Teil 15

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Wärend sie also den langen Gang entlang lief, drehte ich mich einfach um.
Zwar kannte ich mich hier unten nicht aus, aber ich würde schon rausfinden.

Um keine Zeit zu verlieren lief ich so leise es ging in die entgegengesetzt Richtung. Keine 100 Meter vor mir befand sich die erste Kurve.

Sobald ich sie erreiche und mein Weg diesen Flur verließ, würde ich um mein Leben renne.

Innerlich schmiedete ich schon Pläne wie ich Levi und diese restlichen Verrückten ans Messer liefern konnte.

In meinen Gedanken sah ich bereits hunderte Polizisten dieses Versteck stürmen.
Beinah hätte ich schadenfroh gelacht, aber ich konnte es mir noch verkneifen.

Mit flinken Schritten erreichte ich also die Kurve und wollte schwungvoll abbiegen, als ich mit voller Wucht in jemanden hinein lief.

Ich taumelte erschrocken zurück, versuchte mühsam mein Gleichgewicht zu halten.

Aber das war gar nicht nötig. Denn ich würde sofort an meinem Kragen gepackt und gegen die nächste Wang gedrückt.

"Für wie blöd hälst du und, mh?",knurrte der Mann vor mir leise.

Natürlich. Das Pferdegesicht.
Zu gerne hätte ich ihm einfach seine Nüstern... Ähm, seine Nase gebrochen.

Doch gerade als ich anfangen wollte nach ihm zu treten und ihn mit Beleidigungen zu überhäufen, stand Hanji plötzlich neben uns.

"Jean, könntest du bitte meinen Gefangenen los lassen?",fragte sie höfflich lächelnd.

Ihr Gefangener?

Seit wann gehörte ich jemanden?

"Er wollte flüchten, Boss. Ich hab ihn aufgehalten.",sagte Jean wutschnaubend.

"Jaja, deinen Belohnungskeks bekommst du später.",antwortete Hanji und winkte ab.

Auf meinem Gesicht breitete sich ein selbstgefälliges grinsen aus. Dieser Spruch hatte gesessen.
Denn aus Jeans Ohren schien wütender Dampf zu kommen.

Doch er hielt die Klappe und ließ mich los. Fast wäre ich gegen Hanji gestolpert, konnte mich aber noch gerade so halten.

Wieso war ich hier so ein Schwächling?

Ich konnte mich gegen niemanden wehren und sogar flüchten klappte nicht!

Trotzdem hatte ich ständig Angst wieder eine gewemmst zu bekommen.

Ich wollte nach Hause.

Und nicht weiter mit diesen Kriminellen irgendwo unterhalb der Erde rumstehen.

Aber ich wusste das ich so schnell nicht wieder nach Hause kommen würde.

Diese Gedanken rasten Sekunden schnell durch meinen Kopf. Dabei verzog ich das Gesicht zu einem Schmerz erfüllten Ausdruck.

Doch diese Leute schien das nicht zu interessieren. Denn plötzlich wurde ich gepackt und unsanft in die andere Richtung geschoben.

Levi:

Als ich Eren nach fast 3 Wochen wieder sah, viel mir sofort auf das er dünner geworden war.

Seine Wangenknochen zeichneten sich deutlicher ab und die schon langen Finger waren noch knochiger.

Die Wunden in seinem Gesicht waren bereits im Heilungsprozess und die ehemals blauen Flecken waren nun er gelblich-braun.

Seine grünen Augen zuckten unruhig von mir zu Hanji.

Jaja, diese Frau war wirklich absolut seltsam.
Wieso nochmal war sie meine Partnerin was unsere kleine " Organisation " anging?

Ich wusste es nicht mehr.

Ich konnte aber auch nicht weiter drüber nachdenken, da plötzlich eine etwas unsichere Stimme erklang.

"Wie lange wollt ihr mich noch einsperren?".

Eren suchte meinen Blick und ich erwiderte ihn.

"Ich sagte dir bereits das ich dich nicht gehen lasse. Du weißt zu viel und hast zu viel gesehen.", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.

Aber um ehrlich zu sein wusste ich selber nicht was ich mit ihm machen sollte.
Der Drang ihn einfach zu töten und verschwinden zu lassen, war da.

Ich konnte mir nur zu gut vorstellen wie es sich anfühlen müsste ein Messer durch seine helle Haut zu stoßen.
Er würde mit aufgerissenen Augen da liegen und mich anstarren.

Ich konnte praktisch schon sein warmes Blut auf meinen Händen spüren und sein Herz das erst schnell schlug und dann stehen blieb.

Ein angenehmer Schauder legte sich auf meinen Körper.

Töten war etwas normales für mich. So war ich aufgewachsen, so machte ich mein Geld.

Wieso also konnte ich es also nicht auch mit Eren machen?

Dieser sah mich auf zusammen gekniffenen Augen an. Seine Augenbrauen zogen sich wütend zusammen und er schnaubte verächtlich.

"Soll ich in diesem Drecksloch versauern?",knurrte er und kam einen Schritt auf mich zu.

Dieser Junge hatte eindeutig keinen Respekt.

Das sollten wir schnell ändern...

Not all evil can turn to something good [DE]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt