Yoongi
"Warum sagst du denn nichts?", wollte ich dann von Jungkook wissen doch dieser schaute mich nur aggresiv an. Die Wut, sie sich in seinen funkelnden Augen widerspiegelt, setzte mich einer Welle von negativen Emotionen aus und ich drohte beinahe, von ihr davon getragen zu werden. Es war der alleinige Gedanke an Jimin, der mich stützte und dafür sorgte, dass ich meine Deckung nicht fallen ließ. Aber was um Gottes Namen war nur los mit ihm? Was machte er an einem Ort wie diesem? Und die größte Frage war doch, warum zum Teufel lebt er noch?
Jungkooks Beine spannten sich für einen Moment an und er sprang hoch, sehr hoch in die Luft und flog schon fast angreifend auf mich zu. Im letzten Moment konnte ich zur Seite springen und somit seiner Attacke ausweichen, aber ich konnte es einfach nicht verstehen. "Du spinnst doch!", brüllte ich an ihn gewandt und atmete einmal tief durch. Dann fing er an zu lachen, aber es war aber nicht wie sein früheres, so glückliches Lachen, denn dieses Lachen war abgrundtief böse. Ich biss mir unsicher auf die Unterlippe und ehe ich mich versehen konnte, griff er mich schon wieder an. Dieses Mal traf er mich an der Seite und langsam aber sicher drängte er mich an die Wand hinter mir.
"Wehr dich doch", war das Erste, was ich von ihm gehört hatte. Die ersten Worte, die hier seine Lippen verließen und nur dem Zweck dienten, mich zum Kamof herauszufordern und damit seinem Hass mir gegenüber Ausdruck zu verleihen. Ich schaute zu ihm auf, doch erkannte nur ein boshaftes Grinsen auf seinen Lippen.
Dieser Kerl sah vielleicht aus wie Jungkook, aber niemals war er auch Jungkook. Der Jungkook, den ich kennengelernt hatte war ausgeglichen, ehrlich und absolut vertrauenswürdig. Der Typ, das war der wahre Jungkook und nicht der Kerl, der mich gerade wutentbrannt anstarrte, mit einer Mordlust in seinen Augen, wie ich sie nur von mir kannte, wenn ich die Kontrolle verlor.
Er holte erneut mit seiner Faust aus, doch bevor er komplett treffen konnte, wickelte sich eine Art Kabel um seinen Arm und hielt ihn zurück. Als ich das Seil bis zu seinem Ursprung verfolgte, konnte ich Taehyungs Gestalt erkennen. Er atmete unregelmäßig, offenbar hatte er eine ganz schöne Strecke innerhalb kürzester Zeit hinter sich gebracht, um nun ebenso hier anzukommen. Und auch neue Wunden zierten seinen Körper, aber diese schienen ihm kaum etwas auszumachen.
Ich nutzte den Moment und rannte zu ihm, somit auch in die damit verbundene Sicherheit für den nächsten Moment. "Gut, dass du da bist", meinte ich dann zu ihm und blickte ihn eindringlich an. "Der andere Weg hat nirgendwo hingeführt, deshalb bin ich schnellst möglich hergekommen. Wer ist das?", erklärte er mir und wollte gleichzeitig wissen, mit wem ich es hier zutun hatte.
"Das ist Jungkook, mein Freund von damals...", sagte ich ihm, meine Stimme klang nach wie vor betrübt, wann auch immer ich an meine Vergangenheit dachte. "Ich dachte, er wäre tot?", fragte Taehyung mich verwundert, doch eine Antwort darauf konnte ich ihm leider nicht geben, denn ich war genauso irritiert wie er. "Ja, das dachte ich auch", gab ich fast schon schnippisch zurück und blickte wieder zu besagter Person.
"Warum hast du nichts unternommen, als er dich angreifen wollte?", fragte er mich mit hochgezogener Augenbraue und schien offenbar schon den zutreffenden Verdacht zu haben. "Ich kann ihn nicht verletzten, ich will ihn nicht verletzen", antwortete ich und fasste mir an meine Brust, genauer gesagt an die Stelle, an der mein Herz seinen Platz fand.
"Wenn das so ist, dann übernehme ich das hier", bestimmte er und klang so, als würde er keine Widerrede dulden."Was?! Das kannst du nicht tun! Das ist meine Angelegenheit", ich war schockiert über seine riskante Idee und dass er diese alleine umsetzen wollte.
"Es ist die einzige Möglichkeit, ich komme schon klar. Jetzt geh schon, Yoongi", befahl er mir dann.
"Aber..." - "Beeil dich!" Also hatte ich wohl keine andere Wahl.Jungkook versperrte mir den Weg als ich gerade den Raum verlassen wollte, doch Taehyung schaffte es ihn abzulenken, sodass ich genug Zeit hatte mich aus dem Staub zu machen. Er nickte mir noch ein letztes Mal zu und ich betete innerlich, dass Taehyung hier nicht draufgehen würde
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[Überarbeitet]
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Deadly Sin メ Yoonmin
FanfictionSeit fünf Jahren war ich hier nun schon wieder gefangen. Fünf qualvolle Jahre, in welchen sie krankhafte Experimente mit mir durchführten um zu testen, was ich denn überhaupt war. Ich selbst konnte es nicht sagen, ich hatte keinerlei Erinnerungen an...