34 {John oder Dean}

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《Aus Jeans Leben》

Methoden, um Senfie aus meinem Kopf zu verscheuchen:

1. So viele versaute Gedanken haben, dass sie freiwillig geht.

2. Ihren Freund Ketchup-Kevin ständig beleidigen. (Oder sorgt das nur für überflüssigen Streit?)

3. Nur noch über physikalische Formeln nachdenken. (Wird zwar nicht funktionieren, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!)

Genauso wie ich Senfie verfluche, verfluche ich auch die blöde Putzfrau, die genau im falschen Moment auftauchen musste.

Die kann doch gar nichts dafür! Seit wann bist du so unfreundlich?

Seit ich gerade die Chance hatte, Charlie für mich zu gewinnen!

Du hättest es eh vermasselt. Erinnerst du dich noch an Lydia?

Ich habe ihr den Kuchen nicht absichtlich ins Gesicht geworfen!

Und die Cola in der Woche darauf, die du ihr über den Kopf gekippt hast? Das mit dem Kuchen hat sie sich noch gefallen lassen. Aber das fand sie nicht mehr so lustig.

Ich bin gestolpert!

Was für ein Tollpatsch...

Ja, ich gebe es zu. Meine bisherigen Dates waren ausnahmslos eine Katastrophe. Deshalb war ich auch so froh, als dieses hier so gut gelaufen ist.

Charlie denkt, es wäre einfacher, herauszufinden, wobei wir Mali helfen müssen, wenn ich sie ebenfalls kennenlerne. In wenigen Tagen vollstes Vertrauen einer Person zu bekommen ist auch nicht gerade eine leichte Aufgabe.

Ach was, das ist eine deiner einfachsten Übungen! Die Menschen erzählen dir eh alles, damit du endlich deine Klappe hältst!

Hör auf, andauernd dazwischen zu reden, Senfie.

Was soll ich denn sonst machen? Ich kann doch nichts anderes und Kevin befindet sich gerade im Kopf einer Schuhverkäuferin in Südkorea.

Da ich alle magischen Objekte an mich genommen habe, damit die Gefahr gebannt ist, dass Mali sie findet, habe ich keine Probleme, das Haus der Familie Black zu finden. Als ich es sehe, bewundere ich sofort den Sportwagen, der in der Einfahrt steht. Mrs Black hat sich definitiv den richtigen Mann ausgesucht. Dann klingele ich an der Haustür. Eine strahlende Charlie öffnet mir diese. Hinter ihr steht eine dunkelhaarige Frau. Nachdem ich Charlie umarmt habe, stelle ich mich ihr vor.

"Guten Tag, ich bin Jean Levevre. Und Sie müssen Mrs Black sein. Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen", sage ich höflich und reiche ihr die Hand. "Hallo John. Die Freude ist ganz meinerseits", erwiderte sie lächelnd.

Sie denkt, du seist Amerikaner? Bei deinem Akzent ist das ein wahres Wunder!

Klappe, Senfie, ich hatte Englisch als Leistungskurs!

"Jean", korrigiere ich sie. "Ich bin Franzose. Vor einem halben Jahr habe ich angefangen, hier an der Chicago State University zu studieren." Überraschung zeigt sich in Malis Blick. "Oh, ist das schön! Mein Mann hat dort auch studiert. Vielleicht kennt er sogar noch einige der Professoren dort. Wartet kurz, ich rufe ihn...

FINLEY!" schreit sie.

"Mali, wie oft habe ich dir gesagt, dass du im Haus nicht schreien sollst", antwortet eine besänftigende, halb ernste und halb belustigte Stimme aus dem Obergeschoss. "Ich komme ja schon." Ein blonder Mann in Pullover und Anzughose erscheint auf der Treppe. Als er unten angekommen ist, schüttelt auch er mir die Hand. "Hallo. Hat unser neues Au-Pair gleich einen Verehrer angeschleppt? Ich dachte der Sohn der Kents würde sich für dich interessieren, Marie." Mali schlägt ihm auf den Arm. "Jetzt bring die beiden doch nicht gleich in Verlegenheit!" Unmittelbar beschließe ich, das ganze klar zu stellen. "Wir sind ehemalige Klassenkameraden. Ich studiere hier an der Chicago State University", erkläre ich, "Ihre Frau sagte, Sie haben dort ebenfalls studiert." Sofort erhellt sich sein Gesicht. "Oh ja, das waren tolle Zeiten. Unser Studiengang war zwar ziemlich voll, aber wenn man mit den richtigen Leuten zusammen war, konnte man jede Menge Spaß haben." Zustimmend nicke ich. Zwar weiß ich in Wirklichkeit, den Namen ausgenommen, nichts über diese Uni, aber durch mein schauspielerisches Talent merkt er das bestimmt nicht.

Im Tal der TränenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt