criminal || z.m & h.s

five.

"Also eigentlich kennen wir dich schon fast 15 Jahre" fing Harry an "Wir alle waren zusammen in einem Kinderheim, naja du wirst dich glaub ich nicht mehr dran erinnern können du warst noch relativ jung".

Ich versuchte mich daran zurück zu erinnern, doch mir fiel einfach nichts ein.

Nichts.

Ich weiß das ich bevor ich bei meiner Pflegefamilie in einen Kinderheim war aber ich kann mich an keinen erinnern.

"Du warst 2 oder 3 Jahre und du und Liam wart unzertrennlich, jedesmal wenn er mit uns spielen war und nicht in deiner Nähe war, hast du geweint, so lange bis Liam wieder bei dir war" Harry fing anzulächeln "Und als er da war, warst du wieder komplett ruhig und warst glücklich".

"Eine Familie kam und wollte dich unbedingt haben, doch die Erzieher meinten das wenn, sie dich nur mit Liam gehen lassen würden, denn sie wollten euch nicht trennen".

"Aber sie wollten nur ein Kind und wenn dann ein junges und nicht ein älteren Jungen wie Liam".

In meinen Augen bildeten sich Tränen.

"Liam hat das alles mitbekommen und obwohl er erst 9 Jahre alt war, wollte er unbedingt das du in eine Gute Familie kommst, das du eine schöne Kindheit hast und deswegen hat er alles dafür getan das ihr getrennt werdet."

Ich wusste nicht was ich sagen sollte bzw. denken sollte, allein das er seine Chance auf eine gute Familie für mich aufgegeben hat und ich mich gar nicht mehr an ihn erinnern konnte, brachte mir das Herz.

„ er hat versucht den Erziehern zu erklären das er nicht mit dir zusammen bleiben will, aber natürlich hat ihn keiner für ernst genommen, er war auch viel zu jung um klar zu denken."

„Und dann brauchte er einen Plan und dann kamen wir ins Spiel" Harry schaute lächelnd zu Zayn „Liam hat sich versteckt und wir beide haben dich geärgert, bis du geweint hast und immer weiter bis du richtig geschrien hast."

„Wir haben dich so lange geärgert bis wir hörten das jemand kam, in diesen Moment kam Liam aus seinem Versteck heraus und hielt seine Hände an deinen Hals und tat so als würde er dich würgen"

„Und dann ist was schlimm-„-„Auf die Frage warum er das getan hat, hat er nur geantwortet das er dich hasst" unterbrach zayn Harry und warf ihn ein bösen Blick zu.

Ich verstand gar nichts mehr, was wollte Harry mir sagen?

Was ist schlimmes passiert?

„ Die Erzieher gingen davon aus das mit Liam etwas nicht stimmte, deswegen musste er zu einem Psychologen, naja und diese ärztliche Behandlung kam in seiner Akte und aus diesem Grund wollte ihn erst recht keiner."

Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten, Liam hat seine Chance auf ein vernünftiges Leben aufgegeben um mir ein schönes Leben zu geben.

Jedesmal dachte ich das keiner mich liebt, das keiner für mich da wäre oder sich um mich kümmert.

Aber Liam, Liam tut es und ich kannte ihn nicht.

„Ich- ich kann mich an gar nichts erinnern" schluchzte ich.

„Du warst auch viel zu jung" sagte Zayn leise

„Und wo ist Liam jetzt? Ich will ihn sehen, ich will ihn kennenlernen" rief ich energisch.

Harry und auch Zayn schauten mich traurig an und keiner sagte etwas.

Stille.

„Ich will ihn sehen" sagte ich und mein Herz klopfte so schnell.

Harry schaue traurig auf dem Boden und dann wieder zu mir

„Wo ist mein Bruder?" fragte ich leise, sehr leise.

Ich hatte Angst, Angst das er vielleicht nicht mehr lebt, weil wieso sollte ich ihn denn sonst nicht sehen können, wieso gab mir denn sonst keiner eine Antwort?
„Es geht nicht" antwortet mir diesmal Zayn

Ich schaute ihn überrascht an „Wa-warum nicht?" fragte ich stotternd und ich hatte so eine verdammte Angst vor der Antwort.

„ Die Bastarde haben ihn" antwortete mir Zayn erneut und in seiner Stimme konnte man seinen Hass heraus hören.

„Welche Bastarde?" fragte ich „Die, die mich auch haben wollten?"

Harry nickte einfach nur.

Stille.

Wieder einmal diese unerträgliche stille.

In meinem Kopf warum so so viele Fragen und ich wollte sie alle stellen, doch ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.

„Warum? Warum haben sie ihn und wieso wollten sie mich? Und was habt ihr damit zutun?"

„Rose, das ist eine echt echt lange Geschichte und man kann das nicht alles jetzt erzählen" sagte Zayn und ich schaute Hilfesuchend zu Harry doch er stimmte Zayn nur zu.

„Verkrafte das erstmal und morgen reden wir weiter okay?" fragte mich Harry

Ich sagte nichts dazu, ich wollte genau jetzt alles wissen aber ich hatte auch totale Angst vor dem was noch kommen würde.

Ich mein schon das was ich gerade erzählt bekommen habe, war schon total viel für mich.

„Gibst du mir eine Zigarette?" fragte ich Zayn und ohne zu zögern hielt mir Zayn die Zigarettenschachtel hin.

Ich lächelte nur kurz nahm eine Zigarette und verschwand nach draußen.

Eigentlich rauchte ich kaum, nur manchmal um bisschen runterzukommen und nach dem allen hier brauchte ich unbedingt eine.

Ich nahm einen sehr starken Zug und inhalierte alles, es fühlte sich so gut an.

So befreiend.

Wenige Sekunden später stand Zayn neben mir und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an.

„Tut gut?" ich nickte einfach nur, es war so als hätte mir das alles hier meine Worte verschlagen.

„Rose?" ich schaute hoch zu Zayn in seinen großen wunderschönen Augen.

„ Bis jetzt weißt du noch fast nichts, also wenn du noch gehen willst kannst du es tun"

Ich schaute ihn verwirrt an.

„Wieso sollte ich gehen?"

„Es wird gefährlich, sehr gefährlich Harry und ich haben schon sehr viel gemacht und gesehen, wir sind abgehärtet aber selbst vor dem was auf uns zukommt haben wir Angst, weil wir nicht wissen wie es ausgeht."

Ich bekam Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.

Zuhören das diese Jungs die voll mit Tattoos sind, die gefährlich und so mysteriös aussehen, die Jungs die einen anderen Menschen mit einer Knarre bedroht hatten und dabei aussahen als wäre es nichts für sie, Angst haben, brachte mich zum Zittern.

Dann muss es wirklich ernst sein.

Es hört sich zwar echt komisch an, weil ich diese Person nicht kenne aber es handelt sich um meinem Bruder, der alles für mich machen würde.

Ich musste alles dafür tun, ihn zu sehen und mich dafür bedanken was er für mich getan hat.

„Es ist mein Bruder" sagte ich leise.

„Ich bleibe".

Ich wollte bleiben aber ich hatte auch so schreckliche Angst was auf uns zukommt.

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