4. Kapitel: Nandos

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JOSIES SICHT

Als Marie und ich also in Lukes kleinem süßen Mini saßen viel mir auf das ich gar nicht wusste wo Nandos hier in Manchester war! Na toll... "Marie? Da du ja Essen so gerne hast weißt du doch bestimmt wo hier das nächste Nandos ist oder?" "Ähm... Nein? Woher sollte ich das denn schon wissen? London ja, aber Manchester?" "Na toll! Mein Handy ist aus... Google doch mal wo sich das befindet!" "Sorry, aber ich wollte gerade schon Julia auf What's App schreiben, aber ich hab hier kein Empfang bzw. kein Internet!" Stöhnend zog ich mein Handy aus meiner Tasche. Das fing ja schon wieder gut an! Als mein Handy dann endlich hochgefahren war und ich den Code eingegeben habe sah ich das auch ich keinen Empfang hatte. Nicht mal einen Balken!

Ich fuhr aus dem Parkplatz raus und wir checkten nochmal die Handys. Wieder kein Erfolg! Dann blieb wohl nur noch eins übrig: Wir mussten uns zum Nandos durchfragen. Ich stoppte gleich mal neben einem intelligent ausschauenden Mann und fragte ihn: "Hallo! Entschuldigen sie bitte, aber wissen sie den Weg zum nächsten Nandos?" "Ich nicht verstehen! Ich von Makedonien!", sprach er mit sehr sehr sehr starkem Akzent. Okay... Vielleicht sollte ich mir das mit der Menschenkenntnis nochmal überlegen. Also verabschiedeten wir uns wieder und versuchten es bei dem Nächsten. Diesmal eine ziemlich übergewichtige Frau. Bestimmt wusste sie wo das Nandos ist, denn essen tut sie ja anscheinend auch gerne... "Guten Abend! Entschuldigen sie die Störung, aber wissen sie wo das nächste Nandos ist?" "Ja natürlich! Als geborene Manchesterin weiß man das doch! Also sie müssen die nächste links, die 5. rechts und dann noch über zwei Zebrastreifen, dann sind sie schon an ihrem Ziel! Das Essen dort ist wirklich gut, kann ich nur empfehlen!" "Ja, danke..." "Also ich gehe da öfters hin, auch schon früher, mit meiner Mutter! Die war wirklich eine gute Frau!" "Oh bestimmt hatten sie eine ganz wunderbare Mutter!" "Ach ja Kindchen, sie ist schon vor drei Jahren gestorben. Sie hatte Krebs... Prostatakrebs! Eine furchtbar Schmerzhafteangelegenheit! Ich hoffe das es mich nicht auch einmal erwischt!" Ich schaute hilfesuchend zu Marie, doch diese war schon schwer daran sich das Lachen zuverkneifen. "Wissen sie...", wollte ich ihren Erzählungsfluss stoppen. Wenn ich sie wäre würde ich mich in einem Strickclub oder so anmelden, sie hat anscheinend niemandem dem sie alles erzählen kann... "Also mein Hund, der Jackson, ein ganz goldiger Labrador! Den hat mir meine Mutter mal zum 37. geschenkt! Er frisst mir wirklich die Haare vom Kopf, so viel Hunger hat der! Aber ich liebe ihn trotzdem sehr!" "Tut mir Leid, Madame. Vielleicht sollten sie sich mal in einem Rätselclub anmelden, wir müssen nun wirklich los!" "Ach Kindchen natürlich! Aber das mit meinem Nachbarn hab ich noch gar nicht erzählt! Er hat jeden Abend solche Partys am laufen! Und der Jackson jault dann immer ganz schrecklich mit und..." Ich gab Gas und fuhr einfach davon. Marie brach nun endgültig in einen Lachflash aus und lachte Tränen. "Also Josie, der Jackson ne?" "Oh man hör bloß auf damit! Die war ja schrecklicher als die Oma von Luke!" "Weißt du den Weg denn noch?" "Ja, also erst links, dann sie zweite rechts und dann noch über nen Zebrastreifen!" "Okay, du weißt aber schon das du dann die letzte links fahren hätten müssen?" "Oh mist!" Ich drehte und fuhr wieder zurück. "Welche jetzt?" "Ähm davorne standen wir dann musst du glaub ich in die hier, also jetzt rechts!" Wir bogen ab und fuhren den besagten Weg. "Also ich seh hier jetzt irgendwie kein Nandos.... meinst du das war wirklich der richtige Weg?" "Anscheinend ja nicht... Wenn diese Frau auch ihr Redebedürfniss an mir auslassen muss!" Wir fragten noch einen Mann und dieser erklärte uns dann den richtigen weg. Irgendwann kamen wir dann auch endlich bei Nandos an. Vor dem Laden warteten schon Harvey und Viktor, die komischen Vögel. 

MARIES SICHT

Endlich waren wir beim Nandos angekommen. Josie parkte den Wagen am Straßenrand und wir stiegen aus. Viktor und Harvey standen dort schon genervt rum und unterhielten sich über irgendetwas. "...du hast schon wieder den Kühlschrank leer gegessen? Liam war doch erst gestern einkaufen!" Josie und ich näherten uns ihnen und sie tippte Harvey auf die Schulter. Erschrocken und etwas ertappt  fuhr er herum und blickte uns an. "Ach da seit ihr ja! Warum hat das denn so lange gedauert?" "Sorry, wir kennen uns hier nicht aus. Kommen eigentlich in London.", klärte ich ihn auf. "London? Da wohnen wir auch!", meinte Viktor. Harvey boxte ihm "unauffällig" in die Seite. "Also lasst uns reingehen. Ich verhungere ja schon, solange wie ihr gebraucht habt!", meinte Harvey und ging zielstrebig ins Nandos. Wir setzten uns an einen Tisch und schauten in die Karten. Ich war noch nicht oft in Nandos, aber ich fand es voll cool hinein zugehen weil Nandos das Lieblingsrestaurant von Niall Horan von One Direction war. One Direction ist Josies und meine Lieblingsband und wir waren glaube ich echte Directioner. ;)

Es klang alles total lecker auf der Karte und ich konnte mich kaum entscheiden! Als die Kellnerin kam bestellte Harvey als erstes und ich war echt geschockt! "Also ich hätte gerne einen Beanie Wrap und einen Chicken Breast Fillett Pitta. Außerdem einen Portobello Mushroom and Grilled Halloumi Cheese Burger. Obwohl... dieser Double Cicken Breast Fillett Pitta ist auch voll lecker... Also den auch noch. Zu allem noch Chips und Creamy Mash. Als Getränk ne Cola und als Nachspeise ähhmmm... einen Strawberry Frozen Yogurt, Passion Fruit Gelado und einen Choc a lot cake bitte!" Josie und ich starren ihn mit großen Augen an. Okay, meine waren vielleicht nicht ganz so groß, denn ich esse auch ganz gerne mal... aber soviel ist es dann doch nicht. Die Kellnerin krickelte alles auf ihren Block und fragte nochmal nach ob das auch alles so stimme. Sie wollte schon wieder gehen und dachte wohl das wir uns das ganze teilen wollten doch Viktor zerbrach ihren Traum. "Ich würde dann einfach nen Chicken Butterfly nehmen, mit Rattatouille und na Coke. Was nehmt ihr?" Ich bestellte mir auch etwas, sowie Josie auch. Die Kellnerin ging etwas steif zurück in die Küche und wir unterhielten uns. Für Viktor war es wohl ganz normal, dass Harvey so bestellte. Aber wie geht sowas? Ich meine, wie kann man soviel essen? Bestimmt war der wieder so einer, der das Halbe Gericht aussortierte und nur das aß was ihm am besten schmeckte. Ich hasse sowas!

"Sagt mal, woher kommt ihr eigentlich? Ihr habt Akzent!", riss Viktor mich aus meinen Gedanken. "Wir sind aus Deutschland! Machen beide ein Austauschjahr in London.", anwortete Josie ihm. "Und warum ausgerechnet London? Es gibt doch noch viel schönere Ecken auf der Welt!", meinte Harvey. "Also Josie und ich wollten schon immer mal nach London... Ich finde z.B. die roten Busse und die Telefonzellen so toll!", schwärmte ich. Ja, ich und Josie haben schon total lange für England geschwärmt... Und uns immer ausgemalt wie so ein Auslandsjahr sein würde. Josie stupste mich an und zeigte auf die Kellner. Es kamen 5 Stück nacheinander um die Ecke und waren allesamt mit Essen beladen. Harveys Augen glänzten und mir kam es so vor als würde ihm schon fast der Sabber aus dem Mund laufen. Auch mir lief die Spucke im Mund zusammen und es roch auch total gut. Ein Kellner nach dem anderen stellte das essen vor uns. Plötzlich kam ein kleiner Junge angerannt und rempelte den einen Kellner etwas an. Dieser stolperte unglücklich über meine Tasche die ich neben meinen Stuhl gestellt hatte, wollte sich festhalten und ließ die Teller fallen welche er in den Händen hielt. Dann kam er anscheinend nicht mehr mit seinen langen Spagelbeinen zurecht und taumelte direkt auf Harvey zu, welcher allerdings so vom Essen fasziniert war das er die Situation gar nicht mitbekam und den Kellner deshalb auch nicht auffangen konnte oder etwas in der Art. Er hing so mit seinem Gesicht über seinem Teller das sein Gesicht auf den Burger geklatscht wurde und der Kellner auf ihm drauf lag. Josie und ich konnten nicht mehr und lachten los. Dann sprangen wir auf und halfen dem Kellner auf welcher sich sofort um Harvey kümmerte und ihm Tücher und Wasser usw. brachte damit er sich säubern konnte. Da Harvey nun aufrecht saß blickte ich auf denTisch und vor Harveys Teller lag ein fettes Haariges etwas was sich als Harveys Perücke herausstellen sollte. Warum um Himmels Willen hatte der Typ schon eine Perücke? Diese Typen sind dir wahrscheinlich komischten Bekanntschaften die man bei einem Fußballspiel machen konnte. Natürlich sah ich jetzt erst in Haveys Gesicht, und natürlich klatschte ich mir innerlich vor den Kopf. Wie kann man nur so blind sein? Ich meine dieses Gesicht würde ich eigentlich unter tausend erkennen. Ich sah zu Josie die wahrscheinlich einen Schrei unterdrückte, ob vor Schreck oder Freude weiß ich nicht. Ich schaute wieder zu "Harvey", dieser schaute uns etwas schuldbewusst an während er sich am Kopf kratzte. Ich genehmigte auch "Viktor" einen Blick, nicht anders als sein Freund saß auch er etwas entschuldigend da.

Ein verhängnisvolles Fußballspiel... Abgeschlossen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt