"Gibt's schon Neuigkeiten?", hörte ich eine mir altbekannte Stimme fragen.
"Negativ. Er zeigt keinerlei Reaktionen."
"Holt Hoseok her. Es wird Zeit, wir brauchen endlich Beweise!"
"A-aber Chef..-", kam es unsicher von einem der vielen Leute, die scheinbar um mich herum standen.
"Los!"
"Okay..", die verängstigte Stimme würde ich überall wieder heraushören, immerhin gehörte sie der Person, die öfters mal verschieden gemischte Medikamente an mir austestete.
"Hoseok wird uns mehr dazu sagen können!"Schon wieder..
Hoseok also, hm?Ich atmete schwer aus. Diese Metall-Fesseln an meinen Armen und Beinen wurden allmählich lästig und schmerzten mit der Zeit auch ziemlich, dazu hinterließen sie vermutlich einen starken Abdruck auf meiner Haut.
Sollte ich einen Weg finden, hier raus zu kommen?
Nein.. das würde auch nichts ändern. Sie würden mich wieder einfangen, mich der selben Prozedur unterziehen und schließlich weiter an mir herum hantieren."Yoongi?", diese Stimme.. sie kam mir so bekannt vor und doch fiel es mir schwer, sie zunächst zuzuordnen.
"W-was haben sie mit dir angestellt!?", und schon rannte der Besagte auf mich zu und legte seine Arme um mich. Er presste mich ziemlich stark an sich heran und ich spürte ein leichtes Zittern an seinem Körper. Ich bewegte mich nicht. Meine Augen waren zugebunden, weshalb ich ihn auch nicht sehen konnte. Ich konnte ihn schließlich anhand seines Geruches erkennen, anhand seiner Stimme und Art zu reden und auch dieser Sorge in seiner Stimme.
"Sie vertrauen mir.. Du kommst heute noch hier raus. Renn so schnell es dir möglich ist, sobald du etwas komisches bemerkst" flüsterte er mir leise zu und schon war er weg.Ich seufzte einmal aus, was sollte das schon bringen, außer frischen Ärger? Das hier war mein Schicksal, meine Bestimmung, ich war ein Experiment, nichts weiter. So behandelten sie mich, das war ich und auch, wenn mir nie jemand etwas erklärte, so war mir bewusst, dass ich mich von den anderen unterschied.
Stunden für Stunden vergingen, in denen ich nichts tun konnte, außer mit meinen eigenen Gedanken zu spielen. Man sollte meinen, in einer Zeit, in der man vollkommen abgeschottet von allem ist und krankhaften Experimenten unterzogen wird, sollte man irgendwann verrückt werden. Ich war nicht verrückt, ich bin es nicht.
Immer noch wartete ich auf Hoseok's Zeichen, welches er mir eine lange Zeit zuvor versprochen hatte.
Ich wollte hier gar nicht weg, denn wenn ich draußen wäre, würde es nicht gut für mich enden. Ich hatte es schon einmal getan...Flashback:
"Yoongi, was hast du-!?", schrie Jungkook und rannte schnell auf mich zu. "-Geh weg!!", brüllte ich ihn an.Ich kann mich nicht mehr kontrollieren..
Ich spürte wie meine Augen pochten und eine warme Flüssigkeit aus meinen Augen quillte - Blut. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und es passierte. Er lag tot vor mir auf dem Boden.
Nein... Nicht er..! Ich fiel auf meine Knie vor ihm. "Jungkook..", ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ich schrie mittlerweile seinen Namen und umarmte ihn fest. "Ich will sterben! Tötet mich! Jungkook, wach auf!! Ich-", mehr konnte ich nicht sagen, da ich den Rest meines Körpers nicht mehr spürte. Ich hörte nur noch einen schrillen Ton und alles um mich herum wurde weiß.Bin ich tot?
Flashback Ende
Jungkook.. Es waren fünf Jahre bis jetzt vergangen. Fünf qualvolle Jahre, in denen ich hier wieder eingesperrt war und die Experimente ihren Lauf nahmen. Damals wurde ich, als ich dachte, dass ich sterbe, hier her gebracht.
Sie hatten mich völlig isoliert, den Kontakt zu jedem geraubt, sodass ich niemanden hätte, außer meine eigenen Gedanken. Mein damals bester Freund, Hoseok, war seit ein paar Tagen gekommen und hatte mich besucht. Wie er das ganze angestellt hat, war mir aber dennoch ein Rätsel. Seit fünf verdammten Jahren hörte ich nur noch die selben Stimmen und konnte diese mit der Zeit sogar zuordnen. Auch, wenn ich ihre echten Namen nicht kannte, so wusste ich dennoch, wer für was hier zuständig war, wer der Boss war, wer die Medikamente zusammen mischte und wer mich folterte. Alles geschah, ohne dass ich je einen Blick auf meine Umgebung hätte werfen können, aber selbst wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, so würde ich es nicht wollen. Es wäre zu riskant, Leben könnten auf dem Spiel stehen. Ich war gefählich, es war das Beste hier zu sein, denn hier waren sie sicher vor mir.In meiner "Zelle" oder wo auch immer ich mich befand, durfte niemand herein, außer die Mitarbeiter selbst. Hoseok durfte heute zum ersten Mal rein, ein Wunder, da sie sonst auch immer so streng waren.
Wahrscheinlich weil die Leute hier das Warten satt haben. Sie wollen herausfinden, was ich bin.Was bin ich... ?
Zu gern wüsste ich etwas mehr über meine Existenz bescheid, was ich war und warum sie mich wie ein Monster behandelten. Ich hatte keinen Schimmer von mir selbst, ich wusste rein gar nichts, außer meinen Namen.
Aber eins stand fest - ich war nicht normal.Ich bemerkte, dass es auf einmal ziemlich laut wurde, als wären Sirenen in Takt getreten, meine Fesseln wurden blitzartig gelöst, weshalb ich mit voller Wucht auf den Boden prallte. Ich nahm meine Augenbinde nicht ab, das würde ich vermutlich niemals, und orientierte mich an dem lauten Piepen, welches überall hörbar war. Ein ohrenbetäubendes Geräusch, nervig zugleich und nicht einmal das Zuhalten meiner Ohren half dagegen, es drang einfach hindurch.
Ich rannte in irgendeine Richtung, ohne jegliche Orientierung oder Ahnung, was ich denn tun sollte, bis ich irgendwann unsanft gegen eine Person rannte und zu Boden flog. "Min Yoongi?", fragte mich eine männliche Stimme, welche jedoch nicht so tief klang, wie die Stimmen, die ich sonst immer zu hören bekam. Seine Stimmfarbe war mir fremd, nie zuvor hatte ich ihn gehört und deshalb wusste ich ihn auch nicht zuzuordnen. Ich nickte langsam und etwas unsicher, während ich mich schnell wieder aufrappelte, anschließend schnappte die Person sich meine Hand und rannte ohne Signal los.Mittlerweile hörte man dieses Piepen nicht mehr, scheinbar entfernten wir uns immer mehr von dem Ort des Geschehens und ich spürte kühlen Wind, wie er meiner Haut entlang streifte.
"Wer bist du?", fragte ich kalt, ohne jegliche Emotionen in der Stimme, während ich meinen Kopf gesenkt hatte "Willst du es nicht selber sehen?", erwiderte die mir noch immer fremde Person, welche mich wahrscheinlich auf meine Augenbinde angesprochen hatte. Ich sagte nichts dazu und es verblieb eine kleine Weile stumm zwischen uns beiden, bis ich eine kalte Hand an meinem Gesicht spürte, wie sie langsam versuchte, mir die Augenbinde abzunehmen. Schnell packte ich das Handgelenk der Person und entfernte es von meinem Gesicht, "Fass sie nicht an!", gab ich bissig wieder.
Die Person riss sich gewaltsam aus meinem Griff und gab ein zischendes Geräusch von sich. "Wie kann Hoseok nur so eine Person wie dich mögen und auch noch retten?", kommentierte er genervt und schnaubte einmal. "Du gehörst zu ihm?", frage ich neugierig nach und runzelte etwas mit der Stirn. "Er hat mich gebeten, dich da raus zu holen", sagte er genervt und man konnte seine Abneigung mir gegenüber schon an der Art, wie er redete, heraushören.
"Oh, tut mir leid... Danke. Wo ist er?", fragte ich nach und schnüffelte ein paar Mal mit meiner Nase herum. Endlich war ich draußen, endlich war ich aus diesem stickigen Käfig befreit und konnte etwas anderes riechen, als diesen stinkenden Geruch von dort drinnen.
"Wer weiß? Jedenfalls.. Ich werde ab heute auf dich aufpassen, leider.
Mein Name lautet Jimin. Park Jimin, um genauer zu sein", seufzte er vor sich hin und schien nicht einmal zu verbergen, dass er jetzt schon keine Lust mehr auf diesen Job hatte.
Was meine Aufmerksamkeit im Moment aber mehr auf sich zog, war tatsächlich sein Name.Park Jimin also, huh?
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[Überarbeitet]
Einige werden sich vielleicht fragen, warum ich die Story nun noch einmal hochlade, aber der Grund ist eigentlich relativ simpel-
Mir hat mein damaliger, undetaillierter Schreibstil und die Umsetzung allgemein nicht mehr gefallen, weshalb ich eine komplette Überarbeitung vornehmen werde ^^
An dem Inhalt der Story wird sich nichts ändern, jedoch werden die Kapitel um einiges länger sein und die Dinge werden ausführlicher beschrieben sein, damit das alles auch endlich mal angenehm zu lesen sein wird, uff x3
Anyways, I hope you don't mind <3
Danke für die Unterstützung und dass ihr dieser Fanfiktion eine Chance gebt ❤
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Deadly Sin メ Yoonmin
FanfictionSeit fünf Jahren war ich hier nun schon wieder gefangen. Fünf qualvolle Jahre, in welchen sie krankhafte Experimente mit mir durchführten um zu testen, was ich denn überhaupt war. Ich selbst konnte es nicht sagen, ich hatte keinerlei Erinnerungen an...