Rudel ohne Alpha

Chapter One

Siennas P.o.V

Es war gerade mal 10:00 Uhr, also eine unmenschliche Zeit, als ich aus dem Schlaf gerissen wurde.

„Sienna, aufstehen! Die neuen Nachbarn sind zu Besuch da. In 10 Minuten bist du fertig geduscht und angezogen unten im Wohnzimmer, verstanden?", sprach meine Mutter zu mir.

Ich gab nur ein leises murren von mir und tapste ins Badezimmer wo ich mich unter die Dusche stellte und das kalte Wasser auf mich prasseln ließ. Fertig geduscht, band ich mir einen hohen Zopf und schminkte mich mit Concealer für die Augenringe, Puder zum mattieren und Mascara, damit meine Augen mehr zu Geltung kamen.

Auf dem Weg zum Wohnzimmer hörte ich schon mahnende Knurren von Dad, was hieß, dass sich meine Mum nicht mit unserem Geheimnis verplappern durfte. Unser Geheimnis? Nun ja, mein Vater ist halb Mensch - halb Tiger und meine Mutter ist halb Mensch - halb Panther und ich bin alles drei... Ich weiß etwas verwirrend.

„Wo habt ihr denn früher gelebt, bevor ihr hierher nach Sydney gezogen seid?", fragte meine Mutter, als ich das Wohnzimmer betrete.

„In Darwin", beantwortete eine sehr nett aussehende Frau im Alter meiner Mum.

„Oh! Guten Morgen, Puppi.", begrüßte mich mein Dad.

„Morgen.", murmelte ich zurück, ehe ich in der Küche verschwand um mir einen Smoothie zu machen. Als ich ihn fertig ausgetrunken hatte, setzte ich mich zu meinen Eltern und den neuen Nachbarn.

„Hi, ich bin Katherine und das ist Charles ", stellte sich Katherine vor und schüttelte meine Hand.

„Ich bin Sienna, freut mich Sie kennenzulernen"

Zum Glück rettete mich der Nachrichtenton meines Handys, bevor ich hätte anfangen müssen mit Katherine Smalltalk zu quatschen.

Mein bester Freund Caleb schrieb mir.

Caleb: Sienna, komm so schnell du kannst zur Klippe.

Sienna: Was ist passiert?

Caleb: Komm einfach, ist wichtig!

„Mum, ich muss los. Bin in ein paar Stunden wieder da!", rief ich während ich schon durch die Tür Richtung Wald lief. Dort angekommen sah ich schon mein Rudel und darunter auch Caleb.

„Was ist so wichtig, dass ich so schnell kommen musste?", fragte ich.

„Tony und Jack prügeln sich schon wieder", während Caleb weiter sprechen wollte unterbrach ich ihn mit einem lauten knurren. Sofort bekam ich die ganze Aufmerksamkeit.

„Tony, Jack. Sofort aufhören!", knurrte ich.

„Wieso sollte ich auf dich hören?", provozierte mich Jack.

„Du weißt ganz genau, dass ich stärker bin als du!"

Daraufhin wusste er keine Antwort mehr. Jack war eben nur ein Werwolf, ich hingegen war ein Panther-Tiger-Werwolf. Ich weiß das das alles ziemlich überheblich und unnatürlich klingt, aber es ist schon unnatürlich genug, dass es Fabelwesen gibt. Es passierte vor ungefähr 3 Jahren, an meinem ersten Schultag.

Flashback - 5 Jahre zuvor:

Aufgeregt stand ich vor dem Eingang meiner neuen Schule, heute war mein erster Schultag an dem Gymnasium. Noch einmal blickte ich hinter mich wo meine Eltern standen und mir lächelnd zuwinkten. Ein letztes Mal durchatmend machte ich mich auf den Weg zur Direktion, wo ein Zettel hängen sollte, auf dem stand ich in welche Klasse ich kommen sollte. Als ich ihn gefunden hatte und auch die erste und letzte Stunde für diesen Tag hinter mir hatte, wollte ich mich gerade auf den Weg nach Hause machen als ich meinen Namen hörte, der über den Schulhof gerufen wurde. Hinter mir stand Tony, ein schon sehr beliebter Junge aus meiner neuen Klasse. Ich wartete bis er zu mir kam und etwas sagte, aber er meinte nur es tue ihm leid, aber dass er das jetzt tun muss und ich still sein soll. Er biss mich. In meinem Nacken. Die schlimmste Stelle für einen Gestaltenwandler gebissen zu werden, aber anscheinend wusste er erstens nicht wo er beissen sollte und zweitens das ich bereits ein Gestaltenwandler war. Der Schmerz betäubte mich, meine Augen färbten sich blitzend grau und blendeten, ich schrie bis ich wieder bei Sinnen war und mich von ihm losriss und ihn fragte was falsch mit ihm sei.

Erschrocken sah er mich an: „Ich, ich- du bist. Fuck", er raufte sich die Haare, „Sienna Black, was ist mir da eingefallen? Dad wird mich umbringen, fuck, fuck, fuck." Seine Augen färbten sich feuerrot und ich wusste, dass er ein Alpha war, obwohl es ziemlich selten ist mit gerade mal 15 Jahren ein Alpha zu sein.

„Du kennst also auch meine Geschichte?", schmunzelnd sah ich an.

„Jeder aus unserer Welt kennt deine Geschichte, du bist einer der mächtigsten Gestalten dieser Welt, die einzigen die stärker sind die-", er wollte weiterreden, aber ich musste ihn unterbrechen, denn ich bemerkte wie wir angestarrt wurden.

„Halt die Klappe, es muss ja nicht jeder wissen oder?!", energisch sah ich ihn an, drehte mich um und machte mich auf dem Weg nach Hause.

Das einzige Wesen das mächtiger ist als ich ist der Höllenhund.

Ich weiß, ein Panther, ein Tiger und nun auch ein Werwolf zu sein klingt verwirrend. Früher wurde meine Haut tiefschwarz mit leichten helleren grauen Streifen. Als Tony mich dann auch noch gebissen hat habe ich mich dann natürlich auch bei der Verwandlung verändert. Meine Haut verfärbt sich noch immer schwarz, aber nun habe ich mehr haare im Gesicht und diese bekommen nun die leichten Streifen. Meine Fangzähne sind länger und meine Augen leuchten nun gelb, anstatt grau. Ich mochte mich lieber bevor ich ein Werwolf wurde, da ich die Haare im Gesicht nicht mag, aber ich kann es mir aussuchen wie aussehe außer an Vollmond.

„Tony, jack, warum müsst ihr immer streiten und euch fast umbringen?", seufzend sah ich jack an der, obwohl er kein Alpha ist, trotzdem verdammt stark und auch listig ist. Sein rechtes Auge verfärbte sich bereits blau und an seiner brust sah man durch das zerfetzte t-Shirt die kratzspuren. Seine linke schulter hing etwas hinunter, allgemein einfach nur sehr zerstört, aber wir hatten das Glück das wir meistens schnell heilten.

Tony lächelte mich entschuldigend an bis er auf mich zuhumpelte und mich kurz in den Arm nahm und in die wange zwickte. Fragt nicht wieso, das macht er seit wir uns besser kennen.

„es ist gut das du immer so schnell kommen kannst, Ann. Ohne dich würden wir warscheinlich noch immer am kämpfen sein.", meinte jack etwas verzwickt, Tony hatte ihn wirklich zugerichtet.

„leute, warum ihr eigentlich da seid erkläre ich euch jetzt.", Tony sah uns mit ernster Miene an. Die eigentlich gute Stimmung verflog. Verwirrt sahen wir ihn an.

„ich werde gehen."