Elai(Ilai)
Morgen ist also mein erster Schultag in dieser Kleinstadt, obwohl, das war nicht mal eine Stadt, nicht wenn man vorher in Miami gelebt hat. Meine Eltern und ich waren am Samstag hierher gezogen, weil mein Vater hier in der nächsten Stadt eine Arbeit bekommen hatte. Einerseits war ich froh über diesen Umzug, hier war überall Wald und niemand würde merken wie sehr ich mich im letzten Jahr verändert hatte. Meinen Freunden in Miami wäre das sicher aufgefallen, aber hier kannte mich ja niemand. Was andererseits das Problem war. Ich hatte keine Probleme neue Freunde zu finden, aber die Großstadt würde mir fehlen und meine Freunde. Außerdem die Anonymität, hier aber kannte sich jeder. Ändern konnte ich doch eh nichts, also werde ich wohl versuchen das Beste daraus zu machen.Ich saß auf meinem Bett und schaute aus dem Fenster in den Wald, er erstreckte sich bis zum Horizont, so sieht es zumindest aus, aber groß ist der Wald wirklich. Da wir ganz ans Ende dieses Dorfes gezogen sind umgibt das Haus viel Wald, was vor allem für mich ein Vorteil war. Mich juckte es in den Fingern und ich merkte dass es Vollmond war. Inzwischen konnte ich die Verwandlungen kontrollieren aber bei Vollmond war der Drang, sich zu verwandeln noch größer. Ich hatte mich schon lange nicht mehr verwandelt, da es in Miami einfach zu Gefährlich war. Aber hier, hier war es was anderes. Hier im Wald würde mich niemand bemerken. Vorfreude stieg in mir auf. Ich liebte es zu rennen, vor allem in Wolfsgestalt.
Ich stand auf um meine Schulsachen für morgen zu richten und ging dann runter um Essen zu richten. Ich aß schnell ein Brot und schrieb meinen Eltern einen Zettel. Dann zog ich mir meinen schwarzen Kapuzenpulli an, machte das Fenster auf und sprang auf den Rasen und lief in den Wald. Ich liebe das Gefühl wenn meine Knochen sich strecken und mein Gesicht sich verändert. Am Anfang fand ich das schrecklich, ich wollte wieder normal sein, aber jetzt liebe ich es, ein Werwolf zu sein. Lang rannte ich kreuz und quer durch den Wald und erforschte ihn gründlich. Ich muss ja wissen wie mein neues Revier aussieht und ob es andere Werwölfe gab außer mir. Zum Glück fand ich im gesamten Wald keinerlei Spuren, außer von normalen Wölfen und anderen Waldtieren, aber die konnten mir nicht gefährlich werden.
Um 11 Uhr kam ich zurück und sprang die zwei Meter zu meinem Fenster hoch, noch ein Vorteil, ich konnte viel höher springen und schneller rennen, auch wenn ich in meinem menschlichen Körper bin. Als ich mich umgezogen hatte, ging ich schlafen. Der erste Schultag würde bestimmt nicht so schlimm werden.Ich stand verschlafen auf, aber als ich auf die Uhr sah war ich hellwach. In einer halben Stunde würde schon die Schule anfangen. Am ersten Schultag zu spät kommen war vielleicht nicht das Beste. Ich stand schnell auf, ging Duschen und zog mich an. Beim raus gehen schnappte ich mir noch einen Apfel und rief ins Esszimmer dass ich jetzt gehe. Ich sprintete zur Schule, die in der Ortsmitte war. Beim Klingeln war ich am Sekretariat angekommen und bekam dort meinen Stundenplan und das ganze Zeug. Dann kam die Schulleiterin und brachte mich zur Klasse. Ich betrat zusammen mit der Schulleiterin das Zimmer und augenblicklich wurde es still. Die Schulleiterin redete leise mit Miss Hartley und ging dann wieder. Alle schauten mich neugierig an, es kam wohl nicht sehr oft vor, dass jemand neues hier her zog. Kein Wunder eigentlich, wer lebte schon gern in so einem kleinen Dorf in dem es nicht einmal ein Kino hatte. Zum Glück war die nächste Stadt nicht weit und die Busverbindungen gut, aber er würde sowieso keinen Bus brauchen, er hatte ja sein Auto aus Miami mitgebracht. Auch ich schaute mich um und checkte ob hier irgendwer Übernatürlich war. Ich konnte zum Glück niemanden entdecken, aber ich sollte trotzdem vorsichtig sein. Die Jäger konnten sich sehr gut verstecken und oft bemerkte man sie erst wenn es zu spät war. Die Jäger sind Familien die, die verschiedenen Übernatürlichen jagen und töten oder für Forschungen einfangen. Vor ihnen musste man sich sehr gut verstecken, die Methoden uns zu fangen werden durch die Generationen weitergegeben und schon die Kinder werden zu Jägern ausgebildet, zum Glück bin ich noch nie welchen begegnet.
Miss Hartley stellte mich der Klasse vor und zeigt auf den Platz in der vorletzten Reihe. Ich setzte mich und packte mein Schulzeug aus. „Hi, ich bin Ryan.“, stellte sich mein neuer Sitznachbar vor. „Freut mich, ich bin Elai.“, antwortete ich, dann konzentrierten wir uns beide wieder auf den Unterricht. Aber ich wurde ständig abgelenkt, irgendwas zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich wusste nicht was. Ich gab es auf dem Unterricht zu folgen und konzentrierte mich voll und ganz auf dieses komische Gefühl. Langsam aber sicher wurde es immer deutlicher, es war wie ein knistern in der Luft, anscheinend konnte nur ich das spüren, was wohl an meinem inneren Wolf lag. Ich musste unbedingt Simon fragen was das zu bedeuten hatte. Simon war auch ein Werwolf, er war 20 und so etwas wie mein großer Bruder für mich. Mit nur einem Ohr folgte ich dem Unterricht. Das hatte ich schon in Miami durchgemacht, das konnte ich also schon, deshalb widmete ich mich voll und ganz der Beobachtung meiner neuen Klasse. Ganz hinten saßen 5 Mädels die alle sehr ähnlich aussahen, stark geschminkt und super kurze Röcke oder Kleidchen, die man schon fast als Tops bezeichnen konnte. Das Mädchen in der Mitte sah aus wie die Anführerin. Die anderen achteten immer darauf was sie machte und taten das dann auch, im Moment lackierten sie sich die Fingernägel. Solche Tussen konnte ich nicht ausstehen, sie sind so künstlich, in Miami gab es haufenweise von ihnen und alle schmissen sich an die gutaussehenden Jungs ran und wechselten ihre Freunde wie Unterwäsche. Vor ihnen saßen nur zwei andere Mädchen, sie waren fast ungeschminkt und sahen wesentlich hübscher aus wie die Barbiepuppen hinter ihnen. Ich stupste Ryan an und fragte wie die beiden heißen er meinte, die mit den braunen langen Harren wäre Riley und die blonde Emily. Vor den beiden saßen noch ein paar Jungs, die Ryan mir später als Damien, Luc und Jo vorstellte. Hinter uns saßen noch vier Jungs, die sich als Adam, Bryan, Nick und Chris vorstellten. Vor uns saßen noch weitere vier Mädchen. Später erfuhr ich von Nick, dass sie Sam, Tracey, Megan und Elisabeth hießen. Sie sahen auch sehr nett aus. Meine Musterung wurde durch das Klingeln unterbrochen. Miss Hartley verabschiedete sich und ging nach draußen, nur wenige Minuten später kam der neue Lehrer und fing an zu Unterrichten.
In der Pause nahm Ryan mich mit zu seinen Freunden und stellte sie mir vor. Schon nach wenigen Minuten kamen die 5 aus der letzten Reihe zu uns. "Das sind Ashley und ihr Gefolge, da musst du aufpassen" flüsterte Ryan mir noch zu bevor der Hofstaat ankam.

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Wild Animal [ON HOLD]
WerwolfDu lebst ein normales Leben, hast eine beste Freundin und bist für die supercoolen unsichtbar. Werwölfe und andere Fantasiegestalten gibt es für dich nur in Filmen und Büchern. Aber dann kommt ein Neuer in deine Klasse und alles ändert sich... Wer s...