Er nahm das Foto zurück: "Haben sie ihn vielleicht in dem Monat gesehen oder mit ihm geschrieben, telefoniert? Im Dezember letzten Jahres?"
Ich dachte nach und schüttelte daraufhin leicht den Kopf: "Ich weiß nicht genau, das ist lange her, aber wahrscheinlich nicht. Da das in der Zeit war, wenn ich jetzt richtig verstanden habe, in der ich mich selber Zuhause eingespeert habe und keinen Kontakt zu anderen hatte, da es mir nicht sehr gut ging."
"Ihnen ging es nicht gut?", er zog eine Augenbraue hoch und ich nickte: "Vor Sieben Monaten habe ich meine Eltern verloren."
"Mein Beileid"
Ich nickte etwas, legte meine Hände um die Tasse, die schon leer war, und sagte nichts. Starrte auf die Tasse und musste an damals denken.
Er hatte mich öfters abgelenkt und auf andere Gedanken gebracht. Was wäre wohl passiert hätte ich ihn nicht kennen gelernt? Was wäre passiert wäre er in der Nacht nicht zu mir gekommen?
Ein schwaches lächeln schlich sich auf meine Lippen ohne das ich es bemerkte.
Er war immer meine Stütze. Hatte mir geholfen und mich aufgebaut.
"Ist alles in Ordnung Herr Triggered?", hörte ich eine Stimme sagen und kam wieder zu mir. Ich sah auf, blickte zum Detektiv und nickte: "Ja, ich musste nur an früher denken."
Auch damals. Ich hatte wirklich Angst ihn zu verlieren. Was wenn er mich alleine gelassen hätte?
"Und an was genau?"
Als ich aufwachte, sah ich mich erstmal verwirrt um. An meinen Händen klebte Blut. Ich riss die Augen auf, als die Erinnerungen an gestern Abend wieder kamen. Meine Atmung ging schneller. Blut.
Kurz schloss ich meine Augen und versuchte meine Atmung etwas zu regeln, woraufhin ich plötzlich die Augen aufschlug und mich nach ihm umsah. Er lag nicht mehr hier. Seine Sachen waren weg, jedoch waren Blutflecken zu sehen, welche mich nur mehr in Panik brachten.
Ich stand auf und suchte nach ihm.
"TIL....", ich brach mein ruf nach ihm ab, als ich ihn beim Schuhe anziehen an der Tür sah. Langsam ging ich auf ihn zu. "Tilo.....", murmelte ich.
Er drehte sich nichtmal zu mir um und sprach gegen die Tür: "Ich bin gestern Abend nicht zu dir gekommen. Du hast mich seit mehreren Wochen nirgends gesehen. Und hast auch keine Schusswunde zur Gesicht bekommen...." seine Stimme war leise.Es war keine Drohung, eher eine Bitte.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter und sagte: "Du solltest dich ausruhen Tilo."
"Du solltest vergessen was passiert ist."
"Du solltest aufhören so zu reden, da man so einen Moment aus Angst nicht vergessen kann."
"Du solltest aufhören dir um mich sorgen zu machen."
"Du solltest aufhören Sachen zu machen die mich dazu bringen mir sorgen um dich zu machen."
"Du solltest mich vergessen."
"Du solltest wissen, dass das nicht klappen wird. Auch wenn ich es selber will. Es würde nicht klappen. Es klappt einfach nicht!"
"Warum hast du kein Krankenwagen gerufen?"
"Warum bist du mit den Wunden zu mir gekommen?"
"Warum hast du die Polizei nicht benachrichtigt, obwohl du weißt, dass hier was nicht stimmt?"
"Warum hast du mich um Hilfe gebeten, obwohl du weißt das ich angst vor Blut habe?"
"Es war ein versuch wert....."
"Es war ein versuch wert, dass du mir alles erzählst."
"Es wird dich in Gefahr bringen Danni."
"Das hat es schon als ich dich kennen gelernt habe."
"Es wird deine Liebsten von dir nehmen."
"Ich hab niemanden mehr seitdem meine Eltern gestorben sind."
"Du könntest sterben."
"Ach weiß du. Jeder Mensch wird einmal sterben."
"Du könntest alles verlieren was du hast."
"Ich hab nur noch eine mentale Stütze und diese stößt mich von sich weg", spukte ich die Worte voller Schmerz aus und sah zu ihm, während er nur auf den Boden blickte.
Man sah deutlich wie er schluckte und nach etwas suchte was mich schweigen ließ: "Du hast auf jede Ausrede ein Argument parat?"
"Wäre deine nächste Ausrede das du mich liebst?", als sein Blick meinen traf, sah ich ihn tief in die Augen. Aus seinen konnte ich keine Emotionen lesen, doch ich wusste, dass meine Trauer, Besorgnis, Angst und Hoffnung widerspiegelten.
Ich hielt seinen Blick Stand, bis es Geschah. Bis er die Lücke zwischen uns schloss.Ich krallte mich sofort an ihn, erwiederte die Umarmung und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und ließ meinen Tränen freien lauf. Das Zittern was mich durchflutete machte mir nichts aus.
Es tat gut..... diese Umarmung tat gut. Es gab mir neue Hoffnung und lies mich die Pflichten vergessen. Sie zeigte mir, dass jemand bei mir war. Dass jemand mich stützte. Das ich nicht brauche hinzufallen da mich jemand festhielt. Jemand an dem ich mich auch festhalten konnte.
"An die Zeit mit meinen Eltern", antwortete ich.
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Freak?! - Choice
Roman d'amour"Du hast ein Erbe von deinen Eltern. Bist ein wohlerzogener Bengel und eigentlich stink reich, aber arbeitest in einem alten Cafe, wohnst in einer kleinen Wohnung und willst nun illegal aktiv werden. Warum?" Stille. "Sagen wir,", ich grinste ihn an:...