Drachenmädchen - Hobbit FF

5. Kapitel

Thorin stand weiterhin in der Tür und machte keine Anstalten die Küche zu betreten. Amelia bedachte ihn keines blickes, doch war sie sich seines auf sich bewusst.
Ihre Gefühle jedoch spielten in diesem Moment Karussell.
Sie wusste nicht so recht wie sie mit diesen Gefühlen 
umgehen sollte. 
Einerseits wollte sie nichts mit den Zwergen zu tun haben, doch andererseits faszinierten sie Sie auch.
Sie wandte sich dem Fleisch und dem Gemüse zu das sie eben noch hatte schneiden wollen. Thorins anwesendheit hatte sie kurz abgelenkt. Sie warf einen kurzen Blick auf ihn und blieb sogleich wieder an seinen Augen hängen. Das Blau zog sie magisch an.
Was war nur mit mir los ? Diese Gefühle machten ihr Angst.
Amelia fing an langsam das Gemüse zu schneiden und warf es in den Topf.
Thorin betrachte sie dabei. Er schloss die Tür und lehnte sich daneben gegen die Wand. 
Jetzt richtete er erstmals wieder das Wort an sie.
"Deine Name ist also Amelia ?!" Sie gab ihm keine Antwort.
Wozu auch. Er wusste das sie so hieß. Er hatte es selber mitbekommen von Balin.
Als sie fertig war auch das Fleisch zu schneiden warf sie es in den Topf und rührte es um. Sie machte sich wieder einen Eintopf, den das konnte und mochte sie gerne.
"Wieso bist du hier ? " fragte Thorin nun eindringlicher.
Er musterte sie von oben bis unten.
"Ich lebe hier. Ich habe mein Leben lang hier gelebt," erwiderte sie. Ihre Stimme klang neutral. Sie wollte nicht 
das er merkte wie aufgewühlt sie war.
"Was hast du mit dem Drachen zu schaffen ? Du bist offensichtlich eine Zwergin." 
In Thorin's Stimme lag große abneigung. Er traute ihr und Smaug offensichtlich nicht. 
Amelia wurde wütend. Wie konnte er es wagen so von ihrem Vater zu reden ? Dem einzigen den sie noch hatte.
Sie drehte sich blitzschnell zu ihm um, das Messer, das sie eben noch zum schneiden benutzt hatte, auf ihn gerichtet.
Damit hatte Thorin nicht gerechnet, denn er sah sie sichtlich erschrocken an. 
"Du, Thorin Eichenschild hast doch keine Ahnung was du sagst. Ihr Zwerge habt mich damals zurückgelassen. Ihr habt mich alleine gelassen. Smaug war immer für mich da und hat sich um mich gekümmert.
Ohne ihn wäre ich nicht mehr am Leben. Wo wart ihr all die Jahre ? "  Wütend fauchte Amelia ihn an.
In dem Moment machte sie ihrer Wut Luft. Sie ließ all die Gefühle raus, die sich die Jahre über angesammelt hatten.
Als sie fertig war mit ihrer Ansage stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie knallte Das Messer auf die Ablage und stürmte auf ihn zu. Er hob abwehrend dir Hände und sah sie mitleidig an. "Es tut mir Leid," sagte er. Doch Amelia wollte und konnte ihn im Moment nicht ertragen. Sie öffnete die Tür und schob ihn nach draußen. Thorin ließ es zu. 
Auf dem Flur gingen gerade Balin und sein Bruder vorbei. Beide sahen sie erschrocken an, als sie Thorin vor die Tür setzte. Sie knallte die Tür zu und rief : "Verschwinde! "
Amelia ließ sich an der Tür runter gleiten und verbarg ihr Gesicht in den Händen. All das was sich die Jahre über bei ihr angestaut hatte, stürzte nun auf sie ein. 
Doch die Tränen wollten nicht fließen. Thorin und Balin hatten sich derweil in ein Zimmer zurückgezogen und redeten leise miteinander. Was sie Thorin erzählt hatte tat ihm Leid. Er hatte ihr zu unrecht etwas unterstellt. Konnte er doch nicht ahnen, was sie durchgemacht hatte.
Amelia rappelte sich langsam auf und nahm dem Topf vom Feuer. Sie stellte ihn auf ihre Arbeitsfläche und sah gedankenverloren zur Tür. Sie war traurig und zugleich aufgewühlt. Sie nahm sich eine Holzschale und füllte sich etwas von dem Eintopf auf. Dann lies sie sich am Tisch nieder. 
Sie rührte darin herum und dachte nach. Wie sollte sie hier weiter leben können. Sie wusste es nicht. Amelia beschloss noch heute mit ihrem Vater zu reden und ihn um Rat zu fragen. 
Er Verstand sie und konnte ihr sicherlich helfen. 
Als es erneut klopfte sah Amelia auf. Balin, der bereits mit Thorin gesprochen hatte Stand in der Tür. 
Er wusste was geschehen war. 
"Darf ich reinkommen ?" Fragte er sie gerade zu liebevoll.
Sie schaute ihn an. Sie sah keinerlei Abneigung oder sonstiges in seinem Blick. Nur wärme und Liebe. Ja Liebe.
"Komm herein, Balin." Er betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Dann setzte er sich ihr gegenüber an den Tisch. "Möchtet ihr etwas essen ? " Fragte Amelia höflich.
"Sehr gerne. Aber du kannst mich gerne mit Du ansprechen mein Kind." Sie stand auf und nahm eine weitere Schüssel aus dem Regal.
Dann füllte sie ihm etwas ein. Währenddessen fragte 
sie ihn : " Du weist sicherlich was geschehen ist. Bist du deshalb hier ?" Balin lächelte sie freundlich an, als sie wieder zum Tisch ging und ihm die schale hinstellte.
Sie gab ihm einen Löffel und setzte sich selber wieder hin.
"Nicht nur deshalb. Wenn du nicht darüber reden willst verstehe ich das. Lass dir die Zeit die du brauchst. 
Ich möchte dich einfach besser kennenlernen." 
Sie sah ihn an und fing an zu essen. "Das schmeckt sehr gut.
Du bist sicherlich eine ausgezeichnete Köchin." Sagte Balin zu ihr nachdem er einen Löffel probiert hatte. 
"Danke ," erwiderte Amelia. Mit so einem Lob hatte sie nicht gerechnet. In Amelia breitete sich eine Wärme aus. Sie wusste nicht Was dies zu bedeuten hatte. Hatte sie den alten Zwerg etwa so schnell in ihr Herz geschlossen ? 
Doch wie würde es mit den anderen aussehen ? Und vor allem mit Thorin ?