Träume und Heulattacken (wird überarbeitet)

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Mein Gehirn verwehrte mir immer noch den Dienst.

Das gerade erlebte drang nicht in mein Bewusstsein vor. Mein Atem ging flach. Ich begann zu zittern, brauchte dringend mehr Sauerstoff.

Oder eine Zigarette oder noch besser, Schnaps!

Jemand nahm mir das Mikro aus der Hand, ohne das ich den Blick vom Vorhang direkt vor mir lösen zu können. Auch wenn es schwierig war, denn es war dunkel. Mit dem Fallen des Vorhanges wurden auch die Scheinwerfer ausgeschaltet. Dennoch hatte ich den Moment noch genau vor mir. Mit all den Leuten und dem schweren Vorhang der fiel. Für immer hat sich das in meine Netzhaut gebrannt.

Ich wurde angerempelt und das holte mich wieder zurück in die Wirklichkeit. Mein Atem ging schneller. Der Drang zu verschwinden und allein zu sein war übermächtig. Ich brauche Raum um zu verarbeiten. Und eine Menge Schnaps. Oder Zigaretten. Scheiß drauf, ich brauche beides!

Hektisch sah ich mich um, auf der Suche nach einem Ausgang aus der dunklen Hölle, die soeben noch der Himmel war.

Ein Licht flackerte seitlich von mir. Schnurstracks und ohne weiter darüber nach zu denken steuerte ich darauf zu.

Gerade als meine Füße sich in Bewegung setzten, legte sich von hinten ein starker Arm um meine Mitte und stoppte mich.

Wärme breitet sich von meinem Rücken aus und suchte sich weiter ihren Weg über meinen Körper, bis ich vollends davon umgeben war. Es war zu viel. Viel zu viel. Mit aller Kraft versuchte ich mich los zu reißen. Doch der Arm ließ mich nicht. Stattdessen zog er mich mit dem Rücken gegen eine Wand.

Eine Wand aus heißen und harten Muskeln.

Warmer Atmen strich über mein Ohr. „Wo willst du denn so schnell hin Süße?"

Der Bass der Stimme, die dem Arm zu gehören schien, vibrierte an meinem Rücken. Selbst durch meine Lederjacke konnte ich es spüren.

Es hallte in meinem Innersten wieder und ließ mein Herz für einen Moment aussetzten, um danach nur noch wilder weiter zu schlagen. Aber ich konnte nicht Antworten.

Die Panikattacke die mich gerade ergriff, hatte mich fest in seiner Gewalt.

Ich brauchte dringend mehr Sauerstoff, doch es kam keiner in meiner Lunge an. Mein Herz raste zu schnell. In der Hoffnung, so wenigsten die aufkommende Übelkeit zu besiegen, ließ ich mich vornüber fallen. Die Hitze die vorher in meinem Rücken war irritierte mich zu sehr und lenkte mich zu sehr ab.

So kann ich nicht denken!

Ich konzentrierte mich darauf, ein und aus zuatmen. Ein und aus. Ein und aus. Dabei wurde es für einen Moment wieder kühler in meinem Rücken.

Weit weg vernahm ich Stimmen, die sich aufgeregt mit einander unterhielten. Ich verstand nichts Genaues aber es klang englisch. Hinter mir. Ich glaube der Arm zischte etwas Unverständliches, war mir aber nicht sicher.

Dann war die heiße Wand von vorhin wieder in meinem Rücken. Hatte sich über mich gebeugt und brachte sich auf die Höhe meines Ohres.

„Ganz ruhig Süße. Ich bring dich hier weg."

Dann war die Wärme für einen Moment weg. Nur um gleich darauf sich überall an mir auszubreiten und meine Beine baumelte in der Luft.

Der Duft des Fremden umgab mich. Es kitzelte etwas in meiner Erinnerung hoch. Jedoch bekam ich es nicht zu fassen.

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