~The hardest part is forgetting those you swore you would never forget.~
Dort in der Ecke saßen zwei Liebende, die Augen des einen verfolgten konzentriert die des anderen. Doch die Wahrheit versteckte sich hinter den düsteren Fassaden ihrer Lügen. Sie verabscheute das neu entfachte Leben ihres ehemaligen Geliebten. Wo einst noch das Gefühl von Geborgenheit herrschte, loderte nun die bittere Angst. Ihre zerstörte Seele würde den beschwerlichen Weg gehen müssen, um das Gelübde nicht zu brechen. Auf ihren Schultern lasteten einige Verpflichtungen, Sorgen und Nöte. Bis zum Ende ihrer Verzweiflung ging sie den Höllenweg entlang, ehe ihr der König das Leben nahm. ~
Schon wieder plagten Arrow tausende Albträume und machten das Schlafen fast unmöglich. Er lag wach, Stunden lang und widmete sich seinen Grübeleien. Sein Kopf schmerzte mittlerweile und der metallische Geschmack von Blut kitzelte seine Geschmacksknospen. Vorsichtig faste er sich an die Stelle, wo sein Herz in schnelleren Rhythmen schlug. Warum verspürte er den Drang diese eine besondere Person neben sich haben zu wollen? Solche Gefühle waren unmenschlich, hielten ihn von seinen eigentlichen Absichten fern! Langsam wurde er weichlich, ein dummer Nichtskönner! Doch ehe sich der König versah, holten ihn die finsteren Gedanken ein. Estelle war Tod, getötet durch seine eigenen Hände. Erwürgt, bis die Bleichheit ihrer Haut eintrat und der leblose Körper zur Erde sank. Nie vergaß er dabei die trüben blauen Augen seiner ersten Frau, welche versuchte den Charakter ihres Mannes zu verändern. Erfolglos. Man sah, dass Liebe etwas Lustiges darstellte und nach Jahren im Gedächtnis verweilte, selbst wenn sie eine tragische Wendung als letzte Lösung einbezog. Diese Glut erlöschte nie vollständig, egal ob Sekunden, Minuten oder Stunden vergingen. Alles was ihm blieb waren schöne oder unschöne Erinnerungen. ~
Rastlos, von mehreren Wölfen buchstäblich verfolgt, wanderte der König in seinem Zimmer umher. Nichts war in diesem Augenblick vor seinen Wutausbrüchen sicher. Auch die Bediensteten suchten rasch das Weite, bevor sie geköpft oder am Galgen aufgehangen wurden. Zu diesen entsetzlichen Minuten traute sich niemand in Gesellschaft ihres Meisters zu bleiben. Verständlich. Arrow verwandelte sich in ein blutrünstiges Tier, gequält und zum sterben allein gelassen. Mittlerweile sah er die einzige Lösung darin, das Schloss zu verlassen und im Rosengarten sein Frieden zu finden. Dort hatte er in seinen besseres Tagen Zuflucht gefunden und diese mit seiner Liebe verbracht. Heute wanderte er ohne Partner den Schotterweg entlang und blieb am Rosenbogen stehen. Tief einatmend beruhigte sich sein Gemüt, stückchenweise. Rosen hatten eine seltsame Wirkung auf den König, so als wäre er fernab seiner Pflichten. Hier durfte er einfach Mensch sein, den keiner verurteilte oder am Pranger stehen sehen wollte. ~
Von einer sicheren Weite aus, versteckte sich Faith hinter den schönsten rot blühenden Rosen. Ihr war es egal gewesen, dass sie sich von ihm fernhalten sollte. Allerdings liebte das junge Ding die Herausforderung und den Nervenkitzel. Nach der einen Nacht schien sie das Bedürfnis zu haben, ihre Hoheit zu verfolgen, um seine Nähe auszukosten. Dumm und naiv, beschrieben ihre absurden Liebesgefühle perfekt. "Ich erinnere mich an einen eiskalten Winter, der den Rosengarten bis auf die letzte Pflanze zerstörte.", murmelte sie aus ihrem schützenden Versteck, ehe sich Faith traute die Gesellschaft des Königs einzufordern. "Belauschst du mich etwa?", hinterfragte Arrow und hob starr eine Augenbraue. Das Fräulein schüttelte den Kopf und nahm neben ihm platz. "Das würde ich mir niemals trauen, Majestät. Ich dachte mir...", leider blieb es ihr erspart den Satz zu beenden, da er ihr mitten ins Wort fiel. "Du sollst nicht denken.", knurrte er und massierte seine schmerzenden Schläfen. "Verzeiht mir diese unangebrachte Geste.", sie war verunsichert, hegte allerdings keinen Groll gegen diesen Mann. "Warum hockst du hinter Zweigen, anstatt im Schloss zu helfen?", Arrow hasste faule Weiber, welche sich nur durchfüttern ließen und nie ihrer Arbeit nachkamen. Jeder wusste, dass er durchgriff, sobald er dieses Verhalten bemerkte. "Die Küchendamen haben mir für den Moment frei gegeben, Herr...", erklärte sie das Fernbleiben und biss sich unsicher auf die Lippe. Arrow durchbohrte sie und wandte sich dem Mädchen ab. Stille. Kein einziges Wort entfloh den bebenden Lippen des Königs, stattdessen pfiff der Wind durch Sträucher, Büsche und den Baumkronen. Herrlich ruhig, was der Situation einen gewissen Dämpfer verpasste. „Du darfst dich glücklich schätzen, Faith.", murmelte er gedrückt. Das junge Ding legte den Kopf schief, verstand nicht den Sinn dieses Satzes. Aus Ehrfurcht schwieg sie, abwartend auf die Erklärung des Herrschers. „Normalerweise überlebt niemand meine Anwesenheit, wenn meine Launen Feuer fangen.", ein düster wirkendes Grinsen legte sich auf seine Mimik. Kerzengrade blieb Faith sitzen, verschränkte die zittrigen Hände im Schoß. Wie oft drohte er ihr schon mit dem Tod? Unzählige Male. „Ich bin gnädig zu dir.", er vergaß nicht den letzten Gedanken seiner schlaflosen Nacht. Sein Herz fühlte sich zu ihr hingezogen und trotzdem verweigerte er ihre Nähe, Berührungen und Zärtlichkeiten. Wohin würde ihn dieser Irrgarten bloß führen?
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Weakness - Liebschaften des Königs
Fiction HistoriqueErwürdig kniete das blondhaarige Bauernmädchen, gefesselt, vor ihrem König nieder, bettelte gleichzeitig nach Freilassung und Erbarmung. Streckte dabei ihren blanken Hintern gezwungenermaßen in Richtung des Königs und spürte den schweren Atem ihres...