Seven Days - HunHan FF

Goodbye

Am nächsten Tag kam Sehun mich nicht abholen und auch nicht in die Schule.

Mit meinen Eltern hatte ich nicht mehr gesprochen, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt die wenigen Sachen die wir je aus den Umzugskartons ausgepackt hatten wieder einzupacken.

Mir blieb nichts anderes übrig als diesen letzten Tag in der Schule ohne Sehun durchzustehen und zu hoffen das es ihm gut ging.

In der Pause kam dann Jisoo zu mir.

"Hey Lu! Komisch... Sehun hat seit langem keinen Tag in der Schule ausfallen lassen... hattet ihr Stress? Oder hast du ihm erzählt das du wegziehst?"
"Nein... was ganz anders", sagte ich und senkte meinen Blick zu Boden.
"Ok? Und was?"
"Seine Mutter hat uns erwischt..."
"Wobei erwischt?", fragte sie und ein kleines grinsen machte sich über ihr Gesicht breit.
"Er lag gerade über mich gebeugt auf dem Bett... wie beide Oberkörper frei..."
"Ouh... nicht gut. Ich weiß wie seine Eltern drauf sind... hat sie ihn geschlagen?"
Ich bekam Tränen in den Augen und nickte nur.
"Luhan hör zu... das ist nicht dein Fehler, Sehun ist stark und weiß sich zu helfen. Es geht ihm ganz bestimmt gut und Montag kommt er wieder in die Schule und..."
"Und wird so tun als hätte es mich nie gegeben, meine Nummer gelöscht haben und sich ein neues Date suchen."

Jisoo hatte dazu nichts mehr zu sagen. Den Rest des Schultages sprachen wir nicht mehr miteinander, erst als ich das Schulgebäude verlassen wollte und auf das bereits wartende Auto meiner Eltern zuging, lief sie mir noch nach um sich zu verabschieden.

"Hey! Lu!"
Ich drehte mich zu ihr um.
"Hmm?"
"Also naja, war schön dich kennengelernt zu haben. Wir bleiben auf jedenfall in Kontakt ja? Ruf mich an wenn du in China bist, oke?"
"Klar", ich lächelte leicht, froh darüber das sich jemand dafür interessierte das ich gehen würde.
"Also... Bis dann", etwas zögerlich umarmte sie mich kurz und ging dann wieder in Richtung Schulgebäude.

Als ich die Autotür öffnete rief sie mir noch nach...

"UND LU? ICH SORGE DAFÜR DAS SEHUN DICH NICHT EINFACH VERGESSEN WIRD!"

Dann stieg ich ins Auto, auf den Weg zum Flughafen, auf den Weg in ein neues Land und auf den Weg zu meinem neuen Zu Hause. Weit weg von Jisoo und weit weg von Sehun....

Auf dem Weg zum Flughafen stritten meine Eltern, sie hatten wohl vergessen, dass unsere Möbel fürs Haus erst in einpaar Tagen eintreffen würden und vergessen uns ein Hotel zu suchen. Jetzt schoben sie sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe und hörten damit auch am Flughafen nicht auf.
Mir war das zu peinlich, also suchte ich mir sofort einen Sitzplatz nach dem ich mein Gepäck abgegeben hatte, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und versuchte einfach mal abzuschalten.

Ich bekam es nicht wirklich hin mich zu beruhigen, ich hatte viel zu große Sorgen um Sehun. Also schrieb ich ihm über WhatsApp, aber die Nachricht kam nicht an. Vermutlich hatte seine Mutter sein ihm sein Handy abgenommen, denn als ich versuchte ihn anzurufen ging nur die Mailbox ran.

Ich gabs auf, ich konnte ihn nicht erreichen. Hieß er würde erst Montag erfahren das ich weg war...

Mehr Zeit mir den Kopf zu zerbrechen hatte ich nicht, es war Zeit mich zu meinem Flieger zu begeben.

Meine Eltern stritten immer noch, aber immerhin hatten sie inzwischen eine Hotelsuite gebucht.

Der Flieger war sehr klein, aber trotzdem war die erste Klasse, in der meine Eltern und ich mit flogen, bis auf uns fast ganz leer. Aber das war verständlich. Ich verstand selber nicht warum wir erste Klasse für diesen relativ kurzen Flug von Korea nach China gebucht hatten. Vermutlich weil sie so ihre eigenen kleinen Kabinen haben und sich so nicht mehr streiten mussten.

Ich setzte mich schließlich auf meinen Platz und schaute aus dem Fenster. Ich bereute es Sehun nicht gesagt zu haben, dass ich gehen würde... aber ändern konnte ich es auch nicht mehr.

Ich schaltete mein Handy aus. Ich wollte nicht, dass er mich versuchen würde zu erreichen wenn er sieht, dass ich ihn angerufen hatte. Ich wüsste nicht wie ich ihm erklären sollte wo ich war.
Also musste ich wohl oder übel einen der Filme die sie hier im Angebot hatten schauen, ansonsten hätte meine Mutter vermutlich versucht ein Gespräch mit mir zuführen und das wollte ich nun wirklich nicht.

Schließlich startete der Flieger und ich war auf den Weg in ein neues Leben...