Was machst du mit mir...

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Scars POV:

Es war GRAU-EN-VOLL. Diese Vorhänge, dieses Bett, dieser Tisch. Einfach alles! Das einzige Gute hier war, dass es ein eigenes Badezimmer gab, aber ansonsten. SCHRECKLICH!!!
"Du darfst es etwas personalisieren. Aber streich mir bloß nicht die Wände. Und die Möbel bleiben auch so wie sie sind. Hier ist dein Schlüssel.", kotzte die Sekretärin mit einer ekelig hohen Stimme heraus. Toll. Wundervoll! Ich meinte das Wohlgefühl der Schüler lag hier wohl an erster Stelle. Nicht.

Mit langsamen Schritte schritt ich zu meinem Bett, stellte die Koffer ab und setzte mich gaaanz vorsichtig auf das Bett. Und kaum berührte mein Hintern das Bett, quitschte es schon auf, als ob ich Tonnen wiegen würde. Schnell sprang ich auf und bewegte mich zu meinem winzigen Schrank. Wie da wohl meine ganzen Sachen rein passen sollten?
Äußerst unmotiviert machte ich mich daran, meine Sachen in die Regale zu räumen. Vollkommen in der Arbeit versunken fing ich an eine Melodie zu summen. Sie kam mir nicht bekannt vor, aber dennoch fühlte sie sich recht vertraut an. Gott weiß, warum ich plötzlich kranke musikalische Fähigkeiten entwickelte.
"Na? Hast du mich vermisst?"
Erschrocken drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Und ich könnte auf alles in der Welt schwören, dass dies keine Vision war. Doch dann weiteten sich meine Augen und mein Mund klappte soweit auf, dass ich meinen Kiefer schon fast verrenkte.
"Hey Süße. Jetzt schau nicht so. Wir kennen uns ja schon!". Mir blieb einfach die Spucke weg, doch ich schaffte es trotzdem, meine innere Stärke zu finden.
"Duuu. Du mieser Mistkerl! Was zur Hölle machst du hier, wie du dich nennst, LUCIFER." Das 'Lucifer' zog ich dabei schön in die Länge, damit er verstand, dass ich seinen Witz äußerst unlustig fand.
Doch er antwortete nicht. Stattdessen kam er mit langsamen Schritten auf mich zu und als mich seine kalte Aura einnahm, wich ihm zurück. Mit einem Killerblick meinerseits versuchte ich ihn von mir fernzuhalten.
"Du findest mich lustig? Hm schade. Übrigens. Warum rufst du mich?"
Er war doch irre! Aber dann fiel es mir wie Schuppen von Augen. Das Lied, dann er. Während ich schlief, setze er mir dieses Lied in meinen Kopf. Und nun stand er hier und freute sich über sein 'Werk'.
Genervt wendete ich meinen Blick ab. Er war unmöglich.
Das reichte mir! Ich sammelte alle meine Kräfte und stieß ihn von mir. Ich versuchte es. Ich scheiterte. Er war einfach nur ein Berg.
"Lass mich los! Von mir bekommst du nichts du Perversling.", sagte ich schließlich hoffnungsvoll.
"Glaubst du mir dann?"
Mit einem Augenverdrehen nickte ich.
"Gut. Aber deswegen bin ich nicht hier. Ich muss mit dir reden. Es gibt da paar Sachen, die du nicht weißt..."
Sein Blick war ernst und allein schon er sagte mir, dass er nicht lügte.
Lucifer lügt nie. Ein Teufel hat es schließlich nicht nötig..., meinte die kleine Stimme, die in meinem Kopf wiederhalte. Und wieder könnte ich schwören, dass alles keine Vision ist.
"Huh? W-was... denn?", fragte ich.
Ich hatte Angst, Angst davor, was jetzt kam. Doch es kam nichts. Minuten verstrichen, in denen wir dich an dicht aneinander standen. Heißer Atem prallte auf meinem Gesicht ab und seine undurchdringbaren schwarzen Augen musterten jede kleinste Stelle in meinem Gesicht. Als ob sie jedes doch so kleinste Detail aufnehmen und abspeichern wollen. Damit sie es nie mehr vergessen. Minuten verstrichen, in denen ich auf eine Antwort wartete. Mit meinen Augen flehte ich danach. Ich wollte es wissen. War durstig nach dem, was vor mir geheim gehalten wurde.
Und so verspürte ich die tiefe Euphorie, als er seinen Mund öffnete und eine noch tiefere Enttäuschung, als den Mund wieder schloss. Dann murmelte er unverständliches, wirres Zeug und löste sich in der Luft auf.
Die Wärme verschwand. Stattdessen machte sich eisige Kälte in mir breit. Und trauer. Denn so komisch es klingen mag, ich habe wieder keine Antworten. Was aber noch viel entscheidender war: er fehlte mir...und es war so erschreckend. Wie konnte mir jemand in einer so kurzen Zeit so wichtig werden?!
Langsam ließ ich mich an der Wand entlang nach unten gleiten.

...LUCIFER...
Lucifer, was machst du mit mir...

•Old Secret•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt