2. Was sind Freunde

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Es ist spät am Abend, eigentlich mitten in der Nacht als ich zurück in mein Schlafzimmer gehe. Ich bin ruhig, was an dem Gras liegt welches wir geraucht haben und ich liebe das Gefühl wenn Ruhe in mir einkehrt.
Ich lasse den MP3 Player auf Arias Bettseite liegen und versuche ihn zu ignorieren.

Ich drehe mich von einer Seite auf die andere doch finde keine Position zum schlafen. Ich starre die Decke an aber kann trotzdem nicht schlafen, es ist als wenn der MP3 Player mich zwingen will weiter zu hören. Letzendlich gebe ich auf und setze mich gerade hin, es ist zum Haare raufen. Ich Stöpsel mir die Kopfhörer in die Ohren und drücke auf Play.

Ob du mich nun letztendlich da haben wolltest oder nicht, ein paar deiner Freunde wollten mich nie dabei haben. Ich hab es hingenommen ohne Gemecker weil es immerhin deine Freunde gewesen sind, aber ich habe sie gehasst.
Ich hasse sie jetzt noch weil ich weiß was sie mit dir angestellt haben, aber auch das habe ich nie gesagt.

Sie hat so vieles nicht gesagt.
Ich streiche mir übers Gesicht aber ein ekliges Gefühl in meiner Magengrube bleibt. Mein Mund ist trocken weshalb ich aufstehe um mit etwas zu trinken zu holen.

In meinem Wohnzimmer auf dem Boden liegen Lina und Valentino, sie scheinen ihren Rausch auszuschlafen. Ein paar von den anderen sind noch draussen was ich nach dem Licht Urteile welches im Garten brennt.
In der Küche finde ich eine Flasche Cola aus der ich etwas trinke. Die Kopfhörer habe ich noch immer in den Ohren und den Player in meiner Hosentasche.

Ich frage mich inmer was du an diesen Leuten findest die du deine Freunde nennst. Eigentlich nennt ihr euch nicht einmal so, ihr sagt Kollegen. Kollegen wie auf der Arbeit, Leute mit denen man kollegial ist. In meinen Augen sind das nicht deine Freunde, James. Ender und Phil sind deine Freunde James, aber die hast du für deine Kollegen von dir weg gestoßen.

Ender und Phil habe ich seit Ewigkeiten nicht gesehen, Aria hat Recht ich habe sie von mir gestoßen. Aber das hier sind auch meine Freunde, selbst wenn wir uns nicht so nennen.
Ich weiß dass Aria sie nie leiden konnte, irgendwie verständlich weil es die Leute sind mit denen ich Gras rauche und andere Dinge tue, aber ich wusste nicht dass es so schlimm ist.

Vielleicht freundet man sich einfach miteinander an wenn man immer zusammen High ist, vielleicht noch ein Grund weshalb ich und sie uns nicht verstanden haben. Ich würde deine Liebe zu den Drogen gerne verstehen, ich hab immer versucht sie zu verstehen, aber ich komme nicht dahinter was du daran findest.

Ich weiß selber nicht einmal was ich daran finde, es macht mir Spaß High zu sein. Die Gründe wieso ich es tue habe ich nie hinterfragt, doch jetzt klingt mir es aus Spaß zu tun so dämlich.

Weißt du wie oft ich dich am liebsten angeschrien hätte wenn du mit deinen Kollegen nach Hause gekommen bist oder sie plötzlich kamen wenn du mir versprochen hattest dass wir einen Tag alleine verbringen nur wir zwei. Glaub mir ich hätte jedes mal explodieren können aber ich bin es nicht weil du glücklich ausgesehen hast und ich es wichtiger finde wenn du glücklich bist.

Mit Aria war ich immer glücklich, wahrscheinlich habe ich es ihr zu wenig gezeigt. Noch immer stehe ich in der Küche und halte die Flasche Cola in der Hand.
Aria teilt mir Dinge mit von denen ich noch nie was gehört habe, obwohl ich sie hätte hören müssen.

"Du bist ja doch noch wach," Karlo kommt in die Küche und holt sich eine Energy Dose aus dem Kühlschrank. Seine Augen sind so gut wie geschlossen während er wieder nach draussen geht. Bevor er jedoch die Tür verlässt sieht er mich an was ihn wohl sehr viel Kraft kostet.
"Dave und ich wollen draussen noch ein Wunder erleben auch Bock?"

Mir war klar, dass so etwas kommt. Es läuft immer so es wird harmlos angefangen und dann machen wir weiter bis es nicht mehr geht.
Ich verneine also verschwindet  Karlo wieder in die Nacht.

Ein paar meiner Freunde haben dich auch nicht gemocht, das wusste ich von Anfang an James. Sie kamen damit nicht klar dass du diese Dinge nimmst und tust, aber ich scheiß drauf, schon immer. Ich weiß sogar noch wie einer von ihnen meinte ich würde etwas besseres finden als dich Kiffer.

Du hättest auch etwas besseres verdient.

Doch mir ist es egal wie viel besser jemand anderes ist als du. In meinem Augen bist du das aller beste was mir passiert ist, sogar heute noch.

Ich stelle die Cola zurück und mache mich wieder auf in mein Schlafzimmer. Ich bin nicht gut gewesen für Aria, damit hat jeder Recht gehabt.

Ich frage mich echt ob wir so unterschiedlich denken was Freunde sind.

Anscheinend.
Mit einem Seufzen lege ich mich auf mein Bett und ziehe die Kopfhörer aus meinen Ohren. Was bringt dieser MP3 Player dir Aria, frage ich stumm. Eine Antwort auf meine Frage werde ich nie erhalten das weiß ich, dafür ist Aria zu weit weg und schon lange unerreichbar für mich.

Hör zu James✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt