Eins

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"Also tun wir es?" frage ich Adam und lege die Kamera auf die Küchentheke. "Auf jeden Fall" grinst er und zieht mich zu sich. "Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich liebe, Baby." flüstert er. Ich grinse ihn an und Küsse ihn kurz. "Das wir der Wahnsinn" sage ich und löse mich von ihm. "Stell dir vor; du und ich in diesem gruuseligen Wald. Wie wir es treiben und uns dieses Monster zuguckt." lacht er auf. Ich haue ihm spielerisch auf die Schulter "Idiot." "Nur noch einmal schlafen" sagt er und verschränkt unsere Finger ineinander. "Das wird super." 

Ich lehne mich vor über, stelle sicher, dass der schmierige Typ hinter der Theke eine gute Aussicht in meinen Ausschnitt hat. "Es muss echt cool sein hier zu arbeiten." sage ich und lächle leicht. "Oh ja." sagt er, ohne seinen Blick von meinen Brüsten zu nehmen. "Wenn man Geschäftsführer ist und im hinteren Teil der Tankstelle ein unschuldiges Mädchen fickt." grinse ich und spiel mit einer Haarsträhne. Seine Augen brennen sich in meine. Ich stelle mich aufrecht hin, werfe meine Haare über die Schulter und knöpfe mein Hemd um einen Knopf auf. "Hast du es denn schon mal getan?" frage ich und schaue ihm unschuldig in die Augen. Gerade, als er antworten will hupt es draußen. Ich blicke aus der Tankstelle und sehe wie Adam mich zu sich winkt. "War mir eine freude" sage ich und laufe schnell zum Auto, lasse den Typen verwirrt zurück. Wie lange er wohl braucht, ehe er merkt, dass ihm Alkohol fehlt? Lachend lasse ich mich auf den Beifahrersitz gleiten. Sofort fährt Adam los und schreit glücklich auf. Ich grinse ihn an. Oh gott, wie ich diesem Jungen verfallen bin. Ich lehne mich zu ihm rüber und gebe ihm einen Kuss. Viel zu früh löse ich mich von ihm, damit er auf die Straße achten. Ich nehme zwei Biere aus dem Sixpack und öffne sie. Das eine reiche ich Adam, das andere trinke ich selber, während die pralle Sonne auf uns hinunter scheint. Ich mache die Kamera an und filme ihn. Er redet scheiße und macht blödsinn, lachend halt ich die Kamera auf mich. Posend und Ber trinkend filme ich mich und muss lachen, ich bin so glücklich. Ich stelle die Kamera aus und lege sie auf die Rückbank. Adam greift meine Hand und verschränkt unsere Finger miteinander. Ich stelle die Anlage lauter und wir singen mit. "Hey wir sind da." sagt der Junge neben mir und macht die Musik aus.  Ich schnappe mir die Kamera und richte sie auf mich. "Es ist jetzt-" Ich sehe auf meine Armbanduhr. "15 Uhr und wir sind in Moncks Corner angekommen. Adam hast du noch was zu sagen?" Ich richte die Kamera auf ihn. "Nur, dass ich mich freue unser Zelt heute einzuweihen" sagt er und lächelt mich dreckig an. Er lehnt sich zu mir rüber und küsst mich, platziert seine Hand auf meinem Oberschenkel. 

"Haben sie schon mal von der Kreatur aus dem Old Santee Park gehört?" frage ich den alten Mann und sehe ihn durch die Kamera an. "Jeder hat das. Schreckliche Geschichten gibt es über die Kreatur." "Welche kennen sie?"  frage ich neugierig. Er schüttelt den Kopf und geht weiter. "Lasst es lieber, Kinder." "Bitte, Sir. Wir machen eine Dokumentation." lasse ich nicht locker. "Wenn ihr was wissen wollt, besucht Jessica Buvez." sagt er nur und trottet mit seinem Gehstock davon. Ich schalte die Kamera ab und sehe Adam an. "Er ist schon der dritte, der uns sagt, wir sollen diese Frau aufsuchen." sage ich seufzend. "Na dann tun wir es halt. Wenn niemand mit uns reden will, müssen wir es." Ich nicke. "Und wie finden wir sie?" frage ich gelangweilt. Schon zwanzig Menschen haben wir interviewt. Es sind einige wirklich sehr Hilreiche dabei gewesen aber die meisten haben lieber geschwiegen. "Wir fragen nach." sagt er knapp und steuert eine Kneipe an. Ich jogge ihm hinterher, da er es anscheinend ziemlich eilig hat. Ich will ja auch endlich was herrausfinden aber Adam ist wie bessesen von dieser komischen Kreatur die in diesem Wald haust. "Entschuldigen sie, Sir." sagt er an einen älteren Mann gerichtet. Er sieht mit, vom Bier, glasigen Augen fragend an. "Können sie uns sagen, wo wir Jessica Buvez finden?" fragt  Adam gerade herraus. "Natürlich, jeder kennt diese Verrückte." sagt er Kopfschütteld. "Sie wohnt in dem einzigen Haus auf dem hohen Hügel. Einfach die Straße rauf." und deutet in rigendeine Richtung. "Danke, Sir. Schönen Abend noch." verabschiedet sich Adam und zieht mich mit aus der Kneipe. "Du willst doch nicht wirklich jetzt noch dahin fahren?" frage ich ihn. "Natürlich, so spät ist es noch nicht." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Es ist schon dunkel geworden. Schweigend folge ich ihm zum Auto. "Mach die Kamera an, wir müssen jeden Schritt filmen." Ich schalte die Kamera an und richte sie auf Adam, der redend versucht sich auf die Straße zu konzentrieren. "Wir werden jetzt Jessica Buvez besuchen und hoffen, sie kann uns was zu der Kreatur sagen. Jessica soll die erste und einzige sein, die ihr entkommen ist." Ich schalte seufzend die Kamera aus. "Was ist los, süße?" fragt Adam besorgt. "Ich bin nur  müde." "Trink noch ein Bier. Und wenn du schon dabei bist, kannst du mir auch eins geben." Ich reiche ihm ein Bier und nehme genervt einen Schluck von meinem. "Hey." sagt er und ich sehe ihn an. "Ich liebe dich" sagt er. Ich nicke und schaue wieder weg. "Komm her, gib mir einen Kuss." sagt er. "Nein." Er starrt mich an. "Konzentiere dich auf die Straße." mekere ich. "Nicht so lange du mir keinen Kuss gibst." Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, doch er denkt nicht dran, seinen Blick von mir zu lösen. "Du bist so dumm" sage ich lächelnd und gebe ihm einen Kuss. Bevor er seine Zunge in meinen Mund drängen kann, löse ich mich von ihm. "Ich liebe dich" wiederholt er sich. "Ja, ich dich auch." Vor uns taucht das kleine Haus auf. 

"Wir haben gehört, sie sind die einzige, die der Kreatur leben entkommen sind" sagt Adam und sieht zu der alten Dame. Sie hat uns reingebeten und Tee gekocht. Sie ist ziemlich verrückt aber auch sehr freundlich und offen. Es muss schrecklich sein immer nur in diesem Haus zu hocken ohne Kontakt zur außenwelt. Da sind wir beide bestimmt eine Willkommene Abwechslung für sie.Als sie redet schwenke ich die Kamera zu ihr. Sie nimmt einen Schluck von ihrem Tee und streicht sich über das graue, zerzauste Haar. "Ja, das stimmt." sagt sie. "Haben sie es gesehen?" fragt Adam neugierig. "Ihn, ich habe ihn gesehen." "Es ist also ein Mann?" sie hohlt tief Luft und krallt sich an ihre Tasse. "Er ist noch sehr jung. Sehr, sehr Jung." "Können sie ein Alter schätzen? Wie sah er aus?" überhäuft Adam die Dame mit fragen. "Nein, er hat eine sehr alte Seele, doch ist ein sehr Junger Mann. Wie er aussieht,? Nunja, sagen wir es mal so; Er ist das wunderschönste Wesen, dass ich jemals gesehen habe. Sein Gesicht war makellos, ebenso, wie seine Zähne. Er hat ein schönes Lächeln und Grüchen, die ihn sehr unschuldig aussehen lassen, dass ist gefährlich. Einzig und allein seine Augen zeigen, wie er wirklich ist." "Was ist denn mit seinen Augen?" frage ich. Sie schaut verträumt in der Gegend rum. "Sie haben ein sehr schönes Grün doch wenn man sie ansieht ist es so, als würde dein Herz zerraißen. Sie sind finster und machen einen Angst, furchtbare Angst. Man ist wie gelähmt." "Es klingt, als wenn sie ihn geliebt haben" stellt Adam fest. "Oh das habe ich. Vom ganzen Herzen habe ich ihn geliebt. Obwohl er so schreckliche Dinge getan hat, habe ich ihn mit allem was ich habe geliebt." Ich starre sie an. Jetzt weiß ich, warum die anderen sie für gestört halten. "Wieso?" fragt Adam. Er ist genauso geschockt, wie ich. "Ihr haltet mich für verrückt. Es klingt wirklich sehr komisch an, wenn man mal darüber nachgedenkt. Aber soviel Schmerzen er mir auch zugefügt hat, so viel Leid, wie er über mein Leben gebracht hat, so viel Liebe hat er mir auch geschenkt. Je mehr ich versucht habe, ihn zu hassen, so sehr war ich ihm verfallen." "Wenn sie ihn so sehr liebten, warum sind sie abgehauen? Wie?" Sie sieht mich an, ein Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. "Nachdem er unser gemeinsames Kind umbrachte, habe ich einen Dämon berschworen." Meine Augen weiten sich. "Sie hatten ein Kind mit ihm?" frage ich geschockt. Sie nickt. "Was hat er gemacht, der Dämon?" "Er hat ihm sehr viel Leid zugefügt. Als er am schwächsten war, bin ich weggelaufen." Ich schüttel leicht meinen Kopf. "Mein beileid." sage ich leise. "Es hatte was gutes, denn nachdem er unsere kleine Tochter umgebracht hat, hatte ich endlich die Wut auf meiner Seite,  sie nahm überhand und brachte mich zu diesem Schritt." Wir schwiegen eine Weile. "Tu mir einen Gefallen, mein Kind. Geh nicht zu ihm. Lass es bitte nicht geschehen. Ich weiß, es ist schwer ihm zu wiederstehen aber bitte glaube mir. Lasst es sein und kehrt zu euren Familien zurück."

chase me || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt