Auf Wiedersehen, Anna

Aufbruch

Nachhause. Was ist schon ein Zuhause? Mein Zuhause? Habe ich ein Zuhause? Ich lebe in einem schönen Häuschen mit Garten, habe einen Hund sowie eine Katze und Eltern,die mich lieben.

Sie lieben mich, aber sie verstehen mich nicht. Die Gedanken einer Pubertierenden? Ich sollte ein Buch schreiben oder würde es reichen, mich bei einer dieser vielen'Sozialen Plattformen'anzumelden?

Geschwister habe ich keine und das führte zu einem ruhigen Leben in unseren Haus, welches von ehrgeizigen und strukturierten Menschen bewohnt wird.

Ich liebe meine Eltern, meine Familie.

Ich mag meine Klassenkameraden, meine dadurch entstandenen Freundschaften. Freundschaften, die größtenteils auf Oberflächlichkeit basiert. Etwas, was unsere Gesellschaft bestimmt, richtig?

„Lina? Lina Nachhause also? AlsoSpielen wir? Wir spielen die neuen Spiele?"

Ja, es ist alles ein großes Spiel. Das Leben ist ein Spiel, wo die Gewinner leben und die Verlierer sterben.Zu einfach ausgedrückt? Das Schwarz und Weiß gedenke, sollte nicht das Leben bestimmen? Wer weiß.....

Sie schaffte es stets mit aus meinen Tief herauszuholen.

„Ja, wir spielen."

„Hmmm, die Jungs sprachen von so vielen Spielen weißt du? Ich glaube manche sind sogar ab 18, da kommen wir also nicht ran....aber warte warte..dafür müssten wir doch in die Stadt oder? Dann könnten wir da doch Shoppen gehen oder?Oder Lina? Na gut, deine Eltern sind sicherlich noch auf Arbeit....oder? Hach manno, dann ruf doch bei denen an und frag nach?Du schreibst doch sowieso nur 1en, da kannste dir mal was gönnen hm?Lina Nachhause telefonieren?"

Ich muss wirklich lassen. Wir vertreten wirklich das ungleiche Paar.

Sie immer spontan und chaotisch und ich gehe systematisch und strukturiert vor. UND natürlich halte ich jegliche Regeln ein.

Ich könnte mir was gönnen. Ich könntemir eine Verschnaufspause gönnen. Könnte man es einem Wunschgleichstellen?

Nachhause telefonieren. Ja, wenn das möglich wäre, würde ich es doch tun.

„Ich möchte Nachhause."

„Nachhause also....Okay, wir gehen Nachhause ja? Dann schauen wir Filme? Irgendwie habe ich jetzt Lust dazu, ja? Lina? Du träumst mal wieder, wir gehen nämlich in die komplett falsche Richtung, weißt du? Jetzt komm, es wird wohl auch bald regnen, ja? Lina? Lass uns bitte gehen, ja? Bitte!"

Ja, ich möchte auch Nachhause, ja ichbemerke ihre Angst und nein, ich kann nicht mehr zurück.

„Ich hab dich furchtbar lieb."