The Distance between dream and reality is fractional.
"Hallo! Du, aufgewacht!" , ich spürte wie eine Hand meine Wange tätschelte. Zögernd öffnete ich die Augen und sah den Jungen über mir knien sein sandfarbenes Haar fiel ihm in die Stirn und ließ ihn unfassbar gut aussehen. Nach und Nach erreichte mich die Realität, der Blitz hatte eingeschlagen. Nur ein paar Meter von mir entfernt, und ich lebte, jedenfalls stellte ich mir den Himmel nicht als Schule vor. "Oh gut du bist wach", die Miene des Jungen entspannte sich ein wenig "kannst du alleine aufstehen?" Ich nickte, noch nicht in der Lage zu sprechen. Aber er schien mir nicht ganz zu vertrauen, denn er zog mich hoch wie einen nassen Sack und legte mir einen Arm um die Taille, eine durchaus weise Entscheidung wenn man bedachte, dass meine Beine sich Pudding anfühlten und ich ohne ihn als Stütze wohl erneut Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte,worauf ich gut verzichten konnte.
Nach ein paar Schritten fiel mir auf, dass ich garnicht wusste wo wir hingingen, ich sah ihn von der Seite an "wo bringst du mich eigentlich hin?" Er blickte stur gerade aus "Sekriteriat", antwortete er nur und mir viel auf, dass er mir seit ich wieder wach war kein einziges Mal in die Augen geschaut hatte, leicht irritiert runzelte ich die Stirn zumal mir seine Nähe erst jetzt richtig bewusst wurde. "Wie heißt du überhaupt?" Fragte ich etwas schroffer als beabsichtigt, er wendete sich mir zu "Oh wie unhöflich von mir", entgegnete er mit einem schiefen Lächeln "Ich bin Trace", er streckte mir die Hand entgegen. "Nancy", verlegen schüttelte ich sie. Plötzlich fiel mir die Absurtheit dieser Situation auf, hier stand ich mit einem gut aussehenden Typen im Regen, wir beide waren klitschnass, aus seiner schwarzen Kaputze tropfte das Wasser, seine eine Hand lag an meiner Taille und die andere in meiner. Ich musste grinsen, was höchst wahrscheinlich an dem Schock lag, denn er warf mir einen irritierten Blick zu "Alles okay bei dir?" ich bejahte und fragte kichernd "Sehe ich sehr schlimm aus?" "Ähm" er zögerte und strich mir über die Stirn "Du blutest hier nur ein bisschen aber sonst siehst du eigentlich fast normal aus", ich nickte abermals, die Gegenwart dieses Jungen hatte irgendwie seltsame Auswirkungen auf meine Stimmbänder.
Im Sekriteriat angekommen setzte ich mich auf das Sofa, das dort stand während Trace einmal kurz an die Tür zum Zimmer des Direktors klopfte und dann, ich traute meinen Augen kaum, drückte er ohne eine Antwort abzuwarten die Klinke herunter. "Trace, du solltest doch im Unterricht sein", hörte ich Direktor Harpers Stimme, Trace fasste in wenigen Worten das Geschehene zusammen, woraufhin der Direktor mir einen mitleidigen Blick zuwarf, der besagte, dass er mich im Moment für nicht ganz zurechnungsfähig hielt."Okay ähmm-" "Nancy" soufflierte Trace "Okay Nancy", Mr. Harper warf Trace einen dankbaren Blick zu "Also Trace wird dich ins Krankenhaus fahren, nur um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist und ich werde deine Mutter alamieren, sodass sie dich dann abholen kann", ich musste ihn wohl ziemlich dumm angestarrt haben, den er runzelte leicht irritiert die Stirn. "Trace soll was?" Ich musste ihn falsch verstanden haben, wahrscheinlich lag das an dem Schock, nie und nimmer hatte er gerade vorgeschlagen mich von einem anderen Schüler in die Klinik fahren zu lassen "er soll dich ins Krankenhaus fahren. Weißt du Nancy du siehst im Moment echt nicht gut aus", bei diesen Worten warf ich einen bösen Blick in Richtung Trace, von wegen fast normal "Und deshalb halte ich es für das Beste, dass du dich erst einmal gründlich untersuchen lässt, nur um sicher zu gehen, dass alles okay ist", fuhr Mr. Harper fort, ich konnte ihn nur unbewegt anschauen "Alles okay?" Ich nickte "Okay", er liebte dieses Wort antscheinend sehr. "Dann würde ich vorschlagen, dass ihr euch mal auf den Weg macht", Trace zog mich von Couch hoch und legte wieder einen Arm um meine Taille. "Bis später dann", sagte er an unseren Direktor gewandt und wieder verwunderte mich die Vertrautheit der Beiden.
Auf dem Weg zun Auto sprachen wir kein Wort, Trace hielt vor einem schwarzen BMW an. "Dein Auto?" Fragte ich und betrachtete den Wagen "Ne der gehört meinem Dad", er durchsuchte seine Hosentaschen und fluchte "Der Schlüssel ist noch im Gebäude,kannst du kurz warten?" Vorsichtig nahm er seinen Arm von mir, nicht ohne davor zu überprüfen ob ich auch wirklich alleine stehen konnte, ich konnte und deshalb ließ er mich hier an seinem Wagen zurück. Natürlich wusste ich, dass es so sinnvoller war, weil wir zu zweit vermutlich Ewigkeiten gebraucht hätten um den Schlüssel zu holen, trotzdem gefiel es mir nicht einfach so abgestellt zu werden wie ein zu schwerer Rucksack.
Mein Kopf fühlte sich an als hätte jemand mit einem Presslufthammer darauf eingeschlagen, ich schloss die Augen und lehnte mich gegen den BMW.

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The death behind your eyes
Mystery / ThrillerEs heißt ja immer "Love is all you need", aber was wäre wenn genau diese Liebe dich umbringen würde? Jeder Blick das Ende bedeuten könnte? ~ Ein Fluch dem bisher niemand entgehen konnte , ein Junge dessen Lie...