Prolog

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Mein Rucksack kam mit einem dumpfen Geräusch auf dem Beifahrersitz auf, als ich mich auf den Nebensitz fallen ließ. Endlich nach Hause nach einem anstregendem Tag in der Uni. Ich hatte heute eine Vorlesung zum Thema Geschichte der Renaissance und ein Seminar zur Metaphysik hinter mich gebracht. Ich zog meinen Autoschlüssel aus der Jackentasche und startete das Auto. Mir macht das Fahren eigentlich Spaß, aber da Universitäten nur in Großstädten existent zu sein scheinen, brachte dies auch eine nicht unerhebliche Menge anderer Autos mit sich. Das war nicht so gut. Ein paar Auffahrunfälle hatte ich schon knapp vermeiden können, seit ich studierte. Ich manövrierte meinen alten Opel, der schon den einen oder anderen Kratzer hatte, aus der Parklücke hinaus. Gerade als ich dachte ich hätte den Uni-Parkplatz einen weiteren Tag überlebt, parkte ein Auto hinter mir aus und streifte mit einem schmerzlichen Quietschen meine Hinterkarre, die vom Auto versteht sich. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich seufzte und stieg aus. Die Fahrerin des anderen Wagens betrachtete schon die von mir erwarteten Lackschäden. Ich fragte sie ob alles okay sei und sie entschuldigte sich: "Tut mir wirklich Leid, der Uniparkplatz ist die Hölle. Ich hab's nicht so mit Großstädten, die scheinen sich konsequent gegen mich zu verbünden." Mein armes, grünes Auto hatte wieder einen Kratzer und eine Beule mehr. Trotzdem stimmte ich ihr zu: "Ja, dass stimmt. Mein Auto kennt das schon, kein Problem. Ist mal was neues, dass ich nicht schuld bin. Ich denke die Polizei muss nicht gerufen werden, oder?" Ob man es glauben will oder nicht, manche Leute bestehen auf sowas, aber ich wollte einfach nur nach Hause. Glücklicherweise war sie meiner Meinung und wir fuhren wieder getrennte Wege.

Ein paar Tage später, als ich schon auf dem Sofa lag und gerade Pizza bestellen wollte, klopfte es an meiner Tür. Recht ungewöhnlich für diese Zeit und es hatte sich auch kein Besuch von irgendwelchen Komilitonen angemeldet. Wobei, dass musste nichts heißen. Ich wohnte in einem Haus mit ungefähr 100 weiteren Wohnungen, alle voller Studenten. Da konnte es schon mal passieren das jemand Nudeln oder Cornflakes brauchte, weil er vergessen hatte, welche einzukaufen, sich diese dann ausborgte, versprach Ersatz zu bringen und man nie wieder von seinen Lebensmitteln hörte. Einmal und nie wieder. Ich beschloss trotz allem zur Tür zu schlürfen und sie mit einem möglichst abschreckendem Gesicht zu öffnen. "Was gibt's?", maulte ich die Person mir gegenüber an und zog erstaunt die Augenbrauen hoch: es war die miserable Autofahrerin von vor ein paar Tagen. Nicht das ich besser war, aber... "Hey! Sorry, dass ich so spät störe. Ich fühle mich sau schlecht wegen unserem Unfall und wollte mich nochmal entschuldigen und als ich heraus gefunden hab, dass du hier wohnst, dachte ich mir, ich schau nochmal vorbei. Wenn du noch nichts gegessen hast, kannst du gerne mit rüber kommen. Ich hab zwei Pizzen da und wir könnten einen Film gucken.", sie grinste mich an. Definitiv begeistert von ihrem Vorschlag. Warum eigentlich nicht? Wann hatte man schon die Gelegenheit auf kostenloses Essen?

Wir gingen also zu ihrer Wohnung und aßen. Währenddessen dudelte der Fernseher vor sich hin. Erstaunlicherweise verstanden wir uns ziemlich gut und regten uns gemeinsam über dämliche Mitstudenten, Professoren und Großstädte auf. Sie hieß Jody und las gerne, wie ich, mochte Musik, wie ich, und liebte es zu zeichen, wie ich. Wir freundeten uns an und Jody drückte ihre Erleichterung darüber aus endlich jemand Cooles zu kennen. Wenn sie wüsste. "Uiii!", quietschte sie plötzlich erfreut und deutete auf den Fernseher. Es lief Thor. "Du magst den Film?", fragte ich sie, auch wenn es offensichtlich war. "Ja, ich weiß gar nicht, wie oft ich den schon geschaut habe. Ich liebe Thor! Und du?" Ich wusste nicht, ob sie den Charakter oder den Film meinte. Der Film war echt gut. Ich hatte ihn auch schon das ein oder andere mal geguckt, aber für den Charakter hatte ich jetzt nicht unbedingt so viel übrig. "Jap, finde ich auch.", sagte ich deswegen und deutete dann ebenfalls hoch erfreut auf die Flimmerkiste, "Lokiii!" Wir mussten beide lachen. Die "Fronten" wären dann also geklärt. "Ach Gott! Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Anne.", merkte ich an. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, freuten uns über Loki und Thor und verabredeten uns für den nächsten Tag in der Caféteria.

Als ich von erneutem Klopfen an meiner Wohnungstür geweckt wurde, zeigte mein Wecker halb drei Nachts. Ich bemühte mich das Klopfen zu ignorieren und hoffte, dass es nachlassen würde, aber dieser Fall trat nicht ein. Ich quälte mich also aus meinem warmen Bett und schlürfte durch das kalte Wohnzimmer zur Tür. "WAS?", fauchte ich als ich die Tür aufriss. Jody zuckte erschrocken zusammen. "Was ist los?", fragte ich nochmal etwas freundlicher. "Komm mit, ich zeig es dir.", sie ging los und ich folgte ihr nach  kurzem Zögern. Was sollte das denn werden, wenn es fertig ist?

Als wir vor Jodys Tür standen drückte sie mir ihren Schlüssel in die Hand: "Geh voran. Ich finde es ziemlich gruselig. Glaub mir, du wirst sehen was ich meine." Und ich sah tatsächlich was sie meinte. Ein grelles Licht breitete sich in der Küche aus, keine Ahnung was die Quelle war. Es schimmerte bunt und sah aus wie eine Mini-Galaxy. "Ich würde sagen du lebst ab jetzt scheinbar in den Sternen.", flüsterte ich ihr zu. "Find ich jetzt nicht so toll. Irgendeine Idee was man dagegen macht?", flüsterte sie zurück, machte einen Schritt vorwärt und stolperte gegen mich. Erschrocken riss ich die Augen auf. Ich bin mir 100% sicher Jody war genauso überrascht als wir mitten in das glitzernde Licht fielen.

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Das war dann also der Prolog. Kommentare und Votes werden liebevoll aufgenommen.

Man sieht sich, -alowe- :D

Like in a movie (Loki x OC, Thor x OC)Where stories live. Discover now