Tales of Martana

Zweierlei Welten?

Zora Sand:

Meine Augen gewöhnten an die Dunkelheit und ich konnte eine regungslose Person am Boden ausmachen. Ich schluckte meine Angst hinunter und schritt vorsichtig auf die Kreatur zu die dort ohne Bewusstsein am Boden lag. Ich erkannte das es sich bei der Kreatur um einen Menschen handeln musste. Vielleicht eine verletze Schüler? Oder war es nur die Tarnung eines Gestaltwandlers? Ich schätze ich werde es gleich herausfinden. Ich hatte die Person fast erreicht und konnte hören wie es vor Schmerz aufstöhnte. Es richtete sich langsam auf. Die Kreatur hatte das Aussehen eines Menschenmädchens doch irgendetwas sagte mir das etwas mit ihr nicht stimmte. „Wer bist du?" fragte ich entschlossen. „Wo bin ich?" fragte das Mädchen und blickte sich verwirrt um ehe es mir in die Augen blickte. Ihre orangen Augen hatten neben ihrer Farbe etwas Magisches, fast so als könnte sie in mich hineinblicken und meine Gedanken lesen. Ihr Blick verfinsterte sich und wurde trotzig. „Ihr könnt mit mir machen was ihr wollt Mensch aber von mir werdet ihr nichts erfahren!" Wieso nannte sie mich einen Menschen? Heißt das etwa... das sie keiner ist? Möglicherweise stehe ich gerade vor dem Commander und habe überhaupt keine Ahnung. Ich musterte das Mädchen. Sie schien keine ernsthaften Verletzungen zu haben weshalb ich es ausschließen konnte, dass sie der Commander ist. „Ich weiß nicht wer du bist Giftzwerg aber pass lieber mal auf wie du mit mir redest." Zischte ich und starrte sie entnervt an. Ich lass mir doch nicht von einem Kind sagen was ich zu tun und zu lassen habe. „Woher kommst du? Wer bist du?"

„Warum sollte ich es dir verraten?" „Weil du sonst in ganz großen Schwierigkeiten steckst." „Die wären?" „Das wirst du dann schon sehen!" „Na da bin ich jetzt aber gespannt." „AAARGH du treibst mich noch zur Weißglut!" „Hmm nicht gerade die willensstärkste Person was?" „Halt die Klappe Zwerg!" Ich packte sie am Haarschopf und zog sie aus dem Raum. „Guckt mal was ich für eine Plage da drinnen gefunden habe." Schrie ich den anderen genervt zu und stieß das Mädchen in die Mitte des Flures. „Sie passt perfekt zu dir Hope!" Sogleich versammelte sich der Rest der Suchparty um meinen Fund zu begutachten. „Noch mehr Leute zum Spielen?" neckte das Mädchen.

Hope: Ich hörte wie Zora nach uns rief, dass sie was gefunden hätte und dass es zu mir passen würde. Ich wunderte mich was das sein könnte und ging durch die Tür zurück in den Gang. „Was hast du denn gefunden Zora?" fragte ich sie und als ich vollständig aus der Tür trat konnte ich es sehen. Es war ein Mädchen das von Aussehen her wohl ungefähr in meinem Alter war. Auch könnten wir von der Körpergröße her ungefähr gleichgroß sein. Sie hatte auffallende orange Augen und lange dunkelblauschwarze Haare die sie sich hochgesteckt hatte. Irgendetwas an ihr strahlte Autorität ab auch wenn es in ihrer aktuellen Situation eigentlich gar nicht möglich sein sollte. Sie trägt ein dunkles Hemd aus einem Stoff den ich nicht zuordnen konnte und einen dazu passenden Rock. Sie schien wohl ein Adelsmädchen aus einem anderen Land zu sein. „Zora das ist doch sicherlich nur eine Schülerin die sich verlaufen hat." Ich lächelte dem Mädchen zuversichtlich zu und kniete mich zu ihr nach unten und reichte ihr eine Hand zum Aufstehen. „Ich bin Hope und die zynische Amazone da drüben heißt Zora. Und wie heißt du?" Das Mädchen blickte mich misstrauisch an während Zora sich beleidigt fühlte, weil sie Amazone genannt wurde. „Wen nennst du hier eine Amazone!" zischte sie mich an. Das Mädchen schmunzelte „Der Feind meines Feindes ist wohl dann mein Freund." Sie nahm meine Hand an und ich zog hoch auf ihre Füße. „Trotz alle dessen hätte ich auch alleine aufstehen können." Sie pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht klopfte ihren Rock frei von Staub und reichte mir anschließend die Hand. „Melodia Bloom, Tuerm hcif hcik nenre'luz'nen'ned." Ich blickte sie überrascht an. "Was ist das für eine Sprache?" „Ich wusste nicht wie eure Grußformel lautet deshalb habe ich die meines Volkes genutzt." „Ich versteh nicht so recht. Aus welchem Land kommst du denn?" Sie blickte mich misstrauisch an. „Du musst doch sicherlich so von mir gehört haben. Vielleicht hast du auch nur meinen Namen nicht richtig verstanden. Ich bin Melodia Bloom Nissé von Amantar." Amantar? Diesen Ort kenne ich nicht. Vielleicht liegt er irgendwo hinter Aakdna oder Yokai. „Wo genau liegt den Amantar?" Sie blickte mich überrascht an und überlegte kurz. „Wo befinden wir uns gerade?" fragte sie mich vorsichtig. „Wir befinden uns in der Academy of Nobility in der Hauptstadt Martana." „Wie kann das sein?" murmelte sie mehr zu sich selbst als zu mir. Ihre orangen Augen blickten verwirrt im Raum umher. „Ich war doch gerade noch auf meinem Zimmer in Amantar auf der Ymedaca'fo Ytilibon und jetzt bin ich hier?" „Wie ist das nur möglich." Sie überlegte verzweifelt und bemerkte dann anscheinend das ich und Zora sie verwirrt beobachteten. „Du bist also nicht von hier?" stellte ich fest „Wir fragen am besten die Prinzessin vielleicht weiß sie ja wie du am schnellsten wieder nach Hause kommst. Melodia nickte leicht und ihre Augen nahmen wieder einen entschlossenen Blick an. „Dann bringt mich zu eurer Prinzessin, ich möchte gerne mit ihr reden." Ich nickte ihr zu und schaute unsicher zu Zora die nur mit den Achseln zuckte. „Dann folgt mir." murrte Zora und machte sich auf den Weg zurück zum Keller. Als sie an mir vorbei ging verpasste sie mir eine Faust auf den Kopf. „Aua!" „Das war für die Amazone!" „Tzz" Ich rollte mit den Augen und gesellte mich neben Melodia. „Ist es ok wen ich dich Melo nenne?" „Du kannst es ja gerne versuchen." Sie funkelte mich herausfordernd an. „Ich interpretiere das als ein nein. Hast du irgendeinen Spitznamen?" sie grinste „Erum Tätsejae, Ydalym Melodia,Nisseznirp oder auch Enero beg lhowh coh was in eurer Sprache sowas wie Erhabene oder Hochwohlgeborene heißen sollte." „Ist Melodia ok?" „Melodia ist ok" wir beide guckten uns an und fingen an zu lachen. „Eine echt komische Sprache die du da hast." Bemerkte ich. „Auch nicht komischer als die eure." Ich nickte. Für sie musste unsere Sprache so seltsam sein wie für uns die altmartaniarische Sprache ist. „Vielleicht kann der Felicia wirklich weiterhelfen." „Ich hoffe es" Als wir den Flur verließen stieß Ragnar wieder zu uns. „Wie ich sehe habt ihr jemanden gefunden? Wer ist sie?" „Eine kleine Göre die sich wohl im Land verlaufen hat" murrte Zora und stiefelte an Ragnar vorbei. „Mein Name ist Ragnar freut mich dich kennenzulernen." Zora seufzte entnervt und ging weiter die Treppen hinab zum Keller wo sich die Schüler verschanzten. „Ebenfalls mein Name ist Melodia Bloom." „Sie kommt nicht von hier" meinte ich zu Ragnar der nur verständnisvoll nickte. „Wie alt seid ihr, wenn ich fragen darf?" „Darfst du nicht." „Oh, Verzeiht". Endlich hatten wir 3 die letzten Stufen der Treppe hinter uns gebracht. Zora hatte bereits Felicia und dem Rest über unseren Fund berichtet und kam uns mit Aria im Schlepptau entgegen. „Ist sie das?" wollte Aria sofort wissen und blickte zu Melodia. Ich nickte und schaute ebenfalls zu Melodia die die Ruhe selbst ausstrahlte. Sie musste es wohl schon gewohnt sein vor vielen Fremden Menschen zu stehen und zu sprechen. „Hallo Prinzessin Felicia erwartet dich bereits wenn du mir bitte folgen würdest?" „Selbstverständlich" Aria nickte den übrigen von uns ernst zu und führte Melodia zu der Prinzessin die sich in einem anderen Raum befand.

Felicia: Hope hatte also eine Fremde in einem Klassenzimmer gefunden. Ich weiß nicht was ich davon halten soll allerdings könnte sie etwas mit dem Verschwinden von Sakei auf sich haben ich muss dringend mit ihr reden. Deshalb habe ich Aria gebeten das sie sie zu mir bringt. Als Aria den Raum verlassen hatte öffnete ich meinen Beutel und holte ein altes Buch heraus welches mir mein Lehrmeister gegeben hatte. Es war in altmartaniarisch geschrieben und ich verstand nur einzelne Sätze davon. Die Sprache ähnelt unserer Sprache sehr nur ist sie schlichter gehalten und weist scheinbar Verbindungen zur Magie auf. Ich versuche seitdem ich Holy Blossom beschwören konnte die alte Sprache zu lernen. Die Tür öffnete sich und Aria kam mit dem Mädchen herein. „Du bist also die Fremde von der mir Aria erzählt hat." Fragte ich sie freundlich. Ihr Auftreten und ihre Gangart lässt darauf schließen das sie von einem hohen Haus stammt. „Mein Name ist Melodia Bloom es ist mir eine Ehre." Warte! Der Nachname sagt mir etwas. Irgendwo hab ich schon mal etwas von dem Familiennamen Bloom gehört. „Aria kannst du uns zwei einen Augenblick alleine lassen?" Aria nickte und trat vor die Tür. „Ich heiße Felicia Withehead freut mich dich kennenzulernen Melodia. Aria erzählte mir du wurdest in einem Klassenzimmer gefunden ohne Kenntnis über deinen momentanen Aufenthaltsort wie ist dies nur möglich?" Melodia blickte in meine silbernen Augen und nickte. „Ihr seid wahrlich Felicia Withehead ich habe schon viel über euch gelesen in meiner Welt." „In deiner Welt? Erklär dich." Forderte ich sie auf und da traf mich der Schlag. Ich öffnete mein altes Buch und las den Namen des Autoren Serko Bloom. Sie sprach über ihre Welt heißt das das sie nicht von dieser Welt stammt?" „Felicia ich habe da eine Vermutung was passiert sein könnte." „Ich saß gerade in der Bibliothek der Ymedaca'fo Ytilibon und las ein Buch meines Uhrgroßvaters Serko Bloom. Darin stand geschrieben, dass es mithilfe einer Zauberformel möglich ist ein Portal in eine neue Welt zu öffnen. Allerdings ist es auch möglich andere Leute durch dieses Portal hindurchzustoßen. „Du stammst also nicht von Lumares ab." „Nein meine Welt wird Seramul genannt und scheinbar sind unsere Welten miteinander verbunden." „Aber wie ist das möglich? Und warum jetzt erst und nicht schon viel früher?" Melodia überlegte kurz. „Lass mich dir eine alte Geschichte erzählen die mir mein Großvater früher immer erzählt hat. Es waren einmal zwei Geschwister die gütige Prinzessin Lumares und der begabte Prinz Seramul. Beide waren auf ihrer Weise etwas ganz Besonderes. Doch eines Tages erschien ein heftiges Gewitter. Während Lumares den Bauern und Bedürftigen half das Gewitter zu überstehen nutze Seramul das Gewitter aus um seine Feinde zu überraschen und Ländereien zu erobern. An jenem Tag trennten sich die Geschwister und eine tragische Fehde brach aus. Eines Tages entschied Lumares das die Welt vor Seramul gerettet werden musste und so sammelte sie ihre besten Magier um Lumares von dieser Welt zu verbannen. Alles verlief nach Plan und Seramul wurde gebannt allerdings wurde allerlei Magie mit ihm gebannt und verschlossen. Einzig das Siegel von Lumares beeinhaltet das letzte Fünkchen Magie das Lumares blieb." „Ich denke das die Geschichte eine Metapher für unsere Welten sind glaubst du nicht?" „Ich konnte es zuerst selbst nicht glauben aber nun da ich vor euch stehe." „Wie seid ihr genau hierhergelangt?" „Ich weiß es selbst nicht so genau. Wie gesagt ich war gerade in der Bibliothek als plötzlich ein weißes Licht mich umhüllte und ich das Bewusstsein verlor. Anschließend wachte ich im besagten Klassenzimmer auf und wurde von einer Amazone in den Gang gezerrt." Mit der Amazone musste sie wohl Zora meinen ich rollte mit den Augen. „Also gut ich werde versuchen dir zu helfen aber darf ich dir eine Frage stellen?" fragte ich Melodia die daraufhin nickte. „Ich suche nach meinem Bruder Sakei er ist 1.96 groß und hat weiße Haare hast du ihn zufälligerweise irgendwo gesehen?" Melodia überlegte." Ich kann es dir nicht sagen ob er es war den ich im Licht gesehen habe, aber kurz bevor ich das Bewusstsein verlor konnte ich die Stimme eines jungen Mannes hören der ebenfalls völlig überrascht klang. Es könnte möglich sein das er statt meiner selbst nach Seramul gezogen wurde." „Sakei lebt also... Ist aber in einer anderen Welt gefangen?" „Das ist die einzige Möglichkeit die ich mir vorstellen könnte, außer ihr habt seinen Leichnam bereits gefunden." Ich schüttelte den Kopf „Nein haben wir nicht aber dank dir haben wir immerhin noch Hoffnung." „Hast du dieses Buch schon mal irgendwo gesehen?" Ich reichte ihr das Buch meines Lehrmeisters. „Ja das ist dasselbe Buch das ich in der Bibliothek gelesen hatte woher habt ihr es?" „Mein Lehrmeister gab es mir, er brachte mir einzelne Zauber bei wie zum Beispiel das Beschwören einzelner Gegenstände." „Interessant, sehr interessant." „Ich denke wir werden dann wohl zusammenarbeiten müssen. Ich will Sakei retten und du willst wieder nach Hause zurück habe ich Recht?" „Stimmt" „Na gut dann lass uns überlegen wie wir das am besten anstellen.