3. Kapitel: Ein Missgeschick nach dem anderen

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MARIES TEIL

Zum Glück wussten wir das wir in der Hälfte saßen, wo Schalke die erste Halzeit lang im Tor stand. Was für ein Glück... Als wir nun bei unserer Reihe angekommen waren mussten wir nur noch zu unseren Plätzen vordringen. Etwa 10 Menschen gemischter Vereine blockierten uns den Weg. Wir quetschen uns an der Menschen vorbei und da der Einlauf durch unsere Verspätung schon war stellten sich die beiden Mannschaften nun auf und die Hymnen Englands und Deutschlands wurden gesungen. Das ganze Stadion sang mit und mir jagte ein Gänseschauer nach dem anderen den Rücken runter. Ich trällerte Beide, da ich ja zur Zeit in England wohnte, aber aus Deutschland stammte. Als die Hymnen verklungen waren merkten wir, dass wir zwei Typen die ganze Zeit unsere Hintern ins Gesicht gestreckt haben, als wir so erstarrt durch den Gesang waren. Also zwangen wir uns schnell weiter durch die Reihe, wobei wir zwei Plätze vor unseren noch über die Beine von 2 komisch aussehenden Typen fielen. Eigentlich fiel nur ich und Josie stolperte merkwürdig auf unsere Plätze. Ich landete jedenfalls mit dem Gesicht voran in den Taschen der Jungs und  verrenkte mir dabei auch noch den Rücken schmerzhaft. "Aua..." Als ich mich mit hochrotem Gesicht und schmerzendem Rücken wieder aufrichtete lagen die beiden Jungs übereinander auf den Sitzen und lachten. Auch Josie ging es nicht anders, nur das sie wenigstens versuchte sich etwas zurück zuhalten. Sie reichte mir die Hand und zog mich zu sich auf den 2. Sitz. Dann merkte ich etwas, was für mich nicht ganz so lustig war... Das ganze Stadion lachte mich aus. Mein kunstvoller Sturz wurde natürlich mit der Kamera festgehalten und wurde auf den Bildschirmen im Stadion gezeigt... wenn nicht sogar im ganzen Land! Hmpf... das war wieder so typisch für mich! Da ich ja eh nichts machen konnte, ignorierte ich diese beiden Trottel neben mir einfach mal und blickte aufs Spielfeld. Um Josie von meinem "Missgeschick" abzulenken versuchte ich ein Gespräch mit ihr aufzubauen. Und was eignete sich dazu schon besser als 'Trommelwirbel' Schalke?!  "Du sag mal... Der da im Tor das ist Fährmann oder?" "Ja klar ist das Ralf Fährmann! Und der in der Mitte, der Brünette, ist Julian Draxler!" "Und wen magst du am liebsten? Wer ist der heißeste?" "Also Draxler ist voll sexy... Aber Fährmann, Grotetzka und Meyer sind auch geil!"

Dann wurde das Spiel angepfiffen. Josie war nun nicht mehr fähig zureden. Es sei denn man diskutiert mit ihr über das Spiel! Aber da ich das nicht vor hatte schaute ich mich nach einem neuen Gesprächspartner um.

Zu diesen Witzbolden drehte ich mich aber nicht um, da ich nicht wegen einem Lachflash zur Mörderin verurteilt werden wollte. Als ich mich umdrehte erblickte ich aber auch nur ein paar dicke Leute die die Fangesänge mitgrölten. Rechts von mir saß Josie, die mit den Augen aufs Spielfeld starrte und den Ball fixierte. Hoffentlich verwechselt sie Boateng nicht mit ihrem heißgeliebten Nutella!

Vor dem Spiel erzählte sie mir noch, dass er unbedingt wieder zum Friseur gehen sollte, damit sich die Vögel nicht in seine Haare einnisten, weil sie es mit einem Nest verwechseln! "Josie?" Sie reagierte nicht. "Josie?!" "Huh?" Sie starrte immer noch wie erstarrt aufs Spielfeld... "Boatengs Frisur macht ja schon fast Louis' Mähne von One Direction Konkurrenz!" "Ja klar find ich auch..."  Josie war wieder mal voll in Trance und bekam kein Wort mit von dem was ich laberte.

Da ich mich über Josie hinüber eh nicht unterhalten konnte schaute ich die Leute neben ihr gar nicht erst an und ging gleich auf die reihe vor mir über. Okay, ein Renter, der seinen Manchester-Krückstock in der Luft schwang, eine Frau mit Arschgeweih (sie sprang hysterisch auf und ab und ihr T-shirt glich einem fallschirm, so würde sie wenigstens nicht zu schnell von Wolke 7 fallen, sollte Manchester verlieren), drei moppelige und von aknebesiegte Jungs die sich mit Türmen von essen zukippten (ich könnte mich ja eigentlich dazusetzen, aber sie essen Flips und die mag ich nicht) und ein Schalkefan der mit hässlichen Tattoos und Piercings  übersäht war. Also war dort auch kein Opfer für mein aufgestautes Sprachbedürfniss in Sicht. Sollte ich nun doch einen Blick nach links riskieren? Ich ließ mir meine haare ins Gesicht fallen und schielte in die Richtung der beiden Knalltüten.

Ein verhängnisvolles Fußballspiel... Abgeschlossen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt