Prolog

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Bevor Fred und George nach Hogwarts kamen.
Beide sieben Jahre alt.

Fred's Sicht:

"George! Komm schnell!", flüsterte ich. Wir waren mal wieder dabei, jedem im Fuchsbau einen Streich zu spielen.
Warum?
Weil uns langweilig ist!
Langeweile ist das schlimmste Gefühl der Welt!!!!!!!!!!

George kam angeschlichen, wobei er ziemlich darauf achten musste nicht laut aufzuschreien, denn er hielt einen Gnom in der Hand, der ihn immer wieder auf's neue biss. Dann gesellte er sich leise zu mir unter den Küchentisch.

Ginny haben wir schon ausgetrickst, wobei man sagen muss, dass sie es ganz lustig fand! Sie läuft jetzt kopfüber an der Decke entlang und gibt andauernd komische Geräusche von sich, die wahrscheinlich ein Lachen darstellen sollen.

Und Ron's Teddybär müsste sich jeden Moment in eine große Spinne verwandeln! Wir warten nur noch auf den Schrei von ihm, damit Mum nach oben eilt und wir hier unseren Streich vollenden können!

"AHHHHHHHHH! AHHHHHHHHHH! MUM! MUUUM! HIIIIIILFEEEEEEE!!!!!!!". Ron schrie sich die Seele aus dem Hals!
Mum drehte sich schnell vom Herd weg und rannte nach oben.

George und ich kicherten leise drauf los und schlugen bei einander ein.

Von oben hörte man nur eine wütende Mum und einen heulenden Ronnie.

George und ich sahen uns wissend an und nickten einander zu. Wir krochen unter dem Tisch hervor und öffneten unsere Beutel, in denen wild zappelnde Gnome aus unserem Garten gefangen waren. Der Gnom, den George bereits am Anfang in der Hand gehalten hatte, stand jetzt auf dem Küchentresen, auf dem das ganze Essen zu sehen war. Die Beutel leerten wir da ebenfalls aus. Wenige Sekunden später, waren überall Löcher reingefressen und wurden auch zunehmend größer.

Wir hörten wütendes Geschrei von oben und plötzlich lugte Mum's purpurrotes Gesicht über das Geländer und fixierte uns mit ihrem Killerblick.

Gleich darauf polterte sie die Treppe runter und schrie: "FRED FABIAN WEASLEY! GEORGE GIDEON WEASLEY!"
Abrupt hielt sie vor uns inne und drückte mir und dann George den Zeigefinger ihrer rechten Hand in die Brust.

"WAS. HABT. IHR. EUCH. NUR. DABEI. GEDACHT?", schrie sie erneut, wobei sie jedes Wort einzeln betonte und ihre Stimme nach jedem Wort weiter anschwoll.

Die Zwillinge sahen betreten zu Boden.

Zwar hatte Mum sie schon des öfteren angeschrien, aber da hatten sie eher kleinere Streiche ausprobiert, und nach fünf Sekunden hatte Mum sie wieder angelächelt und auf ihre Zimmer geschickt.

Es war noch nie so schlimm gewesen.

"GINNY IST ERST VIER UND RON ERST FÜNF JAHRE ALT! IHR SOLLTET EIN VORBILD FÜR SIE SEIN!......", sie zeterte immer und immer weiter. Sie schien gar nicht aufhören zu wollen. Aber nach einer gefühlten Stunde, durften sie gehen und Mrs. Weasley brachte alles wieder in Ordnung. Den Zwillingen wurden die Besen weggenommen, aber das für einen ganzen Monat! Das ist das Schrecklichste, was ihnen hätte passieren können, und das wusste Molly Weasley. Zudem mussten sie auch noch die nächsten vier Wochen im Fuchsbau mithelfen, wo sie nur konnten.

In ihrem kleinen, aber gemütlichen Zimmer angekommen, setzten sie sich auf ihre Betten und blickten zunächst betrübt drein.
Nach einer Weile des Schweigens sah Fred seinen Bruder an.

So konnte es nicht weitergehen!
Sie waren die Weasley Zwillinge!
Er stand auf und setzte sich auf das Bett, seines Zwillings.
Fred legte sanft seine rechte Hand auf George's linke Brusthälfte, in welcher er das Herz leise pumpen spürte.
Die linke Hand hob er an, wie zu einem Gruß, und sagte feierlich: "Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich alles tun werde, damit du niemals mehr so traurig bist!". George erwiderte diese Geste und sprach breit grinsend: "Dito!"

*********

02.05.1988 - Battle of Hogwarts

George's Sicht :

Ich sah mich um und suchte nach meinem Bruder. Da! Da war er! Er stand neben Percy, der zum Glück wieder zu uns gestoßen war. Es schien so, als würde Percy Fred einen Witz erzählen und er lachte! Percy's Glück, dass Mum und Dad ihm verziehen hatten, denn ansonsten wäre er zieml-

BOOM!

Die Wand hinter Fred explodierte und begrub ihn unter sich.

Mein Lächeln erstarb.

Ich konnte gar nicht fassen was passiert war. Ich rannte so schnell wie noch nie in meinem Leben zu Percy,
der neben dem Schutthaufen hockte und leichenblass versuchte, Fred da raus zu holen. Ich fiel vor dem Haufen auf die Knie und half Percy.

Nein, das konnte nicht sein!
Fred ist nicht tot!
Nein, das ist nicht möglich, das geht nicht!

Langsam kam Fred's Hand zum Vorschein und ich zog ihn aus dem Schutt hinaus.
"Fred! Fred, tu mir das nicht an, Fred!
.....VERLASS MICH NICHT!!!!", sagte ich und schüttelte ihn verzweifelt. Dicke Tränen kullerten über meine Wangen.
Nein....
Ich lächelte gequält: "Das ist ein wirklich schlechter Streich Fred! Du kannst jetzt wieder aufwachen!"

Doch nichts passierte.

"FRED! TU MIR DAS NICHT AN! VERLASS MICH NICHT!", ich schrie mich fast heiser, während um mich herum immer noch völliger Krieg herrschte.

Langsam und qualvoll sickerte das Geschehene durch mich hindurch. Ich fühlte mich, als würden mich tausend Messer durchbohren. Ich fühlte mich, als würde ich zerreißen. Nein, dieses Gefühl konnte ich gar nicht beschreiben, so grausam war es.

Fred's toten Körper drückte ich an mich und meine Tränen fielen sanft auf seinen Leichnam. "Tu mir das nicht an Fred..
Ich liebe dich, Bruder", krächzte ich leise an sein Ohr. Ich würde Stunden hier bleiben. Selbst wenn ich umkommen würde, es wäre mir egal.
Dann würde ich wenigstens bei ihm sein.

Percy versuchte mich von Fred's Leichnam zu trennen, jedoch ohne Erfolg.
"George, lass los...", sagte er kreidebleich.

Hinter uns vernahm ich ein verrücktes Lachen.

Ich drehte mich um und wollte mich gerade auf den Verursacher der Explosion, Augustus Rookwood, stürzen, Percy ebenso, doch wir wurden von Hermine und Harry zurück gehalten.

Ich versuchte mich aus Harry's Griff zu entwinden. "Lass mich Potter!", zischte ich, doch sein Griff blieb eisern.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht schrie ich in die rote Nacht : "DAS WIRST DU MIR BÜßEN, DU....-",doch Rookwood war bereits verschwunden.

Als Harry und Hermine es geschafft hatten, Percy und mich in die Große Halle zu zerren, und Fred's Körper auch, kamen all die anderen Weasley's dazu und verabschiedeten sich von Fred.

Ich war wie gelähmt.
Mein Kopf nahm gar nichts mehr wahr und ich konnte einfach nicht glauben, dass ich Fred niemals wieder sehen würde.
Ich hoffte immernoch, aufzuwachen.
Doch dies würde nicht passieren...

After the battle of Hogwarts ∞ When my life is upside downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt