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Unschlüssig stand ich vor meinem Kleiderschrank. Heute wollte ich mich besonders herausputzen und ließ mir deswegen genug Zeit, das perfekte Outfit auszusuchen.
Nach langem Überlegen entschied ich mich für ein rotes Karohemd, darüber eine schwarze Lederjacke und schließlich eine enge Jeans. Meine Haare hatte ich schon fertig gestylt. Ich trug sie halb offen und halb in einem unordentlichen Dutt. Heute hatte ich echt Glück und sie saßen genau, wie ich es wollte.
Dann zog ich mir noch ein paar meiner liebsten silbernen Ringe an meine Finger.
Bevor ich zu Liam aufbrach, nahm ich mir noch ein Kaugummi und zog mir meine noch strahlendweißen neuen Sneaker an. Schließlich fanden noch mein Handy und meine Schlüssel den Weg in meine Jackentasche und ich ging raus in die Kälte, um die wenigen hundert Meter zu Liams Haus zu laufen.
Draußen schneite es etwas, aber nicht so heftig, dass es liegen blieb. Der Schnee schmolz, ehe er den Boden auch nur berühren konnte. Kein Wunder bei dem Wetter heut zu Tage. 15 Grad und am nächsten Tag Schnee.

Liam erwartete mich schon, denn als ich bei ihm ankam, sah ich ihn vorm Fenster stehen. Als er mich erblickte, verschwand er und öffnete mir Sekunden später die Haustür.
"Hey." begrüßte er mich und umarmte mich kurz.
"Hey." johlte ich und drückte ihn nochmal fest an mich, ehe ich ihn losließ.
"Gut drauf heute?" fragte er, während ich an ihm vorbei in die Wohnung ging.
"Sehr gut." grinste ich und hob meine Augenbraue.
Gleich war die Weihnachtsfeier unserer Schule und wie jedes Jahr freuten wir uns total darauf. Es war immer wieder schön und gerade dann, wenn gegen Abend der Alkohol floss, wurde es richtig lustig. Nachmittags gab es langweiligen offiziellen Kram. Der Direktor und die Lehrer hielten Reden, die jüngeren Schüler sangen ein paar Lieder und wir älteren mussten die Prozedur über uns ergehen lassen, bis wir gegen Abend unter uns waren und die Party losging.

"Schaust gut aus." bemerkte Liam und musterte mich, sein Blick lag besonders auf meiner engen Hose.
"Wen willst du denn damit beeindrucken?" wollte er wissen und verschränkte grinsend die Arme.
"Na den Direktor natürlich." lachte ich, stieß ihm in die Seite und schaute in den Spiegel im Flur. Ich sah noch genauso gut aus, wie eben.
"Ja, ist klar." lachte Liam und beäugte sich selbst im Spiegel.
Er sah ebenfalls sehr gut aus. Aber das war keine Kunst. Seine dunkelblonden Haare, diese maskulinen Gesichtszüge und die schönen braunen Augen könnten ihn nie schlecht aussehen lassen.

Aber trotzdem machte es mir nichts aus, ich kam nie auch nur auf die Idee, etwas mit ihm anzufangen. Wir waren die aller besten Freunde und harmonisierten perfekt, da war für sowas nie ein Gedanke übrig.

"Also, fertig?" fragte Liam und zog sich seine Jacke über.
"Jap."
Zusammen gingen wir nach draußen und stiegen in Liams Auto, einen schwarzen, auf Hochglanz polierten Jeep der unfassbar teuer gewesen war, aber das war kein Problem, denn Liams Eltern waren steinreich.
Wir stiegen ein, ich machte es mir auf dem weichen Ledersitz gemütlich und drehte die Musik auf.
Dann fuhr Liam los zur Schule.

I want you // Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt