"Warte!" Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um. Der Zug stand immer noch da. Ich erkannte Marco's Schuh, der zwischen den sich schießen wollenden Türen steckte und dies damit verhinderte.
"Türen bitte schließen lassen!", rief der Zugführer von vorne, mürrisch aus dem geöffneten Fenster des Führerhauses blickend. Marco ignorierte ihn und schob mit beiden Händen die schwere Zugtür auseinander. Danach schwang er sich lässig seine Reisetasche über die rechte Schulter und verließ mit einem kleinen "Hopp" aus der Tür den Zug.
Der Zugführer schüttelte verständnislos den Kopf, schloss sein Fenster und danach die Tür, ehe sich das ganze Gefährt endlich wieder in Bewegung setzte.
Perplex stand ich da und beobachtete, wie Marco auf mich zu trottete, die Sonnenbrille wieder m Gesicht. Seine Kette mit den Dog-Tags spiegelten sich in der tiefstehenden, untergehenden Sonne und blendeten mich.
Dann stand er vor mir.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, war wie versteinert und stammelte nur: "M-Musst du nicht weiter? ..." Marco schmunzete und warf für einen kurzen Moment den Blick zurück zu dem sich immer weiter entfernenden Zug.
"Eigentlich schon..." Eigentlich... Warum war er überhaupt ausgestiegen? Wegen mir?
"Und... wiso bist du dann ausgestiegen...?", versuchte ich ein hlbwegs normales Gespräch zu beginnen.
"Ich hatte was vergessen." Was vergessen? Er sah wieder zu mir.
"UUnd was? ..."
"Ich weiß deinen Namen noch nicht."
"E-Erin..."
"Was?"
"Mein Name ist Erin..." Ich blickte schräg auf den Boden.
"Erin? Wow, ein außergewöhnlicher Name." Ich sah auf. "Woher kommt der?"
"Äh, mei-meine Urgroßeltern kommen aus Schweden..." Ich wollte wieder zu Boden blicken, weil ich nicht wusste, wie ich mit der Situation umgehen sollte, doch bei dem Versuch blieb ich an seinen Augen hängen. Er hatte seine Sonnenbrille hier im Schatten erneut abgenommen, sah mich direkt an.
"Daher kommen bestimmt auch deine blauen Augen..." Er lächelte. Von ihm angesteckt lächelte ich zurück und fasste allmählich wieder Mut.
"Vielleicht..." Marco lächelte ein weng mehr, dann sah er auf seine Armbanduhr.
"Du sag mal... weißt du wann ich von her wieder weiter nach Dortmund komme?"
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Zu schön um wahr zu sein?
FanfictionErin ist mit dem Zug zu ihren Eltern unterwegs, als sie jemanden trifft, der schon lange einen großen Anteil an ihrem Leben hat. Von da an stellt sich Erin's Leben komplett auf dem Kopf und sie stellt sich ein ums andere Mal die Frage: Ist es zu sch...