Chapter 1

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"Das ist es also..", sagte Rynna überwältigt, den großen Berg Erebor betrachtend.Sie hatte ihn nie gesehen.Sie wuchs weit weg auf.Weit weg von all dem, was ihr ,auf eine Art, doch so vertraut vor kam.Thorin stand neben ihr, den Ausdruck des sicheren Sieges in den Augen."Was ist das hier?", fragte Bilbo, der nicht verstand, weshalb die Zwerge so nostalgisch wurden. Balin kämpfte sich zu Bilbo durch und musterte das Bild, das sich ihm bot. "Das ist Smaugs Einöde.",sagte er mit ruhiger Stimme.Bilbo nickte leicht und starrte hinüber zum Berg.

"Ohne dich wären wir nicht so weit gekommen.", sagte Thorin nun zu Rynna und zog sie näher zu sich heran, sodass nur sie hören konnte, was er sagte. "Ich danke dir,Rynna.Ich kann dir nicht sagen, wie wichtig du mir bist." Er lächelte sanft, was Rynna sehr selten zu sehen bekam.Sie nahm seine Hände in ihre und sah ihn fürsorglich an."Du bist mir auch wichtig,Thorin.Mehr, als du dir vorstellen kannst."Sie gab ihm einen schnellen Kuss und drehte sich zu den anderen Zwergen um.

"Dann lasst uns mal den Drachen vertreiben!",rief sie und bekam zustimmenden Beifall der Gruppe.Bis auf Evanna.Sie kümmerte sich um Kili's Bein obwohl es ihm schon sehr viel besser ging.Thorin hatte ihm befohlen in der Seestadt zu warten, doch er weigerte sich.Er konnte es ihm nicht einfach wegnehmen, schließlich war er doch derjenige gewesen, der ihm die Geschichten Erebors erzählt hat.Die Geschichten des Königreichs, das er nie zu Gesicht bekommen hatte.Natürlich machte sich Thorin auch besonders Sorgen um ihn,seinen Neffen,doch er konnte Erebor nicht weiterhin Smaug überlassen, nur weil Kili sich weigerte ihm zu gehorchen.

"Genug getrödelt!", sagte Thorin und stieg von dem Fels runter.Und ging weiter , da es noch ein ziemliches Stück war, bis sie den Berg erreichten.Nach dem ermüdenden Treppensteigen standen wir endlich an der Stelle, an der der letzte Strahl am Durin's Tag uns das Schlüsselloch zeigen sollte.Also warteten wir.Als die Sonne unterging bekam Thorin leicht Panik und schrie Dwalin an, er solle das Schlüsselloch suchen.Als er keinen Erfolg hatte, suchte auch Balin danach.Keine Reaktion.Die Sonne war untergegangen."Schlagt sie ein!",rief Thorin nun und die Zwerge schlugen mit ihren Waffen auf die Wand ein.Nichts.Nicht mal ein Kratzer.Ich sah, wie die Hoffnung in Thorins Augen erlosch und nichts zurück ließ bis auf Enttäuschung und Ratlosigkeit.Er starrte verwirrt auf die Karte in seiner Hand.

" '...ihren letzten Strahl am Durins Tag hinabfallen lässt auf das Schlüsselloch.' ",er stieß einen verzweifelten Seufzer aus. "So steht es hier." Er sah die anderen Zwerge ratlos an. "Was haben wir übersehen?" Nun verlor auch der Rest der Gruppe die Hoffnung und schwieg.Evanna brach es das Herz Kili so zu sehen.Er war wieder so blass und stützte sich an der Wand ab.Sein fassungsloser Gesichtsausdruck sprach Bände.Auch sie war enttäuscht, aber wie musste es für ihn sein?Er war mit den Geschichten Erebors aufgewachsen und nun.....konnte er sich nie die großen Hallen der Könige ansehen und die Schätze, die meterhoch unter den Berg ragten.

"Das Licht ist fort.",flüsterte Balin Thorin zu. "Wir können nichts mehr tun." Die Trauer der Zwerge lag spürbar in der Luft.Langsam drehte sich einer nach dem anderen um und stieg den Berg wieder hinunter.Evanna nahm Kili am Arm um ihm zu helfen."Nein...",flüsterte er, immer noch die Steinfläche betrachtend, wo die Tür hätte sein müssen."Es muss doch einen Weg geben..." Sie musterte ihn mit mitleidigem Blick.Sie hätte gern dafür gekämpft, Erebor wieder zu erobern und von den Zwergen als eine der Ihren akzeptiert zu werden, genau wie Rynna, doch dieser Wunsch blieb ihr nun verwehrt.Sanft zog sie an Kilis Arm und flüsterte ihm ruhig zu, dass es zu spät sei und dass sie Nichts mehr tun können.Es gäbe keinen anderen Weg hinein.Widerwillig ging er mit und nun standen nur noch Rynna,Bilbo und Thorin auf dem Felsplateau.Thorins Blick senkte sich und Rynna versuchte zu verstehen, was ihm durch den Kopf ging.Doch das konnte sie diesmal nicht.Das konnte sie nie.Sie würde nie verstehen, wie es war, das Königreich zu verlieren, in dem man aufgewachsen ist.In dem der eigene Vater getötet wurde und das Volk beinahe ausgelöscht wurde.Und das alles war Smaugs Verdienst.In diesem Moment schwor Rynna Rache.Sie würde Smaug töten,egal wie.

Thorin ließ den Schlüssel fallen und murmelte etwas vor sich hin,als auch er die Treppen wieder hinab stieg.Rynna zögerte noch einen Moment und folgte ihm dann.Die Tür war verschlossen und dagegen konnte sie nun nichts unternehmen.Bilbo blieb weiterhin stehen.

"Ihr...Ihr könnt doch jetzt nichts aufgeben!",rief er,doch die Zwerge hörten ihn schon nicht mehr und Thorin ignorierte ihn."Thorin!" Doch er ging weiter, den Kopf gesenkt und ohne Hoffnung.Alles was ihm wichtig war, hatte sich nun in Luft aufgelöst.Dachte er jedenfalls.

Bilbo musterte weiterhin den Stein.Er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. "Stellt euch an den grauen Stein wenn die Drossel schlägt.Die untergehende Sonne ihren letzten Strahl am Durins Tag hinabfallen lässt." Er sah sich um.Keine Drossel.Kein Strahl.Nichts.Er drehte sich um und ließ den Blick über die Steine schweifen als ihm helles Licht ins Gesicht schien. Als er nach oben sah, ragte der Mond hinter den Wolken hervor."Der letzte Strahl",wiederholte Bilbo wieder und die Hoffnung kehrte zurück."Natürlich!",rief er."Es ist das Licht des Mondes!",schrie er den Berg hinunter, in der Hoffnung, die Zwerge würden ihn hören."Kommt zurück!"

Dann fiel ihm ein,dass Thorin doch den Schlüssel hat fallen lassen, bevor er den Anderen folgte.Hektisch huschte sein Blick über den Boden, aufmerksam,falls etwas Metallenes aufblitzen würde."Schlüssel...wo ist der Schlüssel..."

Love turns to Ashes [Hobbit FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt