78. Kapitel

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Sie gingen in den Trainingssaal des Anwesens, die Anderen in ihre Zimmer um ihren Aktivitäten nachzugehen. Ezra setzte Depa auf den Boden ab.

"So, Süße. Dann fangen wir mal an. Setze dich aufrecht hin oder was für dich am Bequemsten ist, achte aber darauf, dass dein Rücken gerade ist. Glaube mir ich habe einmal den Fehler gemacht und gebeugt meditiert. Dad musste mich hochheben, damit sich meine Wirbelsäule wieder eingerenkt hat."

Ezra begab sich in einem Schneidersitz und legte die Hände auf seine Knie. Depa setzte sich auf die Knie und legte ihre Hände darauf.

"So?"

Und wie geht das jetzt?

"Genau, Kleines. Schließe deine Augen." Er schloss die Augen. "Zum Anfang wird dir das helfen. Achte auf deine Atmung. Atme gleichmäßig, ein und aus. Ein und aus. Konzentriere dich ganz auf deine Atmung. Versuche es mal."

Depa seufzte und schloss die Augen. Sie atmete einmal aus und konzentrierte sich auf ihre Atmung. Sie war gleichmäßig.

"Und jetzt?"

Ezra schmunzelte.

"Nicht so ungeduldig, Liebes. Versuche alles auszublenden außer deine Atmung, konzentriere dich auf dich und die Macht. Versuche sie zu spüren, sie um dich zu fühlen. Sei eins mit ihr."

Sie verdrehte die Augen.

Das ist ja nichts anderes wie diese Visionen zu bekommen.

Sie schloss die Augen wieder und beruhigte sich langsam. Sie knüpfte sich praktisch an die Macht und fühlte sämtliche Präsenzen. Ezra lächelte.

"Gut. Was fühlst du um dich herum? Erzähle es mir."

So viel... Diese.. Diese ganzen Gefühle.. Mum und Dad... Die in den Dörfern... Alles was die Macht berührt hat..

Sie runzelte die Stirn.

Aber ich spüre an einem Fleck irgendwo starke Trauer..

Ezra hob eine Braue.

"Trauer? Was für eine Trauer? Kannst du mir mehr darüber sagen?"

Er öffnete die Augen und sah zu seinem Padawan. Sie runzelte die Stirn und dann senkte sich ihre Miene.

Verlust.. Angst.. Sehnsucht..

Sie öffnete die Augen.

Spürt man also auch..auch sehr schlechte Gefühle sofort?

"Ja. Du scheinst sehr empfindsam für Gefühle zu sein. Nun irgendwie überrascht mich das nicht. Das bin ich nämlich auch." Er seufzte. "Okay, nocheinmal Depa. Konzentriere dich und lass die Macht dich führen."

Was ist das? Ist das... Plötzlich überwältigte ihn eine Wut. Eine mörderische, blanke Wut, die er spürte. Gepaart mit Hass.

Depa, konzentriere dich auf die Präsenzen unserer Familie. Bitte.

Es sind aber so viele.. murmelte sie und erschauerte bei den Gefühlen.

Ich sehe so viel. Wo sind sie denn?

Leichte Panik spürte Ezra und Depa riss die Augen auf. Er griff sich an die Brust und keuchte.

"Depa..alles ist gut. Beruhige dich. Das...das war nur eine Person und die ist sicher verwahrt." Er rieb sich über die Stirn. "Es ist alles okay. Keine Sorge."

Moreena war ganz bestimmt nicht machtsensibel, aber sie hatte eine starke Präsenz vor lauter Hass und Wut in der Macht. Depa schluckte leicht und zog ihre Knie an.

IV. Past, Present, FutureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt