Kapitel 15✔

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"Kira Charlotte Minuor was war das heute Morgen?", schreit meine Mutter mich an. Ich sage gar nichts.

"Erklär mir was in dich gefahren ist, warum redest du so mit deiner Mutter?! Ich habe dich besser erzogen, Fräulein!" Meine Mutter kommt immer näher und dann passiert es auch schon, sie gibt mir die erste Ohrfeige. "Antworte wenn ich mit dir rede", schreit sie, doch ich sage immer noch nichts, sondern halte nur meine Hand an meine schmerzende Wange.

Meine Mutter nimmt mein Arm in ihre Hand und zieht ihn von meinem Gesicht, dann packt sie mich am Kinn, so dass ich ihr ins Gesicht sehen muss. Die Tränen stauen sich in meinen Augen.

"Jetzt fang hier nicht an zu heulen, du hast es dir selber eingebrockt, also steh auch dazu!", sie wird immer hysterischer.

"Bitte Mama", flehe ich.

"Jetzt ist es auch zu spät", brüllt sie, packt mich dann an den Haaren und zieht mich so hoch in mein Zimmer. Sie reißt meine Tür auf und schleudert mich ins Zimmer, dann sagte sie noch "Ich will dich heute nicht mehr sehen", bevor sie die Tür zuschlägt.

Ich breche heulend auf dem Boden zusammen. Es tut so weh... ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich denke an Fynn, er hatte gesehen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Mir fällt ein, dass er alles sehen kann was ich in meinem Zimmer mache, also stehe ich auf und gehe zum Fenster. Er ist nicht in seinem Zimmer - gut so! Ich ziehe die Vorhänge zu.

4 Stunden liege ich jetzt schon in meinem Bett. Vor ungefähr anderthalb Stunden habe ich aufgehört zu weinen, es kam einfach keine Träne mehr raus. Was auch irgendwie gut so ist, ich hasse es zu weinen!

Ich stehe auf und schaue mich im Spiegel an. Bin das, was da im Spiegel zu sehen ist, wirklich ich?

Das Etwas was ich sehe, sieht schrecklich aus, rote Augen, zerzauste Haare, das komplette Gesicht ist nass, einerseits von den Tränen, andererseits von Rotz und Schnodder. Außerdem auch noch teilweise Schwarz von der Schminke.

Im Bad wasche ich mir mein Gesicht. Mit einem Handtuch trockne ich mir es dann wieder ab und sehe mich danach nochmal im Spiegel an. Naja ganz passabel, jetzt hat es wenigstens wieder ein bisschen Ähnlichkeit mit mir.

Ich laufe wieder in mein Zimmer, toll was mache ich jetzt? Eigentlich habe ich ja Hunger, doch runter kann ich auf keinen Fall. Warte mal, ich muss gar nicht runter.. Was macht meine Schwester gerade? Achja, sie ist bestimmt bei ihren Freundinnen so wie jeden Montag.

Ich schleiche mich aus meinem Zimmer und den Flur entlang. Unten höre ich den Fernseher laufen. Leise öffne ich die Tür zum Zimmer meiner Schwester, aus den ganzen Jahren in denen ich immer ihr Zimmer aufräumen musste, wusste ich, dass sie immer ein paar Süßigkeiten hier hatte. Genau die Süßigkeiten die unten immer fehlen und für die ich dann immer beschuldigt werde, die gegessen zu haben.

Ich nehme eine Tüte Chips und eine Tafel Schokolade aus der Schublade und haste leise wieder zurück in mein Zimmer, wo ich mich dann auf mein Bett werfe und endlich etwas essen kann. Ich schalte den Fernseher an und schaue irgendeine Kacke.

Mittlerweile ist es 21 Uhr und die Schokolade und die Chips sind beide aufgegessen. Den Müll werfe ich noch in den Mülleimer bevor ich mich fertig mache.

Fertig umgezogen und mit geputzten Zähnen liege ich jetzt im Bett und versuche kläglich einzuschlafen. Ich rolle mich hin und her, doch es hilft nichts, also nehme ich mein Handy und schreibe mit ein paar Leuten. Nachdem ich mein Handy dann irgendwann weglege, schaffe ich es auch endlich und schlafe ein.

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