Kapitel 5

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Klaus' Sicht

Ich betrachte meinen Doppelgänger eingehend, während sie spricht. Immer mehr Tränen fließen ihre Wangen herab. Elijah's Vergehen nimmt sie so sehr mit, dass ich mir sicher bin, dass sie tiefgehendere Gefühle für ihn hegt. Was mich wundert: Warum träumt Elijah von Katherine? Vor 500 Jahren hegte er einmal romatische Gefühle für sie, das weiß ich. Aber heute, nachdem sie zu diesem gefühlslosen Wesen geworden ist, würde er keinen Schritt mehr für sie tun. Katherine hat uns allen das Leben schwer gemacht, Elena und den Salvatorebrüder mehr denn je. Und trotzdem springt dieser Damon Salvatore sofort mit ihr ins Bett, sobald sie mit dem Finger schnippt. Und das, obwohl er und Elena ein Paar sind. Beziehungsweise waren. Ich habe nie verstanden, was Katherine zu den Dingen die sie macht, bewegt. Stefan Salvatore erzählt sie, dass immer nur er ihre Große Liebe war und sein wird. Aber im nächsten Moment verführt sie Damon. Wozu? Einzig um Elena Gilberts Leben immer und immer wieder zu zerstören? Ich gebe natürlich zu, dass auch ich meinen Teil zu besagter Zerstörung beigetragen haben. Leugnen kann ich es nicht, auch wenn ich alles genau so wieder machen würde. Elana hat mir zu meinem Hybrid-Dasein verholfen, und dabei, einen neue Rasse zu erschaffen.

"Ich habe keine Entschuldigung, für das Verhalten meines Bruders.", sage ich schließlich.

Sie schreckt hoch. Offensichtlich ist sie in Gedanken versunken gewesen, und hat mich dabei völlig ausgeblendet.

"Du kannst ein Gästezimmer beziehen. Elijah ist zu wütend auf mich, als dass er nach New Orleans kommen würde. Und wenn du das möchtest, werde ich deine Spur durch eine meiner Hexen verbergen lassen. So findet dich keiner."

Sie überlegt einen Moment. Dann nickt sie. "Danke Klaus, das wäre nett. Ich möchte einfach eine Weile meine Ruhe, und wäre froh, unauffindbar zu sein. Sonst stehen womöglich demnächsten alle vor deiner Tür, um mich nach Mystic Falls zurück zu schleppen." Mit diesen Worten erhebt sie sich, greift nach ihrer großen Reisetasche und verlässt den Salon. Ich lausche auf ihre Schritte als sie die Treppe hochgeht.

"Du hast ihr ein Zimmer gegeben? Sind wir etwa ein Hotel?", keift meine Schwester mich plötzlich an. Ich wende mich ihr zu. Sie steht vor der geöffneten Flügeltür, die in den Garten führt, und beißt ihre Zähne zusammen. Ich stöhne. Ihre Kindereien nerven mich furchtbar.

"Rebekah, ich habe keine Zeit für deine Eifersuchtsspielchen.", meine ich nur abwertend und taste nach meinem Smartphone. Ohne Rebekah weiter Beachtung zu schenken, wähle ich Marcel's Nummer.

"Klaus", meldet er sich fröhlich. "Wie kann ich dir helfen, mein Freund?"

Ich verziehe meinen Mund zu einem Lächeln. "Steht deine Hexe in den Startlöchern?"

Ich höre ihn lachen. "Was brauchst du?"

"Einen Verschleierungszauber. Ich habe einen Gast, der nicht gefunden werden will. Es muss schnell gehen."

"Davina und ich sind in drei Minuten da." Dann legt er auf. Ich werfe mein Telefon auf das Sofa, lasse mich daneben fallen und betrachte Rebekah, die immer noch an Ort und Stelle ist. Kopfschüttelnd sieht sie mich an. Ich grinse nur.

"Was planst du nur wieder, Niklaus?", faucht sie.

Ich hebe lachend die Hände zu einer geheimnisvollen Geste, antworte jedoch nicht.


Elena's Sicht

Wütend schmeiße ich meine Kleidung in die Kommode. Schon wieder rinnen mir Tränen übers Gesicht, was mich noch wütender macht.

Ich lasse die Jacke fallen und raufe mir die Haare.

"Verdammt Elena! Warum weinst du ständig?", zische ich in den personenleeren Raum.

"Das wüsste ich auch gerne. Arme Elena, immer nur das Opfer."

Ich beiße die Zähne zusammen. Rebekah steht an die Tür gelehnt vor mir.

"Was willst du?"

Sie hebt den Finger und deutet auf mich. "Die Frage ist: WAS willst DU? Hat es dir nicht gereicht, unserer Mutter zu helfen, uns alle zu töten? Musst du dich weiterhin in unser Leben einmischen? Was willst du jetzt von Elijah?"

"Entschuldige mal! Ihr habt euch in mein Leben eingemischt, als es plötzlich hieß, dass ich als Klaus' lebender Blutbeutel fungieren muss, damit er seine Hybriden weiter züchten kann!"

Ich beobachte wie Rebekahs starre Miene für einen Moment ins Wanken gerät.

"Ich liebe ihn", rutscht es mir heraus. Erschrocken schlage ich mir die Hände vor den Mund. Rebekahs Augen weiten sich enorm. Deprimiert lasse ich den Kopf hängen und mich aufs Bett fallen. Einige Minuten geschieht nichts. Doch dann nähert sich mir die blonde Mikaelson Vampirin. Sie setzt sich neben mich und legt mir steif eine Hand auf den Rücken. Ich zucke zusammen, aber sie nimmt ihre Hand nicht weg.

"Wenn du ihn liebst", beginnt sie gedehnt. "Warum kämpfst du dann nicht?"

Ich schniefe. "Weil er sie liebt.", flüstere ich heiser.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 06, 2017 ⏰

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