keine Reaktion.
Die waren wohl schon arbeiten gegangen.
Ich war öfter allein, aber es machte mir wenig aus. Sie wollten ja ein normales Leben führen.
Auf dem Esstisch lag bereits ein Teller, ein Messer, ein Brot zum Essen und meine Brotbox mit einem Zettel drauf.
Ich nahm mir das Brot und las den Zettel.
Morgen Engelchen. Wir mussten beide mal wieder früher arbeiten und kommen auch heute Abend spät wieder. Kannst dir das Essen von gestern aufwärmen oder mit Freunden essen gehen.
Als ich ihn fertig gelesen hatte legte ich ihn weg und sah in die Brotbox. Ein fertiges Brot, Trauben und ein Müsliriegel lagen dort drin.
Plötzlich klingelte es an der Haustür. Ich packte die Box in meine Handtasche, die neben der Tür stand und machte die Tür auf.
Lia, eine meiner Freundinnen, lächelte mich an.
"Morgen" begrüßte sie mich und ich umarmte sie.
Als beste Freundin könnte ich sie nicht bezeichnen. Sagen wir so: Sie ist beliebt, ich bin beliebt, es spricht also nichts gegen Freundschaft.
Auf unserer Schule galten sozusagen 'Regeln'. Diese besagen, dass man, wenn man als beliebt galt, nichts mit unbeliebten machen durfte. Die unbeliebten hatten auf die beliebten zu hören. Und so weiter. Ziemlich lächerlich wenn man mich fragt. Aber mich fragt ja keiner. "Püppchen haben den Mund zu halten" wie einer aus meiner Parallelklasse zu sagen pflegt. Fanden viele zwar nicht so toll, aber ihm ist es immer relativ egal, was man über ihn sagt.
Zusammen liefen wir zu ihrem Auto. Es war neu. So viel konnte ich sagen. Autos waren nicht so meine Stärke.
Lia stieg auf der Fahrerseite ein und ich auf der Beifahrerseite.
Wir fuhren knappe 10 Minuten bis zur Schule. Als wir also dort ankamen war es 7:33. Schule begann um 8 Uhr.
Warum wir immer so früh da waren, war mir ein Rätsel. So war Lia nunmal. Immer früh da sein. Unpünktlichkeit ging garnicht.
Als wir vor unserer Schule ausstiegen, würden wir sofort von allen möglichen Menschen bedrängt.
Ich begrüßte einige mit einer Umarmung. Anderen schenkte ich ein Lächeln.
Nach ca 20 Minuten pausenlosem Gerede klingelte es zur ersten Stunde.
Mathe. Mein Absolutes Lieblingsfach.
Nur beim Namen explodierte mein Kopf schon.Parabeln, Potenzen? Für was brauch man das bitte im späteren Leben? Für garnichts, genau. 45 Langweilige Minuten.
Danach Geschichte. Einer meiner Lieblingsfächer. Ziemlich einfach wenn man sich dafür interessiert.
Dann Pause. Bedrängt von Leuten, die denken,dass nur weil man beliebt ist gleich nh Bitch ist. Nicht wirklich interessante Themen, kamen bei dem Gerede heraus. Ab und zu schnappte ich etwas mit "neuer Junge in der Stadt" oder "er soll heiß sein" auf, aber sonst redeten alle durcheinander auf mich ein.
Ab und zu schaute ich zum Tor. Es kam schon öfter vor, dass mich Dämonen beschatteten. Ich kannte jeden einzelnen. Ihr Anführer war Jared. Keine Ahnung was er von mir wollte, aber er gab nie auf. Seitdem ich letzten einen von ihm in die Hölle geschickt hatte war Ruhe und genau das bereitete mir Angst. Dämonen sollte man halt nicht vertrauen.
"Hey Babe" Liam ließ mich aufschrecken. Er wollte gerade den Arm um meine Hüfte legen, als ich einen Schritt zur Seite ging.
"Ich bin nicht dein Babe" sagte ich genervt.
"Fahr die Krallen ein Kätzchen. Insgeheim weiß ich, dass du auf mich stehst" meinte er grinsend.
"Träum weiter" sagte ich nur.
Genau in dem Augenblick klingelte es zur 3. Stunde.

Blood DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt