7| Minuter vergehen und enden

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Ich sitze mitten im Wald.
An unserem Platz, der nicht mehr unser ist.

Probiere meine Erinnerungen zu sortieren, doch es ist wie ein Puzzle bei dem ein Teil nie passt.

Heute war der zweite Schultag.
In den Ferien war ich bis auf zwei Wochen Bergluft Zuhause.

Seit Sonntag haben Toniva und ich keinen Kontakt mehr miteinander.
Das liegt an mir.

Aber warum?

Freitags haben wir den erste Test.
Scheisse ich kann diese Mathe Thema so gah nicht und Toniva wird mir nicht helfen.

Es ist viel zu anstrengend meine Erinnerungen zu ordnen also lasse ich es sein.

Um mich herum ist noch alles grün doch es wird nicht mehr lange dauern bis sich die erste Blätter verfärben werden und im Herbstlicht, auf dem Weg zu Boden in warmen Farben leuchten.
Der Nebel die Bäume und Häuser umschlingt und alles in ein milchiges Weiss tunkt.

Ich mag den Herbst nicht besonders.

Doch sie. Sie liebt ihn über alles.
Und ich liebte es wenn sie lachend hinausrannte, ihre damals noch langen Haare öffnete und sie vom Regen komplett durchnässen lies.
Sie zog mich mit sich hinaus in die Kälte und doch war mir nie kalt.
Sie bringt die Menschen zum lächeln und zu schwitzen, aber nicht zu frieren.

Unter mir ist noch ein wenig Laub vom letzten Jahr, doch es hat sein Volumen verloren als wir hier gezeltet haben.

Mit meinen Fingern streiche ich darüber.

Es fühl sich rau und brüchig an und wird zu Staub als ich einzelne Blätter zwischen Daumen und Zeigefinger zerreibe.

Der Geruch ist wunderbar und ich frage mich wie viel ich von meiner Kindheit verpasst habe.

Den Wald lernte ich erst durch Toniva kennen.
Was habe ich meine ganze Kindheit gemacht wenn ich doch nie draussen rumgetobt habe?

Ich kenne keiner der Bäume die um mich rum stehen.
Ich weiss nicht welches Blatt in welcher Jahreszeit zu essen geeignet ist und welches mach besser als WC-Papier nutzen sollte.

Ich kann sehr wahrscheinlich noch nicht mal ein Feuer machen.
Sie schafft es bei regen.

Ich will gerade aufstehen und gehen, da die Dämmerung bereits begonnen hat, als hinter mir das knacken von Ästen zu hören ist.

Ich drehe mich um und halte ein wenig geschockt den Atem an.

Zwei Meter von mir entfährt funkeln mich ihre Augen an.

Sie sind so wunderschön. Nicht jetzt, Blair.

"Was machst du hier." Flüstert sie, doch ihr Blick sagt mir das ich lieber verschwinden sollte.
"Ich gehe schon." Wie ein geschlagenes  Tier stehe ich auf und will gehen.

Gehen, so wie immer.

"Warum?"

"Was warum?"

Verarsch dich nicht selbst. Du bist ihr schuldig zu antworten.

Ihre Stimme spitzt sich zu und ihr Blick wird noch feuriger.
"Willst du mich verarschen? Ich weiss das du vor all deinen Problem wegläufst ,aber scheisse, weisst du was gerade tust?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 27, 2017 ⏰

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So bitter wie Schwarze Schokolade|| WaiiRaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt