Ich war ein Mädchen; mein Name war Kasumi und ich war 19 Jahre alt. Ich hatte schwarze Haare und grüne Augen. Auf meiner Nase trug ich eine schwarze Brille und meine Wangen zierten leichte Sommersprossen. Man sah mich eigentlich nie an öffentlichen Events wie Partys. Viel lieber war ich zu Hause und las Bücher oder schaute Serien. Das sollte jetzt nicht heißen, dass ich keine Zeit mit Freunden verbrachte, oder langweilig war. Sie kamen mich sehr gerne besuchen. Manchmal kam es doch vor, dass sie mich dazu überreden konnten, mit ihnen auf eine Party zu gehen, das waren jedoch Einzelfälle.
Meine Freunde beschrieben mich als eine ruhige Person, mit der man durchaus auch Abenteuer erleben konnte. Zudem dachte ich immer zu viel nach und musste alles hinterfragen. Ich war davon überzeugt, dass es übernatürliche Wesen gab. Dies konnte aber auch eine Nebenwirkung vom Lesen vieler Fantasy-Bücher sein. Oft musste man mich aus meinen Welten, gebaut aus Gedanken, zurückholen, weil ich darin versank.
Ja, so wie das jetzt der Fall war, denn meine beste Freundin schüttelte mich an meinen Schultern durch. "Sorry, was hast du gesagt", fragte ich sie. Kopfschüttelnd machte sie mir deutlich, dass sie in eine andere Richtung gehen musste. Ich verabschiedete mich von ihr und ging nach Hause.
Ich öffnete leise die Haustür, damit ich mich flink in mein Zimmer schleichen konnte, ohne dass meine Mutter Wind davon bekam. Kaum hatte ich jedoch die Tür zu meinem Zimmer geschlossen, hörte ich ihre Stimme schreien, dass ich sofort zu ihr gehen müsse, denn ich wisse sehr genau, dass ich mich meiner alten gammligen Spielzeugkiste widmen solle. Einfach so tun als ob ich es nicht gehört hätte? Doch das zog bei meiner Mama leider nicht mehr. Widerwillig rappelte ich mich aus meinem weichen Sesselstuhl auf und ging auf ihr drittes Rufen zu ihr hin. Kaum sah sie mich, sagte sie scharf, dass ich sofort auf den Dachboden gehen solle. Ich murrte sie an, machte mich aber daran, die Dachbodentüre zu öffnen.
Nach einer guten Stunde hatte ich die ganze modrige Spielzeugkiste ausgeräumt und nur noch diese Dinge, die ich behalten wollte, befanden sich darin. Puh endlich geschafft! Sofort verschwand ich aus dem verstaubten Dachboden, um mich gleich danach hinter meine Bücher zu verkriechen. Die Zeit war rasend schnell verflogen, denn meine Mutter rief mich schon zum Abendessen. Wie immer, wenn wir beide zu Tische waren, herrschte eine Stille, die wir beide genossen. Nach dem Essen half ich ihr mit dem Geschirr und verzog mich wieder in mein Zimmer. Aber da rief sie schon wieder aber dieses Mal vom Dachboden aus. Sie wollte, dass ich zu ihr hochkam. Mühselig zwang ich meinen Körper aufzustehen, um zu sehen, was meine Mutter mal wieder für "schlimme" Probleme hatte.
In ihrer Hand hielt sie ein komisches Spielzeug, welches sie ungeduldig hin und her schwenkte. Ahh Mom, ich will kein Spielzeug! Was sollte das denn jetzt wieder? Ich wollte mich gerade wieder umdrehen, als sie aufdringlich sagte: "Kasumi, sag mir, was das soll! Ist das deines? Denn ich kenne es nicht." Ich schaute nochmals zu ihrer Hand. Hmm wenn es nicht meines war und Mom es nicht kannte wem könnte es denn sonst gehören?
Ich verneinte auf ihre Frage und sie warf mir das komische Lumpen-Ding zu, damit ich es entsorgen konnte. Du bist wirklich hässlich. Mit so etwas würde ich mir nie die Zeit vertreiben! Kurzerhand warf ich es zu den anderen Spielsachen, die ich entsorgen wollte. Aber es war schon etwas seltsam, dass wir dieses "Ding" nicht kannten, schließlich lebten ich und meine Mutter erst seit zehn Jahren hier. Sehr sonderbar das Ganze Ich versuchte dieses außergewöhnliche Spielzeug zu vergessen, damit ich mich meinen Büchern zuwenden konnte.
Einige Stunden später legte ich mein Buch schweren Herzens zur Seite, denn ich konnte meine Augen kaum noch offenhalten. Meine Brille legte ich auf den Nachttisch. Jetzt nur noch Licht löschen und mich in meine kuschlige Decke einrollen. Aber egal wie müde ich war, ein Gedanke ließ mich nicht in Ruhe einschlafen: Was hatte es mit diesem komischen Spielzeug auf sich!? Ich musste es nochmals ansehen. Leise trippelte ich am Schlafzimmer meiner Mutter vorbei. Da lag es auch schon. So wie ich es zurückgelassen hatte! Oder?
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Wirst du vergessen, existierst du nicht mehr
HorrorDas ist eine Kurzgeschichte und dient als Halloweenspecial. Dies war übrigens meine Abschlussarbeit in der Schule. // Die Geschichte handelt von einem Mädchen namens Kasumi, welches eigentlich nur mit ihren besten Freunden die Halloween Nacht verbr...