Kapitel 2

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Der Tag ist nun vorbei. Mir geht es wieder besser. Was heißt besser, ich muss damit klar kommen, dass er mich verlassen hat und nie wieder kommen wird. Es ist schwierig damit abzuschließen und ich werde wohl möglich nie damit abschließen können, aber ich weiß, dass ich damit leben und klar kommen muss, dass er kein Teil mehr  von meinem Leben sein wird. Von Tag zu Tag wird es einfacher nicht an ihn zu denken, aber trotzdem werde ich ihn nie ganz vergessen können. Er ist verantwortlich dafür, dass ich jetzt hier bin und nicht in dem Alptraum, der mich vor 10 Jahren quälte.
Flashback
„Catherine, kommst du bitte runter?", schrie mein Vater von unten. Ich tat immer was er sagte, sonst würde es nicht gut für mich enden. Er stand dort mit seiner Wodka Flasche in der Hand und probierte sie aufzuschrauben. Es gelang ihm aber nicht. „Mach mir sie auf!", es war keine Bitte. Ich tat was er sagte, aber wohl zu langsam. „Schneller!", schrie er und schlug mich und zielte dabei direkt auf mein Auge. Es schmerzte höllisch. Trotzdem unterdrückte ich es und reichte meinem Vater seine geöffnete Flasche und rannte so schnell es ging in mein Zimmer. In meinem Badezimmer guckte ich in den Spiegel und bemerkte, wie mein Auge immer mehr an Farbe annahm. Es war sehr rot. An einigen Stellen war es schon leicht lila blau. Na toll. Ich will gar nicht wissen, wie es morgen aussieht. Mein Körper ist nur so überseht von blauen Flecken und Narben.  Dass er mich schlägt reicht ihm wohl nicht, nein, manchmal greift er auch zu einem Messer. Mein Körper ist einfach nur hässlich und das wegen ihm. Ich kann im Sommer keine schönen Kleider tragen, sowie es meine Freundinnen immer machen. Ich muss immer eine lange Jeans und einen langen Pullover anziehen. Es ist so ätzend. Selbst bei 30 Grad kann ich nicht schwimmen gehen. Ich schäme mich dafür, was mein Vater mir antut. Aber ich kann daran nichts ändern. Und meine Mama? Sie ist für nichts zu gebrauchen. Sie sieht bloß zu, wenn mein Vater mich schlägt. Ihrer eigenen Tochter hilft sie nicht. Ich will so nicht weiterleben!

Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt