Das Tunier

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1. Kapitel

Schon wieder hörte ich den Soundtrack von Star wars, an einem sonnigen morgen.  Langsam fing ich an dieses Lied zu hassen, doch Lust einen anderen Weckton einzustellen hatte ich auch nicht.

Ich quälte mich mit einem Gähnen aus dem Bett und schaltete das Radio ein. Mit leisen, vorsichtigen Schritten ging ich ins Bad um mir das Gesicht zu waschen und meine Zähne zu putzen. Heute war der Tag, an dem ich mich wie jedes Jahr wieder blamieren würde. Wir hatten Tuniere in der Schule.

Ich hatte Angst. Jedes Jahr war es dasselbe.  Jedes Jahr wurde ich ausgelacht und verletzt. Jedes Jahr. Ich bemerkte wie meine Zahnpasta aus meinem Mund lief und ich hörte auf Zähne zu putzen.  Im Zimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Bett und sah verstört durch die Gegend.  Ich wollte nicht zur Schule. Ich wollte nicht das Kevin mich wieder fertig macht und mir ein Bein stellt oder mich schubst. Ich wollte einfach nur zu hause bleiben, doch das konnte ich meiner Mutter nicht sagen.

Sie würde mich in keinerlei hinsicht verstehen. Sie war einer dieser Mütter, die sich erst für ihr Kind interessiert, wenn es gute Noten hat, irgendwas erreicht oder beliebt ist.  Sie kannte so etwas wie mobbing nicht. Sie war immer perfekt und wahnsinnig beliebt. 

Da es nichts bringen würde in selbstmitleid zu versinken, nahm ich meine Klamotten und strich sie mir über. Ich sah auf die Uhr. zehn vor sieben. Schnell zog ich mir meine Schuhe an, warf noch ein kurzes "Tschüss" in den Raum und schlug die Tür hinter mir zu.

Das TunierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt