Ich schloss die Tür schnell hinter mir und rannte die Treppen hoch. Mein Herzschlag verschnellerte sich um ein Vielfaches und Alles wurde durchblutet.
Meine Beine sprangen zwei Treppenstufen auf einmal hoch.
1.Stockwerk,
2.Stockwerk,
3.Stockwerk
und das 4. Stockwerk.
Nun stand ich vor dieser hölzernen und doch kahlen Tür. Ich wühlte in meiner abgenutzten Tasche nach dem Schlüssel und versuchte ihn in das Schlüsselloch zu tun, doch meine Finger zitterten viel zu viel. Ich schaute die Treppen nach unten und sah mich genauer um.
Er war mir nicht rein gefolgt oder?
Ich drehte mich wieder zum Schloss und bekam die Tür nicht auf. Noch in mitten meinen Versuchen, öffnete sich die Tür und meine Mutter stand da.
Ich sah ihr erschrockenes und beängstigendes Gesicht. Ich lief in die Wohnung rein und schloss die Tür sofort.
Ich kam auf meine Mutter zu und umarmte sie. Meinen Kopf hatte ich an ihre Schulter gelegt und meine Arme um ihre Hüfte. Sie erwiderte die Umarmung. Ich roch diesen wundervollen Duft einer Mutter ein und wollte sie nicht loslassen.
Nichts sollte uns trennen. Doch schon fragte sie mit ihrer besorgten und doch liebevollen Stimme, was passiert seie.
,,Da war ein Mann mit einer Waffe, die auf mich gezielt war,"murmelte ich. Meine Hände zitterten weiterhin.
Mutter nahm meinen Kopf in die Hände und sah mir in die Augen. Sie küsste mich auf meine Stirn und sagte sanft:,,Gott wird dich beschützen."
Sie strich mir über die Seide meines Kopftuches und versuchte mich zu beruhigen.
Sie lenkte uns zum Sofa und wir setzten uns zusammen hin. Die Couch quietschte, da sie nun 14 Jahre alt war. Mutter legte ihre Hand auf meinen Kopf und nahm den Quran in die rechte Hand. Wie so oft seit 4 Jahren, las sie mir viele Versen des Quran's vor und lehrte mir Dinge über meine Religion.
Jeden Tag beteten wir in der Hoffnung, dass es nicht unser letztes Gebet ist. Der Krieg hatte in diesem Land, in Syrien, März 2011 angefangen. Er sollte endlich ein Ende haben, doch es war Keines in Sicht.
Meine Mutter stand auf und ging in die Küche, wohin ich ihr folgte. Sie trug ein blaues langes Oberteil bis zum Knie, dass zerknittert war. Strom hatten wir nicht. Zumindest sehr selten. Darunter trug sie eine breite schwarze Hose, in der viele kleine Löcher waren. Wir konnten uns seit langem keine neue Kleidung leisten.
Sie öffnete die Gasleitung zum Behälter und stellte Wasser auf den Herd. Ich lief in mein Zimmer. Ich konnte es eigentlich nicht als mein Zimmer bezeichnen, denn ich musste es mir teilen mit meinem kleinen Bruder, Adam.
Er ist 16 Jahre alt und ist der netteste Junge, den ich bis jetzt kennengelernt habe. Jedoch muss ich sagen, dass ich noch nicht viel Kontakt mit Männern hatte.
Die Schulen in Syrien sind getrennt. So konnte ich mein Kopftuch immer ausziehen, sobald ich im Gebäude bin. Der Unterricht mit Mädchen war jeden Tag so schön, denn alle kannten die Probleme Anderer und wollten ihnen in jeder Hinsicht helfen.
Ich vermisste die Schule. Seit 6 Monaten hatte ich das Gebäude nicht betreten, denn es wurde von einem Panzer zerstört. Und eine andere Schule gibt es hier in der Nähe nicht. Außerdem ist es viel zu gefährlich raus zugehen.
Meine Mutter vermied es so sehr wie möglich raus gehen zu müssen, doch wir brauchten Essen. Alleine für ein Brötchen musste man 5 Euro zahlen, da die Menge der Lebensmittel sank. (Ich weiß, dass es in Syrien nicht mit Euro gezahlt wird, aber irgendwie musste ich euch zeigen wie viel so etwas in Realität kostet)
Ich öffnete meine Tür und steuerte auf den großen Spiegel zu. Ich stellte mich vor den Spiegel, der mein Gesicht verzerrte aussehen ließ.
Ich entfernte die eine Nadel, die mein Kopftuch mit meinem unteren Stoffstück verband. Das Tuch fiel zur Seite und ich legte den Stoff beiseite. Meine braunen Haare in einem Dutt öffnete ich und die Locken fielen mir über die Schulter bis zu meiner Brust.
Ich kämmte sie und versuchte sie in eine Ordnung zu bekommen. Ich hatte seit 3 Tagen nicht geduscht. Leider ist das seit 4 Jahren so. Wir bekamen viel zu wenig Wasser, um uns zu versorgen und zu duschen. Wir versuchten mit dem Allem auszukommen.
Mein Vater arbeitet in seinem eigenen Laden, wo er elektronische Geräte billig verkauft. Er wagt sich jeden Tag in Gefahr, um irgendwie Geld zu besorgen, damit es uns, seiner Familie, gut geht.
Ich zog mir meinen Schlafanzug an und lief in die Küche. Ich fand meine Mutter, meinen Vater und meinen Bruder hervor, die zusammen ein wenig essen vorbereiteten.
Adam schnitt die eine übrig geblieben Tomate in Stückchen, um den Salat aus Tomaten und Gurken vorzubereiten.
Vater half ihm dabei. Und Mutter kochte die Suppe aus Bohnen fertig. Ich legte auf den Boden des kleinen Wohnzimmers eine feste Matte. Darauf kam der Topf, zwei Teller und ein Glas. Um so weniger wir spülen mussten, desto mehr Wasser hatten wir zum trinken und duschen.
Wir setzten uns in einem Schneidersitz auf den Boden und wir alle fingen an die Suppe zu essen. Der Magen füllte sich langsam mit Etwas, doch schnell war der Topf leer und unsere Bäuche noch nicht gefüllt. Daran hatten wir uns gewöhnt.
Nach dem Essen und abräumen, spülte ich die paar Sachen. Es wurde 20 Uhr und wir bereiteten uns langsam für das ins Bett gehen vor. Früher hatten wir jetzt noch ein bisschen Fernsehen gesehen, doch es gab kein Strom mehr um die Uhrzeit. Wir benutzten die Lichter des Handys, um uns im Dunkeln abzutasten.
Ich legte mich ins Bett und knipste das Licht aus. ,,Gute Nacht,"rief ich Adam zu. Er kam zu mir ins Bett und wir umarmten uns. Er war mein kleiner Bruder, doch er behandelte mich meist wie seine kleine Schwester und das gefiel mir, weil ich Geborgenheit fühlte.
Ich ließ mich nach hinten auf die harte Matratze fallen und schloss meine Augen. Meine Arme kuschelte ich um meine dünne Decke. Doch mir war warm, sodass ich die Decke nebenhin hinlegte.
Ich war schon fast eingeschlafen, als ich einen Schuss hörte und einen Schrei. Ich zog die Decke wieder über mich und fing an zu zittern. Ich drückte meine Augen fester zu und betete, dass Gott mich und meine Familie beschützen würde. Ich hörte weitere Schüsse, doch langsam gewöhnte ich mich an diesen Gedanken und schlief müde ein. Meine Hoffnung, dass der Krieg schnell zu Ende gehen würde, gab ich nicht auf, auch wenn es unmöglich war ...
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Meine zweite story :)
Ich habe dieses Thema ausgewählt, weil meine Großeltern selbst in Syrien leben und das ein Thema ist, dass sehr aktuell ist ♡ am meisten für mich :*
Und um euch das Thema etwas näher zu bringen, hab ich gedacht, dass ich es anhand einer Zayn Fanfiction mache :) hoffe das gefällt euch und ihr könnt mir ein paar Kommentare hinterlassen ♡ Es wird spannender versprochen ;)
Jasmin / Zayns_Einhorn <3

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Escape with me (Zayn Malik FF)
FanfictionEin Land voller Krieg. Der Diktator kämpft gegen sein eigenes Volk. Viele flüchten. Doch für Amira gibt es kein Entkommen mehr. Sie ist alleine. Ihre Familie wurde vor ihr gewaltsam getötet. Nur noch sie und die Welt. Syrien war ihr Heimatland und...