Das etwas andere Tagebuch!

20.November

Was ist eine Familie?
Die engsten Verwandten, welche alle für einen einstehen, oder?
Eine kleine Gemeinschaft, wo jeder jeden besser kennt als sich selbst.
Eltern, welche ihre Kinder lieben, Kinder, welche ihre Eltern lieben.
Ein Vater, welcher seine Kinder beschützt, eine Mutter, welche ihre Kinder behütet.

Ich habe wohl keine Familie in dem Sinne.
Zumindest wohne ich nicht bei meiner Familie.
Ich wohne bei meinem Vater, dessen Frau, ihren Kindern und meiner Stiefschwester.
Ich wohne bei Menschen, welche ich hasse, welche mich nicht mögen.
Bei Menschen, welche mich am Boden sehen und nochmal zu treten und mein Vater steht da neben und macht nichts. Er ist nicht der Vater, welchen man sich wünscht, welcher einen beschützt, welcher die Schulter zum ausweinen ist. Nein, eher weine ich tagtäglich wegen ihm und dem, was er macht, bzw nicht macht. Er war nie bei einem Elternabend in der Schule, früher nie bei einem meiner Tanzauftritte oder Fußballspiele.
Meine Steifmutter spielt ihn sehr geschickt gegen mich aus, ich bin immer die böse und ihre Tochter der Liebling. Dabei bin ich die Vorbildliche, welche täglich zur Schule geht, ihr Abi macht, nicht raucht und keine Drogen zu sich nimmt. Sie geht nicht zur Schule, schwänzt, macht nicht zuhause, raucht und kifft täglich mehrfach.
Manchmal frage ich mich, was passieren würde, wenn ich mal so  der Reihe trete. Nicht mal krass, nur mal so mit einer sechs heim komme, mal eine rauche. Harmlose Sachen. Ich würde wahrscheinlich geköpft werden

Meine Mutter wohnt mehrere hundert Kilometer weg, zusammen mit meinem Stiefdad und meinem Brüdern. Dort ist meine Familie, aber leider kann ich dort nicht so oft sein.
Ich hab noch meine Freunde, bei welchen ich viel Zeit verbringe. Wirklich viel Zeit. An den Wochenenden bin ich kaum zuhause, weil ich es dort nicht aushalte, dann bin ich bei einem von ihnen.

Aber sie wissen bei weitem noch nicht alles, was bei mir “zuhause“ los ist. Trotzdem würde ich sie auch als meine Familie bezeichnen, als meine Herzensmenschen, welche für mich da sind. Jeder von ihnen ist wäre bessere Familienmitglied als mein Vater.

Ich habe vielleicht keine Familie, bei der ich wohne, aber ich habe eine, die ich in den Ferien besuche und meine Freunde, als meine Menschleins, für welche ich häufig wie eine Mama bin.