Kapitel 4

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Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich das Grundstück, welches komplett rosa gestaltet war. Wie lange war ich nun schon nicht hier gewesen? Zu lange...das ganze rosa Krempel, was seiner Mutter gehörte, hatte ich jedenfalls nicht vermisst. Mit einem tiefen Seufzer klopfte ich an der Tür und wen man vom Teufel spricht, dann steht er eben gleich direkt vor dir.
>> Hirokoooooo! Wie schön dich mal wieder zu sehen! Akira ist schon im Wohnzimmer und ganz aufgeregt! Und seine Freundinnen sind auch schon da! Akiraaaaaa! << Freundinnen? Verwirrt betrat ich das Wohnzimmer und blickte in die Augen von Tsukushi und einer Freundin ihrerseits. Ich konnte mich noch an sie erinnern. Wenn auch nur sehr vage. Wir hatten sie damals entführt...Gott...peinlich.
>> Hiroko...wie schön...das du...das du gekommen bist...<< Ich lächelte ein wenig und setzte mich auf die Bank, auf der Akira und ich so oft saßen...Erinnerungen.
>> Wir können gleich hoch gehen wenn...<< Im selben Moment klopfte es an der Tür und Sojiro kam mitsamt Tsukasa in das Haus spaziert. Die Zwei sahen mich verwirrt an, wanden ihren Blick allerdings auf die zwei Mädchen direkt hinter mir.
>> Gehen wir? << Ich nickte wie benommen und folgte Akira in sein Zimmer. Das wahrscheinlich normalste Zimmer im ganzen Haus. Wir hatten beschlossen unseren letzten Tag in seinem Zimmer zu verbringen, wo wir so viele Erinnerungen hatten.
Schöne Erinnerungen.
Ich seufzte und setzte mich auf das große Bett.
>> Magst du was zum Trinken? << Automatisch schüttelte ich meinen Kopf und stand auf um zu der Fensterfront zu gehen. Dieser Ausblick...er hatte sich kein bisschen geändert. Noch immer so wunderschön wie eh und je.
>> Du bist noch immer so angezogen davon wie damals? << Ja. Allerdings zuckte ich nur mit den Schultern und lächelte in mich hinein. Nun, diesen Ausblick konnte einfach niemand übertreffen. Auch wenn England mindestens genauso schön war. Aber Japan war eben Japan.
>> Hier...< Stirnrunzelnd drehte ich mich um und beobachtete Akira dabei, wie er mir ein Päckchen hinhielt.
>> Was ist das? <<
>> Ein Versprechen, dass ich noch einlösen muss. << Ein Versprechen? Skeptisch nahm ich das Päckchen an und öffnete es.
>> Akira...<< Mein...immer noch Verlobter...lächelte mich an. Ein gespieltes Lächeln. Er war traurig. Seine Augen waren glasig und er hatte schwere Mühe seine Tränen zurück zu halten.
>> Akira das kann ich nicht annehmen...<< Sachte packte ich sein Geschenk wieder ein und schloss den Deckel.
>> Ich will es aber. Wenn ich das eine Versprechen schon nicht einlösen konnte, dann lass mich wenigstens das einlösen...<< Aber...eine Träne ran mir die Wange runter und ich biss mir auf die Lippe.
>> Ich dachte du hättest das schon längst vergessen...<< Akira senkte seinen Blick und schüttelte den Kopf.
>> Nein...also...ich...<< Ich lächelt ein wenig und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
>> Danke für das Panoramabild Akira...<< Der junge Mann nickte ein wenig und senkte traurig seinen Kopf.
>> Akira...<< Mein Verlobter wand sich um und ging zu einem Kasten um die Whiskey Flasche zu holen. Er schnappte sich ein Glas, leerte etwas hinein und trank alles mit einem Schluck aus. Ich senkte beschämt meinen Kopf und unterdrückte eine Träne. So muss es ihm wohl gegangen sein, als ich mir mit Vodka Mut antrank.
>> Wann fliegst du wieder nach Europa? <<
>> Ich weiß es nicht...sobald ich Verpflichtungen zu erledigen habe...also wahrscheinlich bald. <<
>> Ohne dich funktioniert in der Firma nichts mehr oder? << Nein...ich sagte aber trotzdem nichts sondern wand mein Gesicht ab.
>> Hiroko...ich...<< Ohne darauf zu achten, dass Akira sprach unterbrach ich ihn und blickte ihn direkt in die Augen.
>> Ist es wahr was Rui gesagt hat? Dass du mit keinem einzigen Mädchen geschlafen hast während ich in England war? << Mein Verlobter sah mich erschrocken an, senkte dann aber seinen Kopf.
>> Ja, das ist wahr. Ich konnte dich nicht gegen ein anderes Mädchen austauschen...und wollte es auch nicht. << Aber...meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich drehte mich um und sah erneut aus dem Fenster.
>> Ich verstehe es einfach nicht Akira. Du schwärmst mir vor, dass ich dein einziges Mädchen bin und das mich keiner ersetzen wird. Aber wieso bist du mir dann verdammt noch mal nicht gefolgt? << Der junge Mann kam von hinten auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter.
>> Hiroko ich werde dir nie eine Antwort geben können die dich zufrieden stimmt. Aber ich kann dir wenigstens erzählen was in diesem einen Jahr passiert ist. << Für einen kurzen Moment stockte er und setzte sich auf das Bett.
>> Nachdem du plötzlich weg warst bin ich ausgerastet vor Wut. Ich...habe alles kurz und klein geschlagen und war nicht aufzuhalten. Die anderen haben versucht mich aufzuhalten was...mit viel Blut geendet hat. Eines Abends bin ich zu meinen Vater gegangen und habe ihn von dir erzählt. Hiroko...ich habe ihn gebeten einen Leibwächter nach England zu schicken und dich zurück zu holen. Als Gegensatz musste ich allerdings auf weitere Aufträge mitgehen. Ich hatte ja zu lernen als Mafiaboss zu fungieren. Mein Vater hat mir gar nicht die Wahl gegeben überhaupt nach England zu kommen weil er mich mit Aufträgen bombardierte. Vielleicht haben mir diese Aufträge nicht schlecht getan...ich hab all meine Wut ausgelassen, die ich besaß. Und die Tatsache, dass Ayato dich noch immer nicht zurückgebracht hatte machte mich noch zusätzlich wütender. Hiroko, du musst mir glauben! Ich wollte wirklich nach England aber...es ging nicht. Mein Vater ließ mich nicht und...um ehrlich zu sein hatte ich viel zu viel Angst. Was hätte ich denn sagen sollen? Die anderen Jungs haben dich genauso vermisst wie ich. Rui verfiel fast in Depressionen und Sojiro stürzte sich in seine Arbeit und wurde zu einem noch größeren Playboy. << Eine kleine Träne ran mir die Wange runter und ich schluckte einen fetten Kloß runter. Und alles nur weil ich verschwand?
>> Was soll ich noch sagen Hiroko? Du warst halt immer schon unsere kleine Prinzessin und ohne dich können wir nicht leben...<< Mit einem tiefen Seufzer fuhr ich mir durch die Haare und setzte mich neben ihn.
>> So muss es aber sein Akira...du weißt, dass wir irgendwann einmal getrennte Wege gehen müssen. Wir müssen alle unseren Tätigkeiten nachgehen...du wirst zum Mafiaboss und ich muss eine Firma leiten. Akira...das war eine Frage der Zeit bis so etwas passiert. << Der junge Mann nickte und seufzte ein wenig.
>> Ich dachte allerdings nicht, dass diese Zeit so früh kommen wird. << Ja...ich auch nicht. Und das sich das Blatt so schnell wenden würde. >> Hiroko bist du glücklich mit ihm? << Was?
>> Ob ich...fragst du mich gerade ernsthaft ob ich glücklich mit Ayato bin? << Akira nickte und verschränkte seine Arme.
>> Wenn ich dich schon gehen lassen muss, dann will ich dich wenigstens in den Händen eines guten Mannes wissen. Ich kenne Ayato...ich weiß, dass er ein guter Untergrundarbeiter ist...aber das war es auch schon. Privat weiß ich gar nix über ihn und...<< Ich lächelte ein wenig und griff auf die Schulter meines Verlobten.
>> Mach dir keine Sorgen Akira...hast du mich je von einen Mann unterdrückt gesehen? << Der junge Mann lächelte und schüttelte seinen Kopf.
>> Nein du warst immer schon eine starke Persönlichkeit...<< Erschrocken sah ich ihn an und senkte traurig meinen Kopf. War ich das?
>> Ich sollte gehen Akira...<< Mein Verlobter nickte mit den Kopf und griff nach dem Whiskey um sich noch ein Glas einzuschenken. Ich legte meine Hand auf seinen Arm und sah ihn direkt in die Augen.
>> Hör auf damit Akira...bitte. Ich...ich mache mir Sorgen, wenn du ständig so viel trinkst...auch...wenn ich weiß...<< Akira stellte die Flasche wieder auf den Tisch ab und blickte mich verwirrt an.
>> Wenn du was weißt? << Eine kleine Träne ran mir die Wange runter und ich biss mir verlegen auf die Lippe.
>> Wenn ich weiß, dass du nur deinen Schmerz wegtrinkst. << Akira lächelte ein wenig und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
>> Ich bin echt ein Vollidiot dich einen anderen Mann einfach so zu überlassen...<< Immer mehr Tränen rannen mir die Wange runter und ich drehte mich um, um ihn nicht in die Augen sehen zu müssen. Ja Akira, das bist du. Du bist ein Idiot.
>> Ich muss gehen Akira...<< Danach rannte ich aus seinem Zimmer und verließ das Haus. Die Tränen rannen mir über das Gesicht und nach wenigen Metern musste ich mich an einer Laterne abstürzen. Ich brach zusammen und vergrub mein Gesicht in meinen Handflächen.
>> Hiroko? << Verwirrt sah ich auf und blickte Tsukasa in die Augen. Mit einem schmalen Lächeln stand ich auf und ging auf den Jungen zu.
>> Willst du einen Kaffee trinken gehen? <<

Die Rache von Ruhm und Reichtum (FF Hana Yori Dango)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt