Kapitel 33 - Licht im Dunkeln

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Hallo zusammen,

diesmal habe ich keine Probleme gehabt an der Story weiter zu schreiben und ich hoffe ihr habt beim Lesen genausoviel Spaß wie ich beim Schreiben - und vielleicht ist es auch ein klein wenig spannend. ;)

Viele Grüße an meine fleißigen Mitleser,

Gray

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Während Robert nach rechts gegangen war, gingen Alex und Michael den linken Gang entlang. Dieser war ebenfalls gerade so breit, dass die beiden nebeneinander gehen konnten. Michael ging einen halben Schritt vor seiner Kollegin, bereit sich allem entgegen zu stellen, was in der Dunkelheit auf ihn wartete. Alex war nur recht, dass ihr Kollege vor ging, so musste sie sich nicht so sehr konzentrieren und konnte ihren Gedanken freien Lauf lassen. Sie machte sich immer noch Gedanken, wie es Gerrit ging und wann er wohl aufwachen würde, dass sie ihn sehen konnte. Es durfte nicht passieren, dass ihr Freund und Kollege starb, das konnte nicht passieren. Sie würde alles daran setzen, dass er wieder aufwachte. Vielleicht half es, wenn sie den Fall beendete, wenn sie ihm erzählen konnte, dass Messimo festgenommen wurde. Das musste seine Lebensgeister einfach wiederbeleben. Alex war so in ihre hoffnungsvollen Gedanken vertieft, dass sie gar nicht merkte wie Michael abrupt stehen blieb und so lief sie gegen ihn. Alex ließ bei dem Zusammenprall beinahe ihre Taschenlampe fallen, doch konnte sie gerade so festhalten bevor sie ihr aus den Fingern rutschte. Irritiert sah sie ihren Kollegen an, dessen Gesicht im Halbdunkeln der Taschenlampen unheimlich grimmig wirkte. Michael flüsterte: „Psst, hörst du das nicht?" Alex war überrascht, denn sie hatte tatsächlich nichts gehört. Angestrengt lauschte sie in die Dunkelheit, bis sie bemerkte, was Michael schon lange vor ihr wahrgenommen hatte: In der Ferne hörte sie leises knarzen und ein Geräusch wie Metall auf Holz. Irgendjemand musste vor Ihnen sein und etwas bearbeiten. Michael nickte mit dem Kopf und Alex verstand ihn sofort. Sie trat an seine Seite und leuchtete mit der Lampe vor ihnen auf den Boden. Sie versuchte den Lichtkegel so nah wie möglich zu halten, dass ja keine Lichtreflexion von vorne gesehen werden konnte. So schlichen sie den Gang hinunter an dessen Ende eine metallene Tür offen stand. Beide machten ihre Taschenlampen aus und bewegten sich vorsichtig in den Raum hinein. Ihre Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und als sie an der rechten Seite des Raums entlang liefen, konnten sie bereits sehen, dass lauter Paletten die Wände säumten. Der Raum war länger als breit und führte in einen noch größeren Raum, der jedoch mit einem Baustrahler beleuchtet war. Hier stand die Feuerschutztüre ebenfalls offen, was den beiden Kommissaren nur recht sein konnte. Vorsichtig drückten sie sich an die Wand und spähten um die Ecke. Im schwachen Lichtkegel kniete ein breitschultriger Mann auf dem Boden und hebelte gerade eine Palette auf. Mit angehaltenem Atem verfolgten die beiden Kommissare, wie der Mann die oberen Holzbretter abhob und aus dem Hohlraum kleine Plastiksäckchen holte und neben sich stapelte. Auf Michaels Gesicht breitete sich ein triumphierendes Grinsen aus. Das musste einer von Messimos Handlangern sein, der gerade eine Drogenlieferung untersuchte. Er tauschte einen Blick mit Alex, die ihm mit blitzenden Augen zu verstehen gab, dass sie ihn verstand. Zugriff auf Michaels Zeichen.

Doch so weit kamen die beiden gar nicht, denn in diesem Moment blieb der Ganove vor ihnen beim Herausholen mit einem Drogenpäckchen an einem Holzstück hängen und verschüttete den Inhalt auf seinen Klamotten und dem Hallenboden. Sofort sprang der Mann auf und stieß einen lauten Fluch aus. Fieberhaft versuchte er, den wertvollen Stoff aufzufangen und in die Tüte zurück zu bringen. Als das nicht wirklich funktionierte, warf er alles frustriert auf den Boden und stand auf um sich eine Zigarette anzuzünden. Michael beobachtete die Szene noch einen Moment und wartete, bis der breitschultrige Mann sich wieder auf den Boden gesetzt hatte, diesmal abseits der Palette. Zu ihrem Glück drehte er ihnen den Rücken zu und so gab er Alex das Zeichen. Gemeinsam liefen sie ein paar Meter vor bis sie noch zwei Palettenlängen Abstand zu dem Mann vor ihnen hatten. Michael entsicherte seine Waffe und hörte wie Alex dasselbe tat. Natürlich hörte der Ganove das Geräusch ebenfalls und setzte zum Umdrehen an. Doch dann riefen die Kommissare laut: „Hände hoch, Polizei. Rühren Sie sich nicht, sonst sind wir gezwungen zu schießen!" Also blieb dem Muskelprotz nichts weiter übrig als die Hände zu heben und wie eingefroren sitzen zu bleiben. Während Alex weiterhin die Pistole auf den Mann richtete, zog Michael seine Handschellen heraus und legte sie dem Mann an. Dessen Augen schienen Funken zu sprühen als er die Kommissare ansah. „Ihr werdet damit nicht einfach so davon kommen. Der Boss wird dafür sorgen, dass ihr bereut jemals geboren worden zu sein!" Michael winkte verächtlich ab. „Der Einzige, der sich irgendwelche Gedanken machen muss, bist du. Ich würde sagen alleine für die Menge an Drogen könnten wir dir die Hölle heiß machen." Zu Alex gewandt sagte er: „Los, lass uns den Kerl raus bringen und Robert informieren." Alex nickte und gemeinsam traten die Kommissare den Rückweg an, den zeternden Ganoven in ihrer Mitte haltend.

Bis ans Ende der Welt [K11 - Kommissare im Einsatz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt