1 - Endlich 18!

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Es war erst 06:30 Uhr an diesem morgen, aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Zu aufgeregt war ich vor meinem großen Tag.
Wie wild lief ich direkt ins Badezimmer, zog meinen Kuschelschlafanzug aus, schaltete die Musik an meiner Anlage ein und sprang unter die noch viel zu kalte Dusche.
Als das Wasser endlich heiß wurde, legte ich meinen Kopf in den Nacken und ließ das Wasser über mein Gesicht und meine roten glatten Haare fließen.
Ich hörte wie  Graf von Krolock die wunderschöne Sarah zum Mitternachtsball in sein Schloss einlud.

Normalerweise war ich kein gewöhnliches Mädchen, dass stundenlang im Badezimmer brauchte, aber heute war es mal anders.
Heute genoss ich jede einzelne Minute unter dem dampfenden warmen Wasser.
Nach einer gefühlten Stunde stieg ich aus der Dusche, wickelte meine Haare in ein Handtuch und betrachtete mich im Spiegel.

"...ich spür eine Sehnsucht die mich ruuuuuft!!!", trällerte ich strahlend.
"Endlich 18! Ich kann es kaum erwarten endlich alleine in die Stadt zu fahren und meinen Führerschein abzuholen ohne das Dad nebendran sitzt. Außerdem kann ich auf dem Rückweg noch etwas Alkohol für die Party heute Abend kaufen."

"Ich unterbreche dich ja nur sehr ungern in deinem Musicalauftritt, aber ich brauche auch noch etwas aus der Stadt und fahre deshalb mit dir mit."
Ich zuckte zusammen. Ich hatte garnicht gemerkt, dass mein Vater die Tür herein gekommen ist. Ich machte die Musik leiser und schaute ihn schräg von unten an.

Mein Vater, ja wie kann man ihn am besten beschreiben?
Er ist 42 Jahre alt, 1,85m groß, hat einen kleinen Bauch (keinen Bierbauch, denn er trinkt kein Alkohol außer ab und zu mal einen Whisky), arbeitet sehr viel und ist aufgrund dessen nur selten zu Hause.
Doch er ist auch ein liebevoller Vater. Ich glaube nur, dass er es einfach nicht zu zeigen weiß.

"Leyla, ist alles in Ordnung bei dir?"
"Oh ja. Tut mir leid, ich war gerade so in Gedanken versunken. Was genau wolltest du?"
Dad schaute mich mitfühlend an und in seinen Augen sah ich, dass er nicht wusste ob er mich in den Arm nehmen sollte oder nicht.
Also machte ich einen Schritt auf ihn zu und nahm ihn in den Arm
Er zögerte einen kleinen Moment, erwiderte dann aber meine Umarmung.

"Dad? Darf ich mich jetzt bitte anziehen? Du weist doch das ich noch in die Stadt und einkaufen fahren möchte."
"Ja klar, ich warte dann oben auf dich das wir direkt losfahren können", sagte mein Vater, küsste mich sanft auf meine ins Handtuch gewickelten Haare und ging aus dem Badezimmer.
"Moment mal. WIR? Puhhh! Das wird ein langer Tag werden", murmelte ich vor mich hin während ich in mein Zimmer schlurfte und meinen Kleiderschrank aufriss.

Leyla - Ein schönes schwieriges LebenWhere stories live. Discover now