Stand by me

Es geht los

Emilys POV

"Vergiss nicht mir zu schreiben, sei immer nett und freundlich und ess ja nicht zu viel Fast-Food!"

"Ja Mama, versprochen. Machs gut!", sagte ich und winkte meiner Mutter lächelnd zum Abschied in die Kamera, bis ihr Bild mit einem Plop auf dem Bildschirm meines Laptops verschwand. Gähnend klappte ich ihn zu und griff nach meinen Ohrstöpseln, um den Rest des Fluges noch ein bisschen Musik für den Zeitvertreib zu hören.

Vor mir lag jetzt eine Zukunft fernab meiner ursprünglichen Heimat England und meinen Eltern. Ich wollte schon immer nach Amerika auswandern und nun erfüllte sich mein sehnlichster Wunsch. Und das beste an der Sache war, meine zwei besten Freundinnen waren dabei. Zusammen wollten wir hier studieren und unser Leben genießen, solange wir es noch konnten. Und das konnte man nun mal am Besten in Kalifornien.

Wir hatten eine schöne Wohnung in der Nähe vom Strand und der Uni gefunden. Die Miete war für die Verhältnisse Kaliforniens zwar gering, dennoch hatten wir uns einen Job suchen müssen und als die Zusage von einem 5 Sterne Hotel am Strand kam, dass wir drei als Putzfrauen aushelfen konnten, hieß es sofort: Koffer packen und los gehts! Ich weiß, es ist nicht der beste Job, aber in so einem Gebäude ist es durchaus möglich, dass dir der ein oder andere Star über den Weg läuft. Und es ist allemal besser als nichts.

Leonie und Nicole waren bereits dort, doch meine Mutter hatte mich solange wie möglich bei sich behalten und keinen Widerspruch geduldet. Für sie war es der pure Horror, dass sich von nun an der atlantische Ozean zwischen sie und ihre Tochter drängen würde. Doch das hielt mich nicht auf. Meine Mutter musste damit klarkommen, dass ich mein eigenes Leben leben wollte und nicht ewig im Hotel Mama bleiben würde. Da ich ihr einziges Kind war, fiel ihr der Abschied besonders schwer. Jetzt musste sie eben meinen Vater verhätscheln und mit ihm all die Sachen machen, die sie sonst mit mir machte. Ich war jedoch davon überzeugt, dass sich mein Vater vehement gegen das Shoppen streuben würde.

Weiterhin so in Gedanken schwebend fiel ich langsam in einen ruhigen Schlaf.

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"Meine Damen und Herren. Ich bitte sie darum ihre Tische hochzuklappen, die Sitze in eine aufrechte Position zu bringen und sich anzuschnallen. Wir werden in Kürze in Kalifornien landen. Dankeschön."

Die Worte der Stewardess holten mich in die Wirklichkeit zurück und ich gähnte verschlafen. Ich folgte gehorsam ihren Anweisungen und schaute für die Landung neugierig aus dem Fenster. Unter mir erkannte ich bereits einzelne Gebäude und das Wasser. Herrlich blau und klar schimmerte und glitzerte es zu mir herauf und ich freute mich jetzt schon mich ins warme Nass zu schmeißen.

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Mit Vorfreude vollgepumpt, Sonnenbrille auf der Nase und einem Millionärslächeln stieg ich aus dem Flugzeug aus. Warme Sonnenstrahlen fanden den Weg in mein Gesicht und es duftete nach Sommer und Meer. Herrlich, dachte ich mir. So muss das Leben sein.

Nachdem ich meinen Koffer wiederbekommen hatte, betrat ich die große Halle des Flughafens. Auf Zehenspitzen wankend versuchte ich sie zu überblicken und hielt Ausschau nach einem schwarzen und einem roten Haarschopf.

"Emily!... Emily! Hier rüber!" Den vertrauten Stimmen folgend drehte ich meinen Kopf in die getippte Richtung. Dann erkannte ich sie. Mitten im Gemenge sah ich Leo und Nicole, wie sie auf und ab hüpften und sogar ein Schild mit meinem Namen hochhielten. Wie süß!

Dann hielt mich nichts mehr. Mit vor Freude hochgeworfenen Armen lief ich auf die Beiden zu und ließ meinen Koffer Koffer sein.

"Leo, da ist sie! Da vorn!"

"Nicole, Leo!"

"Emily!" Freudig stürmten wir aufeinander zu und umarmten uns ausgiebig. "Willkommen in Kalifornien Ems!" Nicole küsste mich auf die Wange. "Wir haben dich echt schon vermisst", lächelte Leo und zwinkerte mir zu, dann drückte auch sie mir einen Kuss auf die Wange.