"Los. Wir gehen.", sagte Levi nach einigen Minuten der Stille.
Er hatte mir vorhin von einer Art Versammlung mit seinem ganzen Clan erzählt.
Er packte mein Handgelenk und zerrte mich aus dem Büro, so das wir wieder in dem schwach beleuchteten Flur standen.
Ich wusste nicht was mich erwarten würden. Wusste nicht welchen grausamen Gestalten ich gleich gegenübertreten musste.
Wärend ich also hinter Levi herstolpere, bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Diese galten nicht der Luft oder der Wärme hier unten.
Nein, sie entstanden durch die Angst die ich verspürte.Bevor ich hier her gekommen war, hatte ich kaum Angst. Nicht nach einem Horrorfilm, vor keiner Abschlussprüfung und auch vor keiner zwielichtigen Gestalt, die man nachts in den Straßen von Tokio antraf.
Aber seit dem ich hier war hatte ich Angst. Um mein Leben, um Mike, meine Familie und Freunde.
Mein Gesicht verzog sich zu einer traurigen Miene, als ich an meine Familie dachte. Würden Levi's Leute sie finden und töten?
Levi's griff um mein Handgelenk wurde stärker. Hatte er meine veränderte Stimmung bemerkt?
Plötzlich stolperte ich über etwas das im Weg lag.
Mein Gleichgewicht schwand und ich krachte mit der Nase voraus auf den Boden.Levi hatte blitzschnell seine Hand von mir entfernt um nicht mit gerissen zu werden.
Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht, versuchte ich mich aufrappeln.
Ich war auf das Ding gefallen welches mir ein Bein gestellt hatte.
Genervt und auch etwas peinlich berührt richtete ich mich halb auf.
Was zur Hölle war das?
Unter mir lag etwas langes mit seltsamen Proportionen. Verwirrt tippte ich mit dem Finger dagegen.
Es war weich und gab einwenig nach.Plötzlich bemerkte ich etwas nasses auf meinen Fingern, welche gerade noch das Etwas berührt hatten.
Wie hypnotisiert starrte ich auf die rote Flüssigkeit auf meiner Haut.
"Hm. Da hat wohl jemand seinen Müll nicht entsorgt. Gott, ich hasse Unordnung."
Levi's Stimme drang so zäh in meinem Kopf wie Lava.
Ich zog etwas an dem Stoff das dieses Ding umhüllte.
Haut kam zum Vorschein.Aber nicht nur Haut, nein. Ein Gesicht. Aber auch nicht wirklich ein Gesicht. Eher eine Hälfte.
Die heile Seite hatte Sommersproßen auf der Wange und starr wirkende, dunkle Augen.Die Stirn war mit verwuschelten braunen Haare bedeckt.
Die andere Hälfte des Gesichts war zerrfetzt.
Plötzlich verließ ein dumpfer Schrei meine Kehle und ich rutschte so schnell es ging von der Person weg.
Levi kam auf mich zu, blieb aber stehen und warf einen Blick auf den toten Menschen.
"Oh. Wenn das Jean bemerkt wird es wohl noch einen Toten geben.",sagte er und runzelte die Stirn.
Er war total ruhig und tat so als wäre das nichts ungewöhnliches. Lagen hier öfters Tote rum?!
Ich versuchte mich aufrappeln aber meine Beine gaben nach. Ich kam überhaupt nicht hoch.
Meine Hände, an denen noch das Blut des fremden klebte, zitterten.
Hektisch begann ich sie an meiner Hose abzuwischen."Hey Eren. Entspann dich!",rief Levi.
Aber meine Bewegungen wurden immer hektischer.
Ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen.Mein Körper beugte sich vorne über und ein Würgen verließ meine Kehle.
"Wehe du klotzt den Flur voll! Mein Gott, es ist nur n Toter!",rief Levi und schubste gegen meine Schulter.
Ich wankte und wäre beinah auf die Seite gekippt.
Wieder begann ich meine Hände hektisch an dem nächsten Gegenstand abzuwischen, voller Panik."Eren!!".
Levi's Hände packten meine Schultern und rissen mich auf die Beine.
Seine flache Hand landete in meinem Gesicht."Ich sagte du sollst dich abregen! Es ist nur eine verdammte Leiche!",knurrte Levi und starrte mich wütend aus seinen hellen Augen an.
Meine Lippen bebten und ich brachte nicht hervor.
Ich war hier an diesem Ort schon viel Gewalt begegnet. Aber noch nie hatte ich eine Leiche zu Gesicht bekommen. Noch nie hatte ich einen Toten berührt.
Die Gefahr die von diesen Leuten hier ausging war plötzlich so present. Ich hatte nicht mal ansatzweise gesehen wozu sie in der Lage waren.
Schließlich schienen sie sich auch gegenseitig zu töten.
Ich war praktisch schon dem Tode geweiht.
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Not all evil can turn to something good [DE]
FanficEren Jäger ist ein neuer Mitarbeiter einer großen Zeitung in Tokyo. Bereits an seinem zweiten Arbeitstag bekommt er einen Auftrag der ihn in die Abgründe der japanischen Mafia führen wird. Dort trifft er nicht nur auf verrückte Mörder, Auftragskill...