Netz

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Die kleine Spinne spielt wieder, sie spielt wieder mit ihrem Netz wie mit den Saiten einer Gitarre. Sie lässt meine Traurigkeit schwingen und löst meine Tränen von ihrem Netz. Sie fallen, ganz weit hinab in die Dunkelheit. Sie fallen in all der dunklen Zeit zurück bis sie auf die helle Erde auftreffen. Dort sammeln sie sich, die Tränen. Sind das Wasser für neues Wachstum. Wachstum der Helligkeit, Wachstum der Dunkelheit. Sie nähren das Neue und das Alte. Sickern in den Boden und lassen Ideen keimen, Wünsche wuchern und Träume wachsen.
Steigen als Wasserdampf empor bis sie sich still und leise wieder an das Netz der Spinne heften. So lang, bis sie wieder zu spielen beginnt, die kleine Spinne. In ihrem Netz ganz da oben, am Mittelpunkt der Dunkelheit.

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