🌙Kapitel 18🌙

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Dank Berserker hatte Yalu den Unterwassertunnel schnell hinter sich gebracht.
Vor ihm flogen goldene Nebel durch die Luft und diese Nebel hielten einen gewissen Blutelf in der Luft.
Er fluchte und zappelte herum. Für einen vorher so mächtigen Paladin war er zum Lachen hilflos.
Aran erkannte Yalu und fluchte lauter. "Wie zur Hölle konntest du die Gifte läutern?!"
"Vereesa kann alles läutern.", erinnerte ihn Yalu mit roten Augen. "Das hast du wohl vergessen."
"Und wenn schon. In den Augen der anderen sieht es aus, als hättest du all die Leute umgebracht, nicht ich." Aran grinste zu ihm hinunter. "Sie werden dich tot sehen wollen. Dein Schicksal ist schon vorbestimmt."
Er begann hysterisch zu lachen.
Als er aufhörte, sah er zurück zu Yalu.
Er musterte ihn mit goldenen Augen, fast traurig. "Wann bist du nur so ein Monster geworden, Aran?"
Stille herrschte.
Selbst Aran hielt seinen Mund.
"Er ist Schattenpriester, Yalu." Saras harte Stimme fuhr durch die Stille wie eine Sichel durch Korn. "Seit dem Verwehr des Eintritts in die Bibliothek von Silbermond hat er gelernt, wie man Gedanken schindet und manipuliert und liest. Du warst der erste Elf, bei dem er es versucht und geschafft hat, danach die anderen, die rebellieren. Und weil er wusste, dass ihr alle sterben und euch verletzen könntet, hat er Keyon in seine Dienste gezwungen. Den Rest kannst du dir denken."
Yalu nickte, und als er merkte, dass Sara ihn ja gar nicht sah, sagte er: "Kann ich."
Stille.
"Willst du ihn nicht töten?", fragte Keyons Stimme kalt. "Er hat es mehr als verdient."
"Ich denke, andere wissen besser, was er verdient hat als ich.", meinte Yalu und wandte sich zum Tunnel um, wo er Lor'themar und seine Ratgeber standen. "Ich nehme an, jetzt wo wir Aran haben, ist die Rebellion vorbei?"
"Noch nicht.", widersprach Sara ihm. "Erst wenn alle Rebellen beim Sonnenbrunnen waren."
"Stimmt." Lor'themar kratzte sich am Kinn und wandte sich an seine Ratgeber. "Ich vertraue euch Yalu und Aran an, bis ich die Generäle von dem Stützpunkt der Rebellen erzählt habe. Wenn ihr sie in Zellen steckt, dann in getrennte."
Mit den Worten verschwand er.
Der Ratgeber mit dem hohen Kragen nickte dem Waldläufer - ebenfalls ein Ratgeber - zu, woraufhin der ein Seil von seinem Rücken nahm und Yalu schulterzuckend zulächelte.
Yalu seufzte, legte seine Hände auf seinem Rücken aufeinander, und ließ sich von dem Waldläufer fesseln.
Das Ende des Seils gab der nachher dem in weiß-gold gekleideten Elf.
Dann wandte er sich Aran zu, den Sara und Keyon auf den Boden fallen ließen und fesselte auch ihn.
"Lasst uns gehen, bevor die Leute aufstehen.", meinte der Waldläufer und zerrte Aran grob auf die Füße. "Der Sonnenturm wartet."

Die lange Brücke bis zum Turm lag vor ihnen.
Yalu musterte die Wachen zögerlich, sie sahen ihnen entgegen.
Er wünschte, er könnte die Gedanken der Wachen lesen, doch er fühlte sich bestimmt besser ohne dieses Wissen, also senkte er bloß den Kopf und folgte dem Ratgeber über die Brücke ins Innere des Turms.
Dort angekommen wurden sie weiter in die hinterste Kammer, wo sich ein Teleportstein nach Lordaeron befand.
Verwirrt stellte Yalu fest, dass sie dorthin geführt wurden.
"Nein, wir gehen nicht nach Tirisfal.", grinste der Waldläufer und nahm eine der goldene Figuren, die um den roten Teleportstein zirkulierten, und stellte sie woanders ab. Dann schnitt er Yalus Fesseln durch. "Du weißt, wie man sich teleportiert?"
Yalu nickte, legte seine Hände auf den Stein und ließ sich teleportieren.
Er stand in einem Turmzimmer, durch das rote Fenster konnte er ganz Silbermond sehen.

SonnengeborenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt