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Ich wurde wach durch das Schreien von Lucie. "Ruhig kliene, ich bin gleich da!" Ich zog mir schnell einen Wollpulli über und lief zu dem Babybett, welches in meinem Zimmer stand. Bald könnten meine Brüder auch mal auf Lucie aufpassen, nicht immer nur ich.  Ich nahm sie aus dem Bett und schaute dann auf die Uhr.  " Jungs !!  Raus aus den Betten!" rief ich ihnen zu. Ich ging schon einmal runter in die Küche und bereitete für meine kleinen Geschwister das Frühstück vor. Es bestannt nur aus Toast mit Erdnussbutter, für mehr reichte grade das Geld nicht. Als Ich damit fertig war kamen meine beiden ältestens Brüder runter. Lip war  mein Zwilling und damit auch 18 Jahre alt und Lars war16. Die beiden unterstützten mich so gut wie sie konnten. Lip war sehr schlau und gab so mehreren Leuten Nachhilfe oder schrieb schon mal die ein oder andere Klausur für welche, die ihm dafür genug zahlten. Lars arbeitete in einem kleinem Laden hier in der Siedlung. Meine anderen Brder und vorallem Lucie waren noch zu klein um Geld zu verdienen, wenn sie jedoch mal welches bekamen oder die auf der Straße welches fanden, dann kam dies auch in unsere Familienkasse. "Guten Morgen Jungs. Was steht heute bei euch an?" fragte ich, als nun auch Fynn und Tobias am Tisch saßen. Lip hatte Lusie auf den Schoß genommen und fütterte sie. Sie war die jüngste von uns, erst 1 1/2 JAhre alt. Fynn war 9 und Tobias würde bald 13 werden. "Ich gebe heute zwei Leuten Nachhilfe und schhreibe eine Klausur, bringe dann heute also knapp 150 Euro mit." erklärte Lip und aß dann sein Brot weiter. "Ich hab heute eine Doppelschicht, also dann so 45 Euro von mir." sagte nun Lars. "Gut, ich geh heute Abend arbeite, einer von euch muss dann bitte auf Lucie aufpassen." sagte ich den Jungs. "Kann ich machen" bot nun Tobias an und Lip nickte mir zu. Ich würde zwar nicht vermutet, dass Tobias der kleinen zukommen lassen würde, ich war jedoch froh, dass Lip auch zuhause sein würde.  "Gut, dann schnappt euch jetzt eure Rucksäcke und auf zur Schule." sagte ich den Jungs und schon sprangen sie auf. Lip gab mir Lucie auf den arm und schnappte sich wie alle anderen auch seine Brottüte. Dann waren sie auch schon alle weg.  Ich hatte die Schule schon seid 1 1/2 Jahren abgebroche, seid eine Mutter meinte wir kinder wären zu anstrengend und sie abgehauen ist. Ab und zu lässt sie sich hier noch blicken, manchmal an Geburtstagen, das kommt jedoch eher selten vor. Und unser Vater hatte die Trennung von ihr nicht verkraftet und hatte seit dem ein gewaltiges Alkoholproblem. Meistens kam er Abends noch irgendwie nach Hause oder Paul, der Polizist aus unserer Gegend brachte ihn  nach Hause, wenn er dazu zu besoffen war. Peter, so hieß unser Vater, kam im halbwegs nüchterndem Zustand nur zu uns nach Hause wenn er Geld brauchte, Deswegen mussten wir unsere Familienkasse auch immer gut verstecken, sodass er sie bloß nicht fand.

Ich setzte Lucie in den Krabbelauslauf und begann den Haushalt zu machen. Zuerst räumte ich den Frühstückstisch auf und spülte alles ab und danach war dann auch der Rest der Wohnung dran. Erst das Bad, dann das Zimmer der kleinen, dann das der großen Jungs. Am Ende schmiss ich dann noch eine Ladung wäsche in die kaputte Waschmaschiene, vor welche ich dann einen Stuhl lehnte, sodass sie nicht mehr aufgehen konnt. Die Not macht eideutig erfinderisch. Dann schnappte ich unser Familientelefon und guckte, ob wir eine neue Nachricht hatten. Lip hatte ein neues Nachhilfeangebot und Ich einen neuen Kellnerjob. Das beudeut , ich könte die Strom- und Ölrechnung ohne Probleme zahlen und trotzdem nich leckeres Essen kaufen. Zum Glück gehörte dieses Haus unserer , mittlerweile schon toten Tante , welche uns das Haus vererbt hatte. Immerhin eine Gute Sache hatte diese Frau mal getan.

Als ich dann mit allem fertig war ging ich zu meiner Nachbarin und gleichzeitig auch besten Freundin. Sie war zwar schon 20 aber wir verstanden uns super gut. Sarah lebte mit ihrem Freund Tom im Haus gegenüber und die beiden unterstützten Lip und mich so gut, wie sie nur konnten. "Hey Anna, wie gehts? " fragte mich Tom. "Hey Tom, sag mal ist Sarah da? " er nickte nur nach oben, sodass ich nach oben ging.

So verschieden und doch gleichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt