Prolog - Wraysbury, bei London

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Eves POV - vor zwei Monaten

Ich verstand echt nicht, was Kims Problem war. Konnte sie nicht einfach ein paar Tampons von mir nehmen? Und hätte sie nicht eher daran denken können, dass sie ihre Tage bekommt, wenn wir mitten im Nirgendwo sind?! Jetzt musste ich mit Josh meilenweit durch den Wald und dieses kleine Städtchen laufen.

"Komm schon, Eve. Sei mal ein bisschen fröhlicher." Ich warf Josh einen genervten Blick zu, woraufhin er zu lachen begann. Arschloch.

"Aww, hat da jemand einen Kater? ", fragte er grinsend. Darum ging es ihm? Sicher, ich hatte gestern Abend sehr viel getrunken, aber mir ging es gut und ich konnte mich noch an alles erinnern. Warum mussten wir auch dieses beschissene Spiel spielen?

Ich wusste von Anfang an, dass das nicht gut ausgehen würde. Und das tat es ja auch nicht. Ich habe viel zu viel über meine Vergangenheit preisgegeben. Sie hätten das alles niemals erfahren dürfen. Leider würden sie jetzt mit Sicherheit noch neugieriger werden. Ich konnte ja verstehen, dass sie das unbedingt wissen wollten, aber

"Nein, du Idiot. Ich bin einfach nur müde und würde jetzt viel lieber an dieser schlechten Entschuldigung für einen Strand sitzen, als mit dir Tampons zu kaufen." Er verzog das Gesicht und schaute wieder nach vorn.

"Warum sagst du mir erst jetzt, dass wir Tampons kaufen? Hätte ich das eher gewusst, wäre ich dort geblieben." Das war ja zu erwarten. Männer.

"Kim hätte dir die Hölle heiß gemacht, wenn du mich allein durch die Stadt hättest laufen lassen. Ich hätte ja entführt werden können oder so", sagte ich augenverdrehend. Er lachte herzlich und blieb sogar kurz stehen, um sich auf seinen Knien abzustützen.

"Die würden dich doch nach zehn Minuten schon wieder bringen und uns anflehen, dich wieder zu nehmen. " Arschloch. Er kassierte dafür einen Schlag auf seine Brust und einen bösen Blick. Er zuckte mit den Schultern, murmelte irgendwas und setzte sich endlich wieder in Bewegung. Ich konnte es kaum erwarten, endlich wieder bei den anderen zu sein.

"Wie lang dauert es noch?", jammerte er. Woher sollte ich das denn bitte wissen? Wenn ich mein Handy dabei gehabt hätte, hätte ich es ihm sagen können. Aber so waren wir leider auf die Hilfe unserer Mitmenschen angewiesen. Was bedeutete, dass ich nett sein musste, obwohl Josh mich in den Wahnsinn trieb.

"Wenn ich der netten, alten Dame von vorhin trauen kann, dann brauchen wir noch drei Minuten, bis wir endlich an diesem beschissenen Drogeriemarkt sind. Allerdings wüsstest du das selbst, wenn du ihr zugehört und nicht auf meine Brüste gestarrt hättest." Ich verdrehte die Augen. Natürlich musste er mir in diesem Moment wieder auf die Brüste starren.

"Und wenn du dich jetzt noch einmal wie ein kleines Kind verhältst, lass ich dich hier", drohte ich ihm. Sein Blick wanderte langsam wieder zu meinem Gesicht, bis er mir in die Augen schaute.

"Du würdest es ohne mich nicht aushalten, also weiß ich, dass du mich niemals hier lassen würdest", sagte er mit einem selbstgefälligen Grinsen. Innerlich würde ich am liebsten wegen diesem Kommentar kotzen, aber das ließ ich ihn nicht sehen. Stattdessen schaute ich ihn ernst an und zog meine linke Augenbraue nach oben. Als er bemerkte, dass ich das durchaus ernst meinte, schluckte er hart und sah mich unsicher an. Ich wusste, dass er so reagieren würde.

"Du würdest mich wirklich hier lassen?" Er sah schockiert und gleichzeitig unsicher aus. Ich liebte es, wenn ein Plan aufging. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, nickte ich. Seufzend ließ er den Kopf hängen und versprach mir, jetzt die Klappe zu halten. Dieses Mal ließ ich ihn mein Grinsen sehen, das sich schon lange zeigen wollte.

Natürlich hätte ich ihn niemals hier gelassen, deswegen verstand ich nicht, weshalb er mir das glaubte. Die anderen würden denken, ich hätte ihn umgebracht, aber das könnte ich niemals tun. Sicher, ich wusste, wie ich es hätte machen müssen und auch, wie man seine Leiche niemals gefunden hätte. Doch deswegen musste ich das noch lange nicht umsetzen. Ich könnte einfach nicht damit leben, wenn wegen mir no-

Everybody Hurts Sometimes - Knock Back 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt