Yoongi
Unsicher.
Sehr unsicher fasste ich mir an die Augenbinde und hob sie etwas an. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Auch wenn ich nichts sehen konnte, spürte ich brennende Blicke auf mir liegen. Der Moment der Wahrheit stand kurz bevor. Ich zog sie etwas weiter hoch, sodass schon die ersten Lichtstrahlen sichtbar wurden.
"Los jetzt!", rief ich mir innerlich zu und wollte mir damit den letzten Motivationskick geben. Und somit entfernte ich sie mit einem Ruck, doch meine Augen waren aufgrund des plötzlich grellen Lichtes geschlossen. Der letzte Schritt war sie zu öffnen und endlich wieder etwas zu sehen.
Langsam öffnete ich meine Augen und sofort kam mir ungewohntes, helles Licht entgegen. Jahrelang hatte ich in der kompletten Finternis gelebt und jetzt auf einmal sollte ich wieder sehen können? Langsam, sehr langsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht und das erste, das ich zu Gesicht bekam, waren zwei Personen.
"Du hast es geschafft", rief Jimin klatschend, voller Freunde und auch Stolz in seiner Stimme und somit bemerkte ich auch, welcher von den beiden Jimin war. Als ich ihn mir genauer anschaute, musste ich schwer schlucken. Er war hübsch, das konnte man nicht leugnen. Sehr hübsch, das musste ich zugeben.
Und Namjoon? Er sah gar nicht so aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Okay, er hatte immer noch diese bestimmerische Art oder wie man das auch nennen mochte, aber allgemein fand ich dass er netter aussah als ich dachte. Zumindest hatte ich ihn mir sehr schroff vorgestellt, mit eiskalter Miene, groß und stark bemuskelt, doch nicht alles traf auf ihn zu. Er war groß und hatte auch Muskeln, aber keine besonders riesigen.
"Wie fühlst du dich?", erlundigte sich Namjoon bei mir und hatte eine besorgten Gesichtsausdruck aufgesetzt.
Stirnrunzelnd erwiderte ich seinen Blick, schaute dann wkeder zu Jimin und begann zu überlegen.
Eigentlich fühlte ich mich gut. Aber es würde nicht lange dauern, bis sich das ändern könnte.
Scheinbar überlegten beiden, was sie nun tun sollten.
Nach einer Weile verließ Jimin auf Namjoon's Bitte hin den Raum und ließ uns somit alleine.Es war komisch, wieder sehen zu können, nicht unbedingt schlecht, aber daran muss ich mich erst mal wieder gewöhnen. ich hatte so lange kein Tageslicht mehr zu Gesicht bekommen, ich fühlte mich verfremdet auf diesem Planeten. Die Dunkelheit war mein zuhause geworden, welches ich nun zwanghaft verlassen musste.
Namjoon überlegte noch eine Weile, bis er es schaffte einen Entschluss zu fassen.
"Wann kamen deine Kräfte zum Vorschein bisher?", fragte er mich wie aus heiterem Himmel.
Huh? Wie meinte er das? Irritiert zog ich eine Augenbraue nach oben und ließ meinen Blick umhergleiten.
"Wie meinst du das?" fragte ich dann nach, um ein wenig Klarheit zu erhalten.
"Na ja, was ist passiert, dass sie ausgetreten sind?", erklärte er mir dann deine Frage und plötzlich machte es Klick bei mir."Ich spürte negative Emotionen wie Wut, Trauer oder Angst", antworte ich ihm.
So war das irgendwie.
"Und was passiert dann? Erzähl mir alles, was du noch weißt", wies er mich anschließend an.
Ich musste eine Weile überlegen, ehe ich ihm die gewünschte Antwort auf seine Frage geben konnte."Ich spüre eine Art zweites Wesen. Eine Stimme aber manchmal auch in Form einer Person. In diesen Momenten sehe ich mich selbst, nur mit einer bösen Aura. Sie kontrolliert mich. Ich kann nichts tun. Ich weiß, was ich mache, aber mein Körper reagiert nicht mehr auf meine Befehle. Jeden Mord, den ich mache, erlebe ich aus erster Sicht mit", erklärte ich ihm verbittert.
Er schien wieder nachzudenken und gab nur ein leises 'Okay' von sich.
"Das heißt also, wenn wir versuchen deine Kräfte zu kontrollieren, müssen wir sie zunächst aktivieren. Dazu muss ich dich bedrohen oder sonst was tun, um eine Art negatives Gefühl bei dir auszulösen...""Bist du wahnsinnig? Willst du sterben?", unterbrach ich ihn bei seiner waghalsigen Überlegung.
"Nein. Ich werde nicht sterben. Erstens kenne ich Mittel, um mit jemandem wie dir umzugehen und zweitens wird mir noch jemand behilflich sein. Diese Person sollte demnächst vorbeikommen.
Jedenfalls, wo war ich stehen geblieben? Wenn wir es schaffen dich in diesen Zustand zu versetzen, beginnt dein Kampf. Du wirst gegen dein Inneres Ich, oder wie man das nennen kann, kämpfen. Ich kann dir dabei nicht helfen, ich werde nur deinen physischen Körper davon abhalten etwas anzurichten. Verstanden?", erklärte er mir seinen Plan.Ich schluckte schwer, doch ich hatte leider keine andere Wahl.
"Verstanden!"
•~•
[Überarbeitet]
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Deadly Sin メ Yoonmin
FanfictionSeit fünf Jahren war ich hier nun schon wieder gefangen. Fünf qualvolle Jahre, in welchen sie krankhafte Experimente mit mir durchführten um zu testen, was ich denn überhaupt war. Ich selbst konnte es nicht sagen, ich hatte keinerlei Erinnerungen an...