Six: Ich und der Momenten Crasher

1.5K 125 28
                                    



Bei dem Anflug eines Lächelns, malte ich mir Bilder im Kopf aus. Bilder, wie ich seine vollen Lippen küsste und mich an ihnen festsaugte. Die blauen hungrigen Augen, die sich mit meinen verketteten, seine samtige Stimme, die mir wie Federn über die Haut strich.

Oh ich spürte, wie mir der Hauch des Windes ins Gesicht blies und mich überall im Gesicht kitzelte. Meine blonden Haare fielen mir ins Gesicht, die ich bewusst wieder zur Seite schob. Na super, ich müsste sie schon wieder zurechtkämmen, so wie sie fallen müssten.

Trotzdem legte ich den Fokus auf ihn, wie er mit seiner Lippe spielte und mich in Augenschein nahm. Langsam arbeiteten seine Blicke zu mir von oben bis nach unten. Durch meinen roten Bikini, den ich trug, verdunkelten sich seine blauen Iriden. Oh geheiligt sei die Farbe Rot, die super sexy an mir aussah.

Generell mochte ich meine Figur, die sich sehen lassen konnte. Ich mochte vielleicht so ziemlich unsportlich sein, für manche als wie ein Strich in der Landschaft gelten und dennoch hatte ich schon recht früh die Liebe zu meinem Körper gefunden. Damals wurde ich als Kind für meine recht erstaunliche Größe gemobbt, und dafür, dass meine Oberweite nicht so viel hergab. Aber wann immer ich negative Gedanken hatte, die Liebe zu mir selbst verlor, gab es Mom. Mom, die mir sagte, dass besondere Kinder, die besondere Auffälligkeiten haben, Goldstücke seien. Nicht umsonst bezeichnete ich meine Dehnungsstreifen als Tigerstreifen. Ich hatte eine getigerte Haut an den Beinen.

So fühlte ich mich auch im inneren. Selbstbewusst, glücklich und zufrieden mit dem, was ich hatte.

Mittlerweile war ich so selbstsicher, dass mir die genervten verachtenswerten Blicke von anderen Mädels völlig egal wurden. Nur ich legte den Fokus auf ihn. Jordan Sawyer.

Noch konnte er seine Augen nicht von mir nehmen. Wie lange es wohl dauern würde, bis er merkte, dass wir nicht unter uns wären?

Als neben uns plötzliches Gelächter fiel, platzte die Traumblase zwischen uns und schon wurde er direkt aus dem Konzept gebracht.

Trotzdem sammelte ich meinen ganzen Mut zusammen, richtete mich auf und ging einen Schritt auf ihn zu. Wie von selbst bahnte ich mir den Weg zum blonden Sunnyboy, ehe ich vor ihm verharrte und zu ihm aufsah. Lachend hob ich die Mundwinkel an und nickte ihm zu »Hey...« aber meine Stimme endete in einem Krächzen.

Innerlich könnte ich mich dafür ohrfeigen. Echt jetzt, Savy? Wie war es mit deinem gesunden Selbstbewusstsein?

Jordan, der gerne von den anderen als aufgeblasen und hochnäsig beschrieben wurde, schenkte mir nichts als ein breites Lächeln. »Du musst doch nicht gleich rot werden, Sav.« Auf einmal legte er seine Hand auf meine Schulter »Schön zu sehen, dass ich dich nervös machen kann.«

Mein Herz schlug wie aus den Fugen. Von jetzt auf gleich wurde es bis zu 1000 Watt hochgeschleudert, wie als würde man damit Hau den Lukas spielen wollen.

»Du siehst wirklich sehr schön aus.«

Ich glaubte, gleich spielte jemand wirklich Hau den Lukas mit mir.

Verkrampft fing ich an aufzulachen. Um nicht komplett verloren zu wirken, hob ich meine rechte Hand an und strich mir das Haar nach hinten zurück. »Äh Danke?«

Gleich wird es explodieren, wenn er so weiter machte und sobald er den Mund öffnen wollte, schloss ich die Augen, bereit das Kompliment aufzunehmen und-

»Oh du musst doch nicht so rot überlaufen wie nen Tampon.«

...wurde das Herz zerschmettert.

Ich brauchte nicht die Augen öffnen, um zu wissen, wer die Stimmung unterbrochen hatte.

Hate NighstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt