Ich saß auf einem der Barhocker in der Cafeteria und stocherte lustlos in der kleinen Salatschüssel rum. Ich stellte die Schüssel mit dem ungenießbaren Inhalt zurück auf das Tablett und wagte mich zum Nachtisch, es sollte Pudding sein. Nach dem ersten Löffel spuckte ich alles wieder aus, es war total überzuckert und die angebliche Kirschsoße sah aus wie ein Gipsabdruck und war genau so hart. Ich schob den Hocker zurück und brachte das Tablett weg. Auf dem Weg zurück zu unserem „Standart-Tisch“, erntete ich einen Todesblick von Regina. Sie hatte mich schon den ganzen Tag lang seltsam von der Seite angesehen und dumme Sprüche losgelassen. Als sie mir jetzt auch noch versuchte, eine Kiwi and den Kopf zu werfen, platze mir der Kragen: „ Was ist dein Problem?“ schrie ich sie an. Ich schaute zu „meinem“ Tisch hinüber und sah, wie die Jungs sich kaputt lachten, während Anna meinen Blick erwiderte und langsam den Kopf schüttelte, während sie auf ihre Uhr zeigte. Beim Blick auf meine sah ich, dass es 13.43 Uhr war, das hieß dass Günter in zwei Minuten da sein wollte. Wir waren zwar kein Paar, aber ich war seit Jahren schon in ihn verliebt. Er kam jeden Donnerstag nachdem er um 12 Uhr Schule aus hatte, zu mir in die Cafeteria, da er bei uns im Ensemble als Schlagzeuger spielte und die Lehrerin nichts dagegen hatte, wenn er die 8.und 9. Stunde bei uns in der Klasse saß. Ich hatte nicht mehr daran gedacht, dass er kommen würde und jetzt hatte ich einen Riesen Streit mit Regina. Das konnte nicht gut enden. Sie stand auf und stand vor mir. Ich war einen Kopf größer als sie, doch sie war eindeutig kräftiger gebaut. Da stand ich also und Regina keift mich an:“ Wie, was ist dein Problem? Ich habe kein Problem, aber du jetzt.“ Während sie sprach, breitete sich ein beängstigendes Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Ich starte sie mit vor Angst geweiteten Augen an, während sie, immernoch grinsend, mit voller Wucht ihre Faust in mein Gesicht stieß. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, ich stolperte rückwärts und fiel auf den Boden. Inzwischen hatte Regina etwas aus ihrer Hosentasche gezogen und jetzt sah ich, dass es sich um ein Klappmesser handelte. „ Leute, Hilfe! Hallo, sie hat ein-“ weiter kam ich nicht, denn Regina stand vor mir und winkte mir mit dem Messer zu. Ich kroch auf Händen und Füßen rückwärts, ohne sie aus den Augen zu lassen. Sie hatte dieses besessene Grinsen im Gesicht und ihre Zunge lugte aus ihrem Mundwinkel. Ich kroch immer schneller, biss ich mit dem Rücken gegen eine Wand stieß. Mein Herz raste und ich keuchte vor Angst. Warum tat den niemand etwas? Sie kniete sich vor mir hin und hielt mir die glänzende Klinge vor die Augen. „ Siehst du, ganz neu, nur für dich.“ Sie war jetzt direkt vor meinem Gesicht und ich konnte ihr Atmen spüren. Sie hob die klinge und drückte sie auf meine Wange. Mit einer schnellen Bewegung zog sie das blanke Metal durch meine Haut und hinterließ eine klaffende Wunde. Ich keuchte vor Schmerz auf, was ihr nur noch mehr Spaß bereitete, und sie mir noch fünf weitere Schnitte, auf der gleichen Gesichtshälfte zufügte.