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    Legend says, when your awake at night it's because you're awake in someone else's dream.

Mein Atem ging flach und meine Lunge brannte so sehr, dass ich am liebsten stehen geblieben und mich auf einen der Baumstümpfe, die hier überall waren, gesetzt hätte. Aber das ging nicht, ich musste weiter, ich musste sein Gesicht sehen. Ich rannte schneller, obwohl alles in mir nach einer Pause schrie, ich schmeckte Blut, ohne es zu bemerken hatte ich mir auf die Lippe gebissen, doch auch das ignorierte ich. Den Blick fest auf die Gestalt vor mir geheftet zwang ich mich einen Fuß vor den anderen zu setzen. Er stand am Rand der Klippe mit dem Rücken zu mir, die Kapuze seines schwarzen Hoodies über den Kopf gezogen. Der dichte Nebel verdeckte ihn zu Hälfte und erstreckte sich wie ein kalter, weißer Teppich unter der Klippe. der Junge machte einen Schritt auf den Abgrund zu, ich wollte ihm zurufen stehen zu bleiben, doch aus meinem Mund kam kein Ton, nur mein keuchender Atem war zu hören. Dornen schnitten mir in die Füße, wieso hatte ich keine Schuhe an? Ich wusste es nicht, aber es spielte sowieso keine Rolle, alles was zählte war ihn zu erreichen. Mit jedem Schritt lösten sich mehr Haare aus meinem Pferdeschwanz, ohne auch nur langsamer zu werden, strich ich mir die kastanienbraunen Strähnen aus dem Gesicht. Ich hatte das Gefühl kaum von der Stelle zu kommen und mit wachsender Verzweiflung bemerkte ich, dass der Junge dem Rand der Klippe immer näher kam. Ich musste ihn retten! Und weit und breit kein anderer Mensch, der mir hätte helfen können. Nur der dichte Wald in meinem Rücken, die felsige Klippe, auf der der Junge stand, vor mir und ich, wie ich verzweifelt über einen, mit verdorrten Rosenzweigen bedeckten, Weg hetzte, alles eingehüllt in einen Nebel, der diesen Ort noch trostloser wirken ließ und immer dichter zu werden schien. Der Junge hatte den Abgrund nun fast erreicht und noch ein letztes Mal nahm ich alle meine Kräfte zusammen  und schrie so laut ich konnte, und endlich drehte sich der Junge um, ich erkannte die Umrisse einer geraden Nase, doch je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto weniger achtete ich auf meine Schritte, ein Dorn riss ein Loch in meine Hose, ich stolperte und fiel, tiefer als es eigentlich möglich war, aber der Boden schien sich in Luft aufgelöst zu haben und ich fiel eine gefühlte Ewigkeit, bevor alles um mich herum schwarz wurde, mein letzter Gedanke war: ich war zu spät gekommen.


So, das war mein erstes Kapitel , ich will mich nur kurz bei nicaxalina bedanken, dafür dass sie mir immer beim Überlegen geholfen hat und den Text korrigiert hat, sodass nun dieses Kapitel rauskam.

The death behind your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt